Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.Wohl der Menschheit; und Stärke im Ertragen jeder Zufälligkeit des Lebens. 3. Die 3 grossen Regeln für die Handlungen eines Menschen: was er zu thun einem Andern untersagt; was er von einem Andern gethan haben will; und was er nicht wünscht, dass ein Anderer ihm thue. 4. Drei Zweige der Weisheit gibt es: Weisheit in Beziehung auf Gott; Weisheit in Beziehung auf jeden Mitmenschen; und Weishbit in Beziehung auf sich selbst.1) 5. Dreierlei Personen haben die Ansprüche und Vorrechte von Bruder und Schwester: der Waise; die Wittwe und der Fremdling. Diese Triade ist wohl dahin zu verstehen, dass wir alle unsere Mitmenschen als die Kinder des gleichen göttlichen Schöpfers und Vaters wie Bruder und Schwester zu behandeln haben, vorzüglich die unserer Theilnahme so sehr bedürftigen Waisen, Wittwen und Fremdlinge. Für diese Morallehre der Barden spricht weiter, dass man durch neun (3 x 3) Arten von ausserordentlichen Dienstleistungen und Aufopferungen, z. B. Befreiung aus der Gefangenschaft, Errettung aus Lebensgefahr, zu dem Empfänger der Leistung in das Verhältniss eines Blutsfreundes, eines Bruders oder Vetters trat.2) 6. Die 3 verschönernden Namen von Gott: König der Himmel (Seele der Welten), Vater des Lebens, und Unendlichkeit der Liebe. 7. Die 3 verschönernden Namen des Gewissens: Licht des Himmels, Auge der Wahrheit, und Stimme von Gott. 8. Die 3 verschönernden Namen der Sonne: Fackel der Welten, Auge des Tages, und Glanzpunkt der Himmel. 9. Drei Dinge, die der äehte Kymre allzeit im Gedächtniss haben muss: seinen Gott, seinen Nebenmenschen, und seine Pflicht (andere Fassung des essäischen Grundsatzes). 1) Diese Triade wie auch die zweite sind offenbar essäischen Ursprungs; vergl. Symbolik, I. S. 552. 2) Walter, S. 137.
Wohl der Menschheit; und Stärke im Ertragen jeder Zufälligkeit des Lebens. 3. Die 3 grossen Regeln für die Handlungen eines Menschen: was er zu thun einem Andern untersagt; was er von einem Andern gethan haben will; und was er nicht wünscht, dass ein Anderer ihm thue. 4. Drei Zweige der Weisheit gibt es: Weisheit in Beziehung auf Gott; Weisheit in Beziehung auf jeden Mitmenschen; und Weishbit in Beziehung auf sich selbst.1) 5. Dreierlei Personen haben die Ansprüche und Vorrechte von Bruder und Schwester: der Waise; die Wittwe und der Fremdling. Diese Triade ist wohl dahin zu verstehen, dass wir alle unsere Mitmenschen als die Kinder des gleichen göttlichen Schöpfers und Vaters wie Bruder und Schwester zu behandeln haben, vorzüglich die unserer Theilnahme so sehr bedürftigen Waisen, Wittwen und Fremdlinge. Für diese Morallehre der Barden spricht weiter, dass man durch neun (3 x 3) Arten von ausserordentlichen Dienstleistungen und Aufopferungen, z. B. Befreiung aus der Gefangenschaft, Errettung aus Lebensgefahr, zu dem Empfänger der Leistung in das Verhältniss eines Blutsfreundes, eines Bruders oder Vetters trat.2) 6. Die 3 verschönernden Namen von Gott: König der Himmel (Seele der Welten), Vater des Lebens, und Unendlichkeit der Liebe. 7. Die 3 verschönernden Namen des Gewissens: Licht des Himmels, Auge der Wahrheit, und Stimme von Gott. 8. Die 3 verschönernden Namen der Sonne: Fackel der Welten, Auge des Tages, und Glanzpunkt der Himmel. 9. Drei Dinge, die der äehte Kymre allzeit im Gedächtniss haben muss: seinen Gott, seinen Nebenmenschen, und seine Pflicht (andere Fassung des essäischen Grundsatzes). 1) Diese Triade wie auch die zweite sind offenbar essäischen Ursprungs; vergl. Symbolik, I. S. 552. 2) Walter, S. 137.
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Wohl der Menschheit; und Stärke im Ertragen jeder Zufälligkeit des Lebens.
3. Die 3 grossen Regeln für die Handlungen eines Menschen: was er zu thun einem Andern untersagt; was er von einem Andern gethan haben will; und was er nicht wünscht, dass ein Anderer ihm thue.
4. Drei Zweige der Weisheit gibt es: Weisheit in Beziehung auf Gott; Weisheit in Beziehung auf jeden Mitmenschen; und Weishbit in Beziehung auf sich selbst. 1)
5. Dreierlei Personen haben die Ansprüche und Vorrechte von Bruder und Schwester: der Waise; die Wittwe und der Fremdling.
Diese Triade ist wohl dahin zu verstehen, dass wir alle unsere Mitmenschen als die Kinder des gleichen göttlichen Schöpfers und Vaters wie Bruder und Schwester zu behandeln haben, vorzüglich die unserer Theilnahme so sehr bedürftigen Waisen, Wittwen und Fremdlinge. Für diese Morallehre der Barden spricht weiter, dass man durch neun (3 x 3) Arten von ausserordentlichen Dienstleistungen und Aufopferungen, z. B. Befreiung aus der Gefangenschaft, Errettung aus Lebensgefahr, zu dem Empfänger der Leistung in das Verhältniss eines Blutsfreundes, eines Bruders oder Vetters trat. 2)
6. Die 3 verschönernden Namen von Gott: König der Himmel (Seele der Welten), Vater des Lebens, und Unendlichkeit der Liebe.
7. Die 3 verschönernden Namen des Gewissens: Licht des Himmels, Auge der Wahrheit, und Stimme von Gott.
8. Die 3 verschönernden Namen der Sonne: Fackel der Welten, Auge des Tages, und Glanzpunkt der Himmel.
9. Drei Dinge, die der äehte Kymre allzeit im Gedächtniss haben muss: seinen Gott, seinen Nebenmenschen, und seine Pflicht (andere Fassung des essäischen Grundsatzes).
1) Diese Triade wie auch die zweite sind offenbar essäischen Ursprungs; vergl. Symbolik, I. S. 552.
2) Walter, S. 137.
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