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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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damit das Christenthum selbst keine neue Stätte gewinne. In einem altschwedischen Volksliede sagt die sterbende Königin Dammon:

Ich höre schon die himmlischen Glocken,
Die mich aus aller Angst und Qual zur himmlischen Freude locken.1)

Ein Elbe, der als treuester Knecht gedient, gibt beim Scheiden seinen Lohn dem Herrn unter der Bedingung zurück, daraus fir die arme Kirche eine Glocke anzuschaffen. um damit am Tage des Herrn die Gläubigen zum Gottesdienste rufen zu können.2) Die Priester liessen die heidnischen Götter selbst zum Christenthum sich bekennen. Die heilige Edigna in Baiern hatte nach der Sage auf ihrem von zwei Ochsen gezogenen Wagen einen Hahn und eine Glocke; wo der Hahn krähte und die Glocke leutete. stieg sie ab und führte nun in der Höhlung einer dort rückwärts gelegenen Linde 35 Tage lang ein bussfertiges Leben. Hahn und Glocke bleiben hier Wolf, Beiträge, I. S. 169, dunkel, möchten aber in dieser Heiligenlegende blosse Symbole der Mahnung zur Busse sein, wie sie es der h. Edigna in der That auch waren; zuletzt könnten es auch mythische Anflüge aus der Huldasage sein. Die Glocken der in den Wolken thronenden Hulda sind die zusammenstossenden, läutenden Wolken, womit übereinstimmend es bei Grimm, deutsche Sagen, I. S. 8, von der in dem Teiche auf dem Meissner in Hessen wohnenden Holda heisst, dass, wenn sie unsichtbar im Teiche weile, man blos aus der Tiefe ein Glockengeläute und ein finsteres Rauschen höre. In der Sage vom Reinsteine unweit Blankenburg am Harz hört man in dem (Wolken-) Felsen oft um Mitternacht Schellen läuten, oder ein Gehämmer von vielen (Gewitter-) Schmieden.3) Der Teufel von Ach lässt sich gleichfalls mit Glockenklingen hören.4)

1) Mohnike, altschwedische Balladen, S. 172.
2) Wolf, Beiträge, II. S. 253.
3) Grimm, deutsche Sagen, I. Nr. 109.
4) Grimm, I. Nr. 187.

damit das Christenthum selbst keine neue Stätte gewinne. In einem altschwedischen Volksliede sagt die sterbende Königin Dammon:

Ich höre schon die himmlischen Glocken,
Die mich aus aller Angst und Qual zur himmlischen Freude locken.1)

Ein Elbe, der als treuester Knecht gedient, gibt beim Scheiden seinen Lohn dem Herrn unter der Bedingung zurück, daraus fir die arme Kirche eine Glocke anzuschaffen. um damit am Tage des Herrn die Gläubigen zum Gottesdienste rufen zu können.2) Die Priester liessen die heidnischen Götter selbst zum Christenthum sich bekennen. Die heilige Edigna in Baiern hatte nach der Sage auf ihrem von zwei Ochsen gezogenen Wagen einen Hahn und eine Glocke; wo der Hahn krähte und die Glocke leutete. stieg sie ab und führte nun in der Höhlung einer dort rückwärts gelegenen Linde 35 Tage lang ein bussfertiges Leben. Hahn und Glocke bleiben hier Wolf, Beiträge, I. S. 169, dunkel, möchten aber in dieser Heiligenlegende blosse Symbole der Mahnung zur Busse sein, wie sie es der h. Edigna in der That auch waren; zuletzt könnten es auch mythische Anflüge aus der Huldasage sein. Die Glocken der in den Wolken thronenden Hulda sind die zusammenstossenden, läutenden Wolken, womit übereinstimmend es bei Grimm, deutsche Sagen, I. S. 8, von der in dem Teiche auf dem Meissner in Hessen wohnenden Holda heisst, dass, wenn sie unsichtbar im Teiche weile, man blos aus der Tiefe ein Glockengeläute und ein finsteres Rauschen höre. In der Sage vom Reinsteine unweit Blankenburg am Harz hört man in dem (Wolken-) Felsen oft um Mitternacht Schellen läuten, oder ein Gehämmer von vielen (Gewitter-) Schmieden.3) Der Teufel von Ach lässt sich gleichfalls mit Glockenklingen hören.4)

1) Mohnike, altschwedische Balladen, S. 172.
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[145/0165] damit das Christenthum selbst keine neue Stätte gewinne. In einem altschwedischen Volksliede sagt die sterbende Königin Dammon: Ich höre schon die himmlischen Glocken, Die mich aus aller Angst und Qual zur himmlischen Freude locken. 1) Ein Elbe, der als treuester Knecht gedient, gibt beim Scheiden seinen Lohn dem Herrn unter der Bedingung zurück, daraus fir die arme Kirche eine Glocke anzuschaffen. um damit am Tage des Herrn die Gläubigen zum Gottesdienste rufen zu können. 2) Die Priester liessen die heidnischen Götter selbst zum Christenthum sich bekennen. Die heilige Edigna in Baiern hatte nach der Sage auf ihrem von zwei Ochsen gezogenen Wagen einen Hahn und eine Glocke; wo der Hahn krähte und die Glocke leutete. stieg sie ab und führte nun in der Höhlung einer dort rückwärts gelegenen Linde 35 Tage lang ein bussfertiges Leben. Hahn und Glocke bleiben hier Wolf, Beiträge, I. S. 169, dunkel, möchten aber in dieser Heiligenlegende blosse Symbole der Mahnung zur Busse sein, wie sie es der h. Edigna in der That auch waren; zuletzt könnten es auch mythische Anflüge aus der Huldasage sein. Die Glocken der in den Wolken thronenden Hulda sind die zusammenstossenden, läutenden Wolken, womit übereinstimmend es bei Grimm, deutsche Sagen, I. S. 8, von der in dem Teiche auf dem Meissner in Hessen wohnenden Holda heisst, dass, wenn sie unsichtbar im Teiche weile, man blos aus der Tiefe ein Glockengeläute und ein finsteres Rauschen höre. In der Sage vom Reinsteine unweit Blankenburg am Harz hört man in dem (Wolken-) Felsen oft um Mitternacht Schellen läuten, oder ein Gehämmer von vielen (Gewitter-) Schmieden. 3) Der Teufel von Ach lässt sich gleichfalls mit Glockenklingen hören. 4) 1) Mohnike, altschwedische Balladen, S. 172. 2) Wolf, Beiträge, II. S. 253. 3) Grimm, deutsche Sagen, I. Nr. 109. 4) Grimm, I. Nr. 187.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/165>, abgerufen am 23.11.2024.