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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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muss am dritten Tage darauf ertrinken.1) In dem Schlossberge bei Salurn in Tyrol sitzen in einem Weinkeller drei alte Männer an einem kleinen Tische, vor ihnen eine mit schwarzer Kreide beschriebene Tafel, welche einem Manne 30 Thaler in den Hut zählen, worauf dieser nach 10 Tagen sterben rnuss.2) Der dürre Stab, welcher nach dem Ausspruche des Papstes eher grünen als Tannhäuser die Gnade und Verzeihung Gottes finden sollte, fängt am dritten Tage an zu grünen, nachdem Tannhäuser zur Frau Venus in den Berg zurückgekehrt ist.3) - In dem Gedichte "Peter Lewe, der andre Kalenberger," abgedruckt im weimarischen Jahrbuche für deutsche Sprache, Literatur und Kunst, VI. S. 417 ff., wird gesagt:

Der son sprach; "ich hab ein gesicht
Gesehen, das ich dir nit sag,
Es vergeh denn vor der dritte Tag,
Damit mir nichts widerfahr."

Als dem verurtheilten Socrates im Traum eine weibliche Gestalt erschien und den homerischen Vers sprach: "Ehe drei Tage vergehen, magst hin du nach Pthia gelangen," deutete er selbst dies auf seinen am dritten Tage bevorstehenden Tod.4) Nach der Sage klopft auch der Teufel 3 Mal an die Thüre, um den ihm Verschriebenen abzuholen.5) Weinn der Scbnellertsgeist in Hessen durch die Haal fährt, klopft er stets 3 Mal an einen Posten, dass die Fenster zittern.6) Nach einer Mittheilung von Böttiger, K. M., I. S. 354, über die Darstellung der geflügelten Mors oder Schicksals-Parce auf einer volaterranischen Graburne oder auf einem Sarcophage aus Tufstein bei Gori im Museum Etruscum tab. 122, 2, wovon auch Böttiger, Taf. V. Fig. 5, eine Nachbildung gegeben hat, trug

1) Grimm, I. Nr. 64, vergl. mit Nr. 278 und S. 436, wo ganz gleiche Sagen erzählt werden.
2) Grimm, 1. S. 40.
3) Uhland, alte hoch- und niederdeutsche Volkslieder, S. 765, 769 und 772.
4) Schoemann, II. S. 268 unten.
5) Wolf, hessische Sagen, S. 8 oben und Nr. 121.
6) Wolf, a. a. O., Nr. 19,

muss am dritten Tage darauf ertrinken.1) In dem Schlossberge bei Salurn in Tyrol sitzen in einem Weinkeller drei alte Männer an einem kleinen Tische, vor ihnen eine mit schwarzer Kreide beschriebene Tafel, welche einem Manne 30 Thaler in den Hut zählen, worauf dieser nach 10 Tagen sterben rnuss.2) Der dürre Stab, welcher nach dem Ausspruche des Papstes eher grünen als Tannhäuser die Gnade und Verzeihung Gottes finden sollte, fängt am dritten Tage an zu grünen, nachdem Tannhäuser zur Frau Venus in den Berg zurückgekehrt ist.3) – In dem Gedichte „Peter Lewe, der andre Kalenberger,“ abgedruckt im weimarischen Jahrbuche für deutsche Sprache, Literatur und Kunst, VI. S. 417 ff., wird gesagt:

Der son sprach; „ich hab ein gesicht
Gesehen, das ich dir nit sag,
Es vergeh denn vor der dritte Tag,
Damit mir nichts widerfahr.“

Als dem verurtheilten Socrates im Traum eine weibliche Gestalt erschien und den homerischen Vers sprach: „Ehe drei Tage vergehen, magst hin du nach Pthia gelangen,“ deutete er selbst dies auf seinen am dritten Tage bevorstehenden Tod.4) Nach der Sage klopft auch der Teufel 3 Mal an die Thüre, um den ihm Verschriebenen abzuholen.5) Weinn der Scbnellertsgeist in Hessen durch die Haal fährt, klopft er stets 3 Mal an einen Posten, dass die Fenster zittern.6) Nach einer Mittheilung von Böttiger, K. M., I. S. 354, über die Darstellung der geflügelten Mors oder Schicksals-Parce auf einer volaterranischen Graburne oder auf einem Sarcophage aus Tufstein bei Gori im Museum Etruscum tab. 122, 2, wovon auch Böttiger, Taf. V. Fig. 5, eine Nachbildung gegeben hat, trug

1) Grimm, I. Nr. 64, vergl. mit Nr. 278 und S. 436, wo ganz gleiche Sagen erzählt werden.
2) Grimm, 1. S. 40.
3) Uhland, alte hoch- und niederdeutsche Volkslieder, S. 765, 769 und 772.
4) Schoemann, II. S. 268 unten.
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[169/0189] muss am dritten Tage darauf ertrinken. 1) In dem Schlossberge bei Salurn in Tyrol sitzen in einem Weinkeller drei alte Männer an einem kleinen Tische, vor ihnen eine mit schwarzer Kreide beschriebene Tafel, welche einem Manne 30 Thaler in den Hut zählen, worauf dieser nach 10 Tagen sterben rnuss. 2) Der dürre Stab, welcher nach dem Ausspruche des Papstes eher grünen als Tannhäuser die Gnade und Verzeihung Gottes finden sollte, fängt am dritten Tage an zu grünen, nachdem Tannhäuser zur Frau Venus in den Berg zurückgekehrt ist. 3) – In dem Gedichte „Peter Lewe, der andre Kalenberger,“ abgedruckt im weimarischen Jahrbuche für deutsche Sprache, Literatur und Kunst, VI. S. 417 ff., wird gesagt: Der son sprach; „ich hab ein gesicht Gesehen, das ich dir nit sag, Es vergeh denn vor der dritte Tag, Damit mir nichts widerfahr.“ Als dem verurtheilten Socrates im Traum eine weibliche Gestalt erschien und den homerischen Vers sprach: „Ehe drei Tage vergehen, magst hin du nach Pthia gelangen,“ deutete er selbst dies auf seinen am dritten Tage bevorstehenden Tod. 4) Nach der Sage klopft auch der Teufel 3 Mal an die Thüre, um den ihm Verschriebenen abzuholen. 5) Weinn der Scbnellertsgeist in Hessen durch die Haal fährt, klopft er stets 3 Mal an einen Posten, dass die Fenster zittern. 6) Nach einer Mittheilung von Böttiger, K. M., I. S. 354, über die Darstellung der geflügelten Mors oder Schicksals-Parce auf einer volaterranischen Graburne oder auf einem Sarcophage aus Tufstein bei Gori im Museum Etruscum tab. 122, 2, wovon auch Böttiger, Taf. V. Fig. 5, eine Nachbildung gegeben hat, trug 1) Grimm, I. Nr. 64, vergl. mit Nr. 278 und S. 436, wo ganz gleiche Sagen erzählt werden. 2) Grimm, 1. S. 40. 3) Uhland, alte hoch- und niederdeutsche Volkslieder, S. 765, 769 und 772. 4) Schoemann, II. S. 268 unten. 5) Wolf, hessische Sagen, S. 8 oben und Nr. 121. 6) Wolf, a. a. O., Nr. 19,

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/189>, abgerufen am 23.11.2024.