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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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Andere lassen den Arthur durch die ihm gewogene Fee Morgana nach dem Lande der Seligen, Avallon, entrückt werden, - oder er wird naeh Avallon versetzt (advectus), um von den Wunden geheilt zu werden, welche er in der letzten furchtbaren Schlacht mit Modred empfangen hatte.

Es ist hier nicht der Ort, das Entstehen, den Inhalt und den Werth des bretonischen Sagenkreises, der bretonischen Ritterliteratur näher zu behandeln und zu betrachten; es genügt die geschichtliche Thatsache, dass die kymrische oder bretonische ritterliche, phantasievolle und phantastische Lebensauffassung und Geschichtschreibung mit ihren edlen Thaten, Abenteuern, Zaubereien und Prophezeiungen die Völker in Britannien, Gallien, Spanien, den Niederlanden und Deutschland bis nach Skandinavien mächtig ergriffen und angeregt hatte, bis sie sich in Ariost's rasendem Roland und des Cervantes Don Quixote komisch verlief. Villemarque namentlich hat ausführlich nachgewiesen, dass die französischen Romanendichter den Arthur, Merlin, Lancelot, Tristan, Ivain (Iwain), Erec, unter dem Namen Gheraint, den bretonischen Barden, Sängern und Erzählern entlehnt haben, was besonders auch von Parcival, dem letzten Sohne einer armen Wittwe, gilt.1) In der vortrefflichen Recension in Bd. 29 der Wiener Jahrbücher, S. 71 ff., über John Dunlop, history of Fiction, von Fr. Wilh. Val. Schmidt wird als das Charakteristische der Romane von Artus und der Tafelrunde das Centrum bezeichnet, um welches sich Alles dreht und dem es zustrebt; dieses Centrum sei nichts Anderes als das höchste Gut selbst, wie es das Christenthum uns kennen gelehrt hat, die Erlösung und Beseligung durch den Weltheiland; dieses Gut sei ein äusserlich wahrnehmbares, wirkliches und konkretes geworden in dem sanctus cruor (heiligen Blut, Graal), wie es aus der Seite Christi durch den Lanzenstich des Longinus hervorströmte und von Joseph von Arimathia, im Demantgefäss aufgefangen, unter die Huth des geweihten Ordens der Ritter von der Tafelrunde gestellt ward. Zufolge Ecker-

1) Villemarque, I. S. 181 ff. und vorzüglich S. 222 ff.; Kurz, Leitfaden, §. 36 und 61, §. 54.

Andere lassen den Arthur durch die ihm gewogene Fee Morgana nach dem Lande der Seligen, Avallon, entrückt werden, – oder er wird naeh Avallon versetzt (advectus), um von den Wunden geheilt zu werden, welche er in der letzten furchtbaren Schlacht mit Modred empfangen hatte.

Es ist hier nicht der Ort, das Entstehen, den Inhalt und den Werth des bretonischen Sagenkreises, der bretonischen Ritterliteratur näher zu behandeln und zu betrachten; es genügt die geschichtliche Thatsache, dass die kymrische oder bretonische ritterliche, phantasievolle und phantastische Lebensauffassung und Geschichtschreibung mit ihren edlen Thaten, Abenteuern, Zaubereien und Prophezeiungen die Völker in Britannien, Gallien, Spanien, den Niederlanden und Deutschland bis nach Skandinavien mächtig ergriffen und angeregt hatte, bis sie sich in Ariost’s rasendem Roland und des Cervantes Don Quixote komisch verlief. Villemarqué namentlich hat ausführlich nachgewiesen, dass die französischen Romanendichter den Arthur, Merlin, Lancelot, Tristan, Ivain (Iwain), Erec, unter dem Namen Ghéraint, den bretonischen Barden, Sängern und Erzählern entlehnt haben, was besonders auch von Parcival, dem letzten Sohne einer armen Wittwe, gilt.1) In der vortrefflichen Recension in Bd. 29 der Wiener Jahrbücher, S. 71 ff., über John Dunlop, history of Fiction, von Fr. Wilh. Val. Schmidt wird als das Charakteristische der Romane von Artus und der Tafelrunde das Centrum bezeichnet, um welches sich Alles dreht und dem es zustrebt; dieses Centrum sei nichts Anderes als das höchste Gut selbst, wie es das Christenthum uns kennen gelehrt hat, die Erlösung und Beseligung durch den Weltheiland; dieses Gut sei ein äusserlich wahrnehmbares, wirkliches und konkretes geworden in dem sanctus cruor (heiligen Blut, Graal), wie es aus der Seite Christi durch den Lanzenstich des Longinus hervorströmte und von Joseph von Arimathia, im Demantgefäss aufgefangen, unter die Huth des geweihten Ordens der Ritter von der Tafelrunde gestellt ward. Zufolge Ecker-

1) Villemarqué, I. S. 181 ff. und vorzüglich S. 222 ff.; Kurz, Leitfaden, §. 36 und 61, §. 54.
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[172/0192] Andere lassen den Arthur durch die ihm gewogene Fee Morgana nach dem Lande der Seligen, Avallon, entrückt werden, – oder er wird naeh Avallon versetzt (advectus), um von den Wunden geheilt zu werden, welche er in der letzten furchtbaren Schlacht mit Modred empfangen hatte. Es ist hier nicht der Ort, das Entstehen, den Inhalt und den Werth des bretonischen Sagenkreises, der bretonischen Ritterliteratur näher zu behandeln und zu betrachten; es genügt die geschichtliche Thatsache, dass die kymrische oder bretonische ritterliche, phantasievolle und phantastische Lebensauffassung und Geschichtschreibung mit ihren edlen Thaten, Abenteuern, Zaubereien und Prophezeiungen die Völker in Britannien, Gallien, Spanien, den Niederlanden und Deutschland bis nach Skandinavien mächtig ergriffen und angeregt hatte, bis sie sich in Ariost’s rasendem Roland und des Cervantes Don Quixote komisch verlief. Villemarqué namentlich hat ausführlich nachgewiesen, dass die französischen Romanendichter den Arthur, Merlin, Lancelot, Tristan, Ivain (Iwain), Erec, unter dem Namen Ghéraint, den bretonischen Barden, Sängern und Erzählern entlehnt haben, was besonders auch von Parcival, dem letzten Sohne einer armen Wittwe, gilt. 1) In der vortrefflichen Recension in Bd. 29 der Wiener Jahrbücher, S. 71 ff., über John Dunlop, history of Fiction, von Fr. Wilh. Val. Schmidt wird als das Charakteristische der Romane von Artus und der Tafelrunde das Centrum bezeichnet, um welches sich Alles dreht und dem es zustrebt; dieses Centrum sei nichts Anderes als das höchste Gut selbst, wie es das Christenthum uns kennen gelehrt hat, die Erlösung und Beseligung durch den Weltheiland; dieses Gut sei ein äusserlich wahrnehmbares, wirkliches und konkretes geworden in dem sanctus cruor (heiligen Blut, Graal), wie es aus der Seite Christi durch den Lanzenstich des Longinus hervorströmte und von Joseph von Arimathia, im Demantgefäss aufgefangen, unter die Huth des geweihten Ordens der Ritter von der Tafelrunde gestellt ward. Zufolge Ecker- 1) Villemarqué, I. S. 181 ff. und vorzüglich S. 222 ff.; Kurz, Leitfaden, §. 36 und 61, §. 54.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/192>, abgerufen am 24.11.2024.