Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

Bild:
<< vorherige Seite

aus, regten Bauten und Baugesellschaften, Bauhütten an, wo und so lange es geduldet wurde.

Nach Anderson (4te Ausgabe, übersetzt zu Frankfurt a. M. 1783, I. S. 249) kamen auch später einige fromme Lehrer aus Wales und Schottland und bekehrten vieler von den Angelsachsen zum Christenthum; doch gelang es ihnen nicht, einen König dazu zu bekehren, bis im J. 597 der Papst Gregor I. den heiligen Augustinus mit 40 Mönchen nach England sandte und dieser zuerst den König Ethelbert von Kent taufte, dem später alle Könige der angelsächsischen Heptarchie nachfolgten. Derselbe Augustinus scheiterte aber bei der walischen Geistlichkeit mit seiner päpstlichen Sendung, schon der Abneigung gegen die Angelsachsen wegen, noch mehr aber an der Liebe der Walen für ihre nationale Freiheit und Unabhängigkeit.1) Wales, d. h. jener Theil von Britannien, welcher sich nach dem Abzuge der Römer bei dem treulosen Angriffe der Angelsachsen gegen diese vertheidigen und unabhängig erhalten konnte, bewahrte und rettete damit die Bildungszustände, den christlichen Glauben und die christlich-römischen Einrichtungen, namentlich auch die Städteverfassung, die städtischen Collegien in der von den Römern zurückgelassenen Lage, so dass sie von hier aus in besseren Zeiten sich wieder erheben und ausbreiten konnten. Die Angelsachsen zerstörten, die Walen vertheidigten und erhielten. Daher bemerkt auch weiter Anderson (a. a. O., I. S. 248), dass man an den Orten, wo die Wälischen gewohnt haben, die frühesten heiligen Gebäude finde, so zu Glastonbury in Devonshire, zu Padstow in Kornwal, - zu Caerleon in Chester, so hernach nach St. Assaph in Flintshire verlegt worden, - Llan Twit oder die Kirche des Iltulus. - Llan Badarn Vawr oder die Kirche des grossen St. Patern, - das Kloster zu Llan Karvan, - Bangor in Karnavonshire, - Holyhead in Anglesey oder auf der Insel Mona, - Llandoff in Glamorganshire, - Menevia oder St. David in Pembrokeshire und viele andere Kirchen, Klöster und Lehrschulen.2) In Wales,

1) Walter, S. 224 ff.
2) Vergl. auch Krause, II. 1. S. 87, Anm. b.

aus, regten Bauten und Baugesellschaften, Bauhütten an, wo und so lange es geduldet wurde.

Nach Anderson (4te Ausgabe, übersetzt zu Frankfurt a. M. 1783, I. S. 249) kamen auch später einige fromme Lehrer aus Wales und Schottland und bekehrten vieler von den Angelsachsen zum Christenthum; doch gelang es ihnen nicht, einen König dazu zu bekehren, bis im J. 597 der Papst Gregor I. den heiligen Augustinus mit 40 Mönchen nach England sandte und dieser zuerst den König Ethelbert von Kent taufte, dem später alle Könige der angelsächsischen Heptarchie nachfolgten. Derselbe Augustinus scheiterte aber bei der walischen Geistlichkeit mit seiner päpstlichen Sendung, schon der Abneigung gegen die Angelsachsen wegen, noch mehr aber an der Liebe der Walen für ihre nationale Freiheit und Unabhängigkeit.1) Wales, d. h. jener Theil von Britannien, welcher sich nach dem Abzuge der Römer bei dem treulosen Angriffe der Angelsachsen gegen diese vertheidigen und unabhängig erhalten konnte, bewahrte und rettete damit die Bildungszustände, den christlichen Glauben und die christlich-römischen Einrichtungen, namentlich auch die Städteverfassung, die städtischen Collegien in der von den Römern zurückgelassenen Lage, so dass sie von hier aus in besseren Zeiten sich wieder erheben und ausbreiten konnten. Die Angelsachsen zerstörten, die Walen vertheidigten und erhielten. Daher bemerkt auch weiter Anderson (a. a. O., I. S. 248), dass man an den Orten, wo die Wälischen gewohnt haben, die frühesten heiligen Gebäude finde, so zu Glastonbury in Devonshire, zu Padstow in Kornwal, – zu Caerleon in Chester, so hernach nach St. Assaph in Flintshire verlegt worden, – Llan Twit oder die Kirche des Iltulus. – Llan Badarn Vawr oder die Kirche des grossen St. Patern, – das Kloster zu Llan Karvan, – Bangor in Karnavonshire, – Holyhead in Anglesey oder auf der Insel Mona, – Llandoff in Glamorganshire, – Menevia oder St. David in Pembrokeshire und viele andere Kirchen, Klöster und Lehrschulen.2) In Wales,

1) Walter, S. 224 ff.
2) Vergl. auch Krause, II. 1. S. 87, Anm. b.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0205" n="185"/>
aus, regten Bauten und Baugesellschaften, Bauhütten an, wo und so lange es geduldet wurde.</p>
        <p>
     Nach Anderson (4te Ausgabe, übersetzt zu Frankfurt a. M. 1783, I. S. 249) kamen auch später einige fromme Lehrer aus Wales und Schottland und bekehrten vieler von den Angelsachsen zum Christenthum; doch gelang es ihnen nicht, einen König dazu zu bekehren, bis im J. 597 der Papst Gregor I. den heiligen Augustinus mit 40 Mönchen nach England sandte und dieser zuerst den König Ethelbert von Kent taufte, dem später alle Könige der angelsächsischen Heptarchie nachfolgten. Derselbe Augustinus scheiterte aber bei der walischen Geistlichkeit mit seiner päpstlichen Sendung, schon der Abneigung gegen die Angelsachsen wegen, noch mehr aber an der Liebe der Walen für ihre nationale Freiheit und Unabhängigkeit.<note place="foot" n="1)">Walter, S. 224 ff.<lb/></note> Wales, d. h. jener Theil von Britannien, welcher sich nach dem Abzuge der Römer bei dem treulosen Angriffe der Angelsachsen gegen diese vertheidigen und unabhängig erhalten konnte, bewahrte und rettete damit die Bildungszustände, den christlichen Glauben und die christlich-römischen Einrichtungen, namentlich auch die Städteverfassung, die städtischen Collegien in der von den Römern zurückgelassenen Lage, so dass sie von hier aus in besseren Zeiten sich wieder erheben und ausbreiten konnten. Die Angelsachsen zerstörten, die Walen vertheidigten und erhielten. Daher bemerkt auch weiter Anderson (a. a. O., I. S. 248), dass man an den Orten, wo die Wälischen gewohnt haben, die frühesten heiligen Gebäude finde, so zu Glastonbury in Devonshire, zu Padstow in Kornwal, &#x2013; zu Caerleon in Chester, so hernach nach St. Assaph in Flintshire verlegt worden, &#x2013; Llan Twit oder die Kirche des Iltulus. &#x2013; Llan Badarn Vawr oder die Kirche des grossen St. Patern, &#x2013; das Kloster zu Llan Karvan, &#x2013; Bangor in Karnavonshire, &#x2013; Holyhead in Anglesey oder auf der Insel Mona, &#x2013; Llandoff in Glamorganshire, &#x2013; Menevia oder St. David in Pembrokeshire und viele andere Kirchen, Klöster und Lehrschulen.<note place="foot" n="2)">Vergl. auch Krause, II. 1. S. 87, Anm. b.</note> In Wales,
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[185/0205] aus, regten Bauten und Baugesellschaften, Bauhütten an, wo und so lange es geduldet wurde. Nach Anderson (4te Ausgabe, übersetzt zu Frankfurt a. M. 1783, I. S. 249) kamen auch später einige fromme Lehrer aus Wales und Schottland und bekehrten vieler von den Angelsachsen zum Christenthum; doch gelang es ihnen nicht, einen König dazu zu bekehren, bis im J. 597 der Papst Gregor I. den heiligen Augustinus mit 40 Mönchen nach England sandte und dieser zuerst den König Ethelbert von Kent taufte, dem später alle Könige der angelsächsischen Heptarchie nachfolgten. Derselbe Augustinus scheiterte aber bei der walischen Geistlichkeit mit seiner päpstlichen Sendung, schon der Abneigung gegen die Angelsachsen wegen, noch mehr aber an der Liebe der Walen für ihre nationale Freiheit und Unabhängigkeit. 1) Wales, d. h. jener Theil von Britannien, welcher sich nach dem Abzuge der Römer bei dem treulosen Angriffe der Angelsachsen gegen diese vertheidigen und unabhängig erhalten konnte, bewahrte und rettete damit die Bildungszustände, den christlichen Glauben und die christlich-römischen Einrichtungen, namentlich auch die Städteverfassung, die städtischen Collegien in der von den Römern zurückgelassenen Lage, so dass sie von hier aus in besseren Zeiten sich wieder erheben und ausbreiten konnten. Die Angelsachsen zerstörten, die Walen vertheidigten und erhielten. Daher bemerkt auch weiter Anderson (a. a. O., I. S. 248), dass man an den Orten, wo die Wälischen gewohnt haben, die frühesten heiligen Gebäude finde, so zu Glastonbury in Devonshire, zu Padstow in Kornwal, – zu Caerleon in Chester, so hernach nach St. Assaph in Flintshire verlegt worden, – Llan Twit oder die Kirche des Iltulus. – Llan Badarn Vawr oder die Kirche des grossen St. Patern, – das Kloster zu Llan Karvan, – Bangor in Karnavonshire, – Holyhead in Anglesey oder auf der Insel Mona, – Llandoff in Glamorganshire, – Menevia oder St. David in Pembrokeshire und viele andere Kirchen, Klöster und Lehrschulen. 2) In Wales, 1) Walter, S. 224 ff. 2) Vergl. auch Krause, II. 1. S. 87, Anm. b.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-08-21T13:44:32Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-21T13:44:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-21T13:44:32Z)
Maxi Grubert: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-21T13:44:32Z)
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-08-21T13:44:32Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/205
Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/205>, abgerufen am 21.11.2024.