Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.Phönicier brachten die Bildung den Pelasgern gleichsam als einen Handelsartikel und nicht blos die phönicische Schrift, sondern auch den phönicischen Bergbau und Metallguss, die phönicischen Webereien und Färbereien, die Glaswaaren und den Glasguss, die Glasfabrikation, - die Schifffahrt und Schiffsbaukunst u. s. f., sowie gewiss viele ägyptische und assyrisch-babylonische, vielleicht selbst indische Waaren. Auf den phönicischen Ursprung der Schifffahrt und des Handels bei den Griechen deutet auch die Argonautensage,1) welche auf das Innigste mit dem Heraklesmythus verwandt ist und mit ihm ein Ganzes ausmacht, in welchem die Heldenthaten des griechisch-orientalischen Helden Herakles,2) Melkarth, Melikertes zu Wasser und zu Lande erzählt werden. 3) Die Austreibung des Hyksos aus Aegypten, von Bunsen (Va. S. 353) auf das Jahr 1626, beziehungsweise 1540 (Abzug aus Pelusium) angesetzt, und ebenso der spätere Auszug der Israeliten aus Aegypten, welcher zufolge Bunsen im Jahr 1320 statthatte, mussten unter den Völkern an den Küsten des Mittelmeeres von Aegypten an bis über Phönicien hinaus eine gewisse Bewegung, ein Drängen und Verdrängen, ein Ein- und Auswandern hervorbringen, welche Bewegung über die griechischen Inseln hin, besonders über Kreta, bis auf die Küsten des griechischen Festlandes sich erstreckte. In die Zeit nun nach der Vertreibung der Hyksos aus Aegypten fallen die griechischen Sagen3) von den Einwanderungen des Kekrops aus Sais in Niederägypten nach Athen (um 15334)), des Danaos aus Chemnis in Oberägypten nach Argos (um 1466), des Kadmos5) aus Tyros in Phönicien nach Theben (um 1366) und des Pelops aus Kleinasien nach Elis (um 1) Vergl. darüber Peter, S. 11, Anm. 21; Hermann, Alterthümer, §. 6. 2) Peter, S. 10, Anm. 17. 3) Schoemann, I. S. 12 ff., welcher die Sagen alexandrinische Hirngespinnste nennt. 4) Thiersch, Epochen S. 28 Anm. 5) Vergl. auch Giseke, thrakisch-pelasgische Stämme der Balkaninsel, Leipzig 1858, S. 95ff.: "Kadmosauf Samothrace;" Thiersch, Epochen der bildenden Kunst unter den Griechen, S. 24, Anm. 13.
Phönicier brachten die Bildung den Pelasgern gleichsam als einen Handelsartikel und nicht blos die phönicische Schrift, sondern auch den phönicischen Bergbau und Metallguss, die phönicischen Webereien und Färbereien, die Glaswaaren und den Glasguss, die Glasfabrikation, – die Schifffahrt und Schiffsbaukunst u. s. f., sowie gewiss viele ägyptische und assyrisch-babylonische, vielleicht selbst indische Waaren. Auf den phönicischen Ursprung der Schifffahrt und des Handels bei den Griechen deutet auch die Argonautensage,1) welche auf das Innigste mit dem Heraklesmythus verwandt ist und mit ihm ein Ganzes ausmacht, in welchem die Heldenthaten des griechisch-orientalischen Helden Herakles,2) Melkarth, Melikertes zu Wasser und zu Lande erzählt werden. 3) Die Austreibung des Hyksos aus Aegypten, von Bunsen (Va. S. 353) auf das Jahr 1626, beziehungsweise 1540 (Abzug aus Pelusium) angesetzt, und ebenso der spätere Auszug der Israeliten aus Aegypten, welcher zufolge Bunsen im Jahr 1320 statthatte, mussten unter den Völkern an den Küsten des Mittelmeeres von Aegypten an bis über Phönicien hinaus eine gewisse Bewegung, ein Drängen und Verdrängen, ein Ein- und Auswandern hervorbringen, welche Bewegung über die griechischen Inseln hin, besonders über Kreta, bis auf die Küsten des griechischen Festlandes sich erstreckte. In die Zeit nun nach der Vertreibung der Hyksos aus Aegypten fallen die griechischen Sagen3) von den Einwanderungen des Kekrops aus Sais in Niederägypten nach Athen (um 15334)), des Danaos aus Chemnis in Oberägypten nach Argos (um 1466), des Kadmos5) aus Tyros in Phönicien nach Theben (um 1366) und des Pelops aus Kleinasien nach Elis (um 1) Vergl. darüber Peter, S. 11, Anm. 21; Hermann, Alterthümer, §. 6. 2) Peter, S. 10, Anm. 17. 3) Schoemann, I. S. 12 ff., welcher die Sagen alexandrinische Hirngespinnste nennt. 4) Thiersch, Epochen S. 28 Anm. 5) Vergl. auch Giseke, thrakisch-pelasgische Stämme der Balkaninsel, Leipzig 1858, S. 95ff.: „Kadmosauf Samothrace;“ Thiersch, Epochen der bildenden Kunst unter den Griechen, S. 24, Anm. 13.
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3) Die Austreibung des Hyksos aus Aegypten, von Bunsen (Va. S. 353) auf das Jahr 1626, beziehungsweise 1540 (Abzug aus Pelusium) angesetzt, und ebenso der spätere Auszug der Israeliten aus Aegypten, welcher zufolge Bunsen im Jahr 1320 statthatte, mussten unter den Völkern an den Küsten des Mittelmeeres von Aegypten an bis über Phönicien hinaus eine gewisse Bewegung, ein Drängen und Verdrängen, ein Ein- und Auswandern hervorbringen, welche Bewegung über die griechischen Inseln hin, besonders über Kreta, bis auf die Küsten des griechischen Festlandes sich erstreckte. In die Zeit nun nach der Vertreibung der Hyksos aus Aegypten fallen die griechischen Sagen 3) von den Einwanderungen des Kekrops aus Sais in Niederägypten nach Athen (um 1533 4)), des Danaos aus Chemnis in Oberägypten nach Argos (um 1466), des Kadmos 5) aus Tyros in Phönicien nach Theben (um 1366) und des Pelops aus Kleinasien nach Elis (um
1) Vergl. darüber Peter, S. 11, Anm. 21; Hermann, Alterthümer, §. 6.
2) Peter, S. 10, Anm. 17.
3) Schoemann, I. S. 12 ff., welcher die Sagen alexandrinische Hirngespinnste nennt.
4) Thiersch, Epochen S. 28 Anm.
5) Vergl. auch Giseke, thrakisch-pelasgische Stämme der Balkaninsel, Leipzig 1858, S. 95ff.: „Kadmosauf Samothrace;“ Thiersch, Epochen der bildenden Kunst unter den Griechen, S. 24, Anm. 13.
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Zitationshilfe: | Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/30>, abgerufen am 16.07.2024. |