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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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- der Chor (chorus) der singenden Geistlichkeit,1) - der Lettner (lectorium) oder Lesepult u. s. w.2)

Auch die Tuchfabrikation und was damit zusammenhängt, welche mit dem ersten Aufblühen der deutschen Städte nebst dem Tuchhandel als eines der ersten oder auch als das erste der städtischen Gewerbe hervortritt,3) stammt ohne allen Zweifel noch aus der römischen Zeit, indem sie sich als eine deutsche oder überhaupt neue Erfindung unmöglich so schnell, so hoch und so allgemein hätte erhoben können. Ueber das römische Gewerbsleben und besonders über die Tuchweber (collegium textorum panni), so wie über die Tuchwalker (fullones), welche ansehnliche Innungen bildeten,4) haben wir durch die Ausgrabungen zu Herculanum und Pompeji solche genaue Aufschlüsse erhalten, dass sie jeden Unbefangenen aufklären und überzeugen müssen, woher das deutsche städtische und gewerbliche Leben seinen Ursprung genommen habe. Am frühesten wohl erhob sich in den flandrischen und brabantischen Städten die Tuchfabrikation und der Tuchhandel auf eine seltene Höhe und begründete seit dem 12ten und 13ten Jahrh. den ausserordentlichen Wohlstand dieser Städte, weshalb dieselben auch sehr frühe mit besonderer Rücksicht auf den Tuchhandel geräumige und glänzende städtische Verkaufshallen einrichteten, z. B. Brügge,5) Gent, Löwen, Mecheln, Ypern. In der Schweiz scheint auch die Stadt Zürich eine solche Verkaufshalle für die Tuchhändler bei der Wasserkirche besessen zu haben. In Cöln, Mainz, Worms und Speier,

1) Otte, S. 11.
2) Otte, S. 12.
3) Vergl. z. B. bei Rössler, das altprager Stadtrecht, die Art. 29, 58 und 96 des Statutarrechtes; Heusler, Verfassungsgesch. der Stadt Basel im Mittelalter, Basel 1860, S. 116; Arnold, das Aufkommen des Handwerkerstandes im Mittelalter, Basel 1861, S. 28 ff.
4) Guhl und Koner, II. S. 235 ff.; Rich, illustrirtes Wörterbuch der römischen Alterthümer, unter Fullonica und Fullonium, woselbst der Grundriss der zu Pompeji ausgegrabenen Werkstätte eines Walkers abgebildet und beschrieben ist, wie daselbst auch Pullo zu vergleichen ist.
5) Abgebildet bei Schnaase, VI. S. 157.

- der Chor (chorus) der singenden Geistlichkeit,1) – der Lettner (lectorium) oder Lesepult u. s. w.2)

Auch die Tuchfabrikation und was damit zusammenhängt, welche mit dem ersten Aufblühen der deutschen Städte nebst dem Tuchhandel als eines der ersten oder auch als das erste der städtischen Gewerbe hervortritt,3) stammt ohne allen Zweifel noch aus der römischen Zeit, indem sie sich als eine deutsche oder überhaupt neue Erfindung unmöglich so schnell, so hoch und so allgemein hätte erhoben können. Ueber das römische Gewerbsleben und besonders über die Tuchweber (collegium textorum panni), so wie über die Tuchwalker (fullones), welche ansehnliche Innungen bildeten,4) haben wir durch die Ausgrabungen zu Herculanum und Pompeji solche genaue Aufschlüsse erhalten, dass sie jeden Unbefangenen aufklären und überzeugen müssen, woher das deutsche städtische und gewerbliche Leben seinen Ursprung genommen habe. Am frühesten wohl erhob sich in den flandrischen und brabantischen Städten die Tuchfabrikation und der Tuchhandel auf eine seltene Höhe und begründete seit dem 12ten und 13ten Jahrh. den ausserordentlichen Wohlstand dieser Städte, weshalb dieselben auch sehr frühe mit besonderer Rücksicht auf den Tuchhandel geräumige und glänzende städtische Verkaufshallen einrichteten, z. B. Brügge,5) Gent, Löwen, Mecheln, Ypern. In der Schweiz scheint auch die Stadt Zürich eine solche Verkaufshalle für die Tuchhändler bei der Wasserkirche besessen zu haben. In Cöln, Mainz, Worms und Speier,

1) Otte, S. 11.
2) Otte, S. 12.
3) Vergl. z. B. bei Rössler, das altprager Stadtrecht, die Art. 29, 58 und 96 des Statutarrechtes; Heusler, Verfassungsgesch. der Stadt Basel im Mittelalter, Basel 1860, S. 116; Arnold, das Aufkommen des Handwerkerstandes im Mittelalter, Basel 1861, S. 28 ff.
4) Guhl und Koner, II. S. 235 ff.; Rich, illustrirtes Wörterbuch der römischen Alterthümer, unter Fullonica und Fullonium, woselbst der Grundriss der zu Pompeji ausgegrabenen Werkstätte eines Walkers abgebildet und beschrieben ist, wie daselbst auch Pullo zu vergleichen ist.
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[288/0308] - der Chor (chorus) der singenden Geistlichkeit, 1) – der Lettner (lectorium) oder Lesepult u. s. w. 2) Auch die Tuchfabrikation und was damit zusammenhängt, welche mit dem ersten Aufblühen der deutschen Städte nebst dem Tuchhandel als eines der ersten oder auch als das erste der städtischen Gewerbe hervortritt, 3) stammt ohne allen Zweifel noch aus der römischen Zeit, indem sie sich als eine deutsche oder überhaupt neue Erfindung unmöglich so schnell, so hoch und so allgemein hätte erhoben können. Ueber das römische Gewerbsleben und besonders über die Tuchweber (collegium textorum panni), so wie über die Tuchwalker (fullones), welche ansehnliche Innungen bildeten, 4) haben wir durch die Ausgrabungen zu Herculanum und Pompeji solche genaue Aufschlüsse erhalten, dass sie jeden Unbefangenen aufklären und überzeugen müssen, woher das deutsche städtische und gewerbliche Leben seinen Ursprung genommen habe. Am frühesten wohl erhob sich in den flandrischen und brabantischen Städten die Tuchfabrikation und der Tuchhandel auf eine seltene Höhe und begründete seit dem 12ten und 13ten Jahrh. den ausserordentlichen Wohlstand dieser Städte, weshalb dieselben auch sehr frühe mit besonderer Rücksicht auf den Tuchhandel geräumige und glänzende städtische Verkaufshallen einrichteten, z. B. Brügge, 5) Gent, Löwen, Mecheln, Ypern. In der Schweiz scheint auch die Stadt Zürich eine solche Verkaufshalle für die Tuchhändler bei der Wasserkirche besessen zu haben. In Cöln, Mainz, Worms und Speier, 1) Otte, S. 11. 2) Otte, S. 12. 3) Vergl. z. B. bei Rössler, das altprager Stadtrecht, die Art. 29, 58 und 96 des Statutarrechtes; Heusler, Verfassungsgesch. der Stadt Basel im Mittelalter, Basel 1860, S. 116; Arnold, das Aufkommen des Handwerkerstandes im Mittelalter, Basel 1861, S. 28 ff. 4) Guhl und Koner, II. S. 235 ff.; Rich, illustrirtes Wörterbuch der römischen Alterthümer, unter Fullonica und Fullonium, woselbst der Grundriss der zu Pompeji ausgegrabenen Werkstätte eines Walkers abgebildet und beschrieben ist, wie daselbst auch Pullo zu vergleichen ist. 5) Abgebildet bei Schnaase, VI. S. 157.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/308>, abgerufen am 23.11.2024.