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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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Die Muttergotteskirchen und Kapellen werden so der Sage nach häufig mit Wunderzeichen, auf ein höheres Gebot ("Bauet dem Herrn ein Haus!") oder auf wunderbare Art erbauet, um darin ein heiliges Muttergottesbild aufstellen zu können.1) - Die Sagen vom Teufel als Baumeister sind schon oben S. 59 ff. berührt worden, womit noch verglichen werden mag Alpenburg, Nr. 396 und 199, wo der Teufel gleichfalls durch den frühzeitig geweckten, krähenden Hahn um den Lohn seines Bauens betrogen wird; die Sage 396 betrifft den palazzo Tabarelli oder Saluzzo zu Trient. Die Sage geht auch, dass die schöne Orgel in der Kirche Santa Maria Maggiore, in welcher das berühmte Trientiner Concilium abgehalten wurde, nur mit Hülfe des Teufels von ihrem Erbauer habe vollendet werden können, zugleich aber auch, dass die Trientiner den eigentlichen Werkmeister geblendet haben, wie die Strassburger mit dem Schöpfer ihres künstlichen Uhrwerkes, Hobrecht, gethan, damit derselbe kein zweites und der Trientiner auch nicht wieder eine so herrliche Orgel erbaue. Doch zu Strassburg stand das Uhrwerk plötzlich still und zu Trient schlug der Blitz zerstörend in die Orgel.2) In der Mitte des 16ten Jahrh. hat zu Moskau Jwan Wassiljewitsch der Schreckliche dem Baumeister der der schützenden Muttergottes geweihten Kirche Wassilij Blagennoi die Augen ausstechen lassen, damit er kein zweites Weltwunder erbauen könne;3) nach der Sage soll der fremde Baumeister sogar getödtet worden sein.4)

Der Beherrscher der Finsterniss, der Urteufel oder oberste der Teufel heisst bei den Manichäern, wie bei den Arabern Ibleis, d. i. [fremdsprachliches Material].5) Der Teufel ist aber unverkennbar nur eine Personification der Materie und ihrer den Eigenschaften des körperlosen Lichtes oder leuchtenden Geistes entgegengesetzten Eigenschaften der Dunkelheit, Schwere, Vielgestaltigkeit, Vergänglichkeit u. s. w.,

1) Alpenburg, Nr. 221.
2) Alpenburg, Nr. 397.
3) Lübke, Gesch. der Archit. S. 242.
4) Schnaase, III. S. 301.
5) Flügel, S. 195; Braun, I. S. 358.

Die Muttergotteskirchen und Kapellen werden so der Sage nach häufig mit Wunderzeichen, auf ein höheres Gebot („Bauet dem Herrn ein Haus!“) oder auf wunderbare Art erbauet, um darin ein heiliges Muttergottesbild aufstellen zu können.1) – Die Sagen vom Teufel als Baumeister sind schon oben S. 59 ff. berührt worden, womit noch verglichen werden mag Alpenburg, Nr. 396 und 199, wo der Teufel gleichfalls durch den frühzeitig geweckten, krähenden Hahn um den Lohn seines Bauens betrogen wird; die Sage 396 betrifft den palazzo Tabarelli oder Saluzzo zu Trient. Die Sage geht auch, dass die schöne Orgel in der Kirche Santa Maria Maggiore, in welcher das berühmte Trientiner Concilium abgehalten wurde, nur mit Hülfe des Teufels von ihrem Erbauer habe vollendet werden können, zugleich aber auch, dass die Trientiner den eigentlichen Werkmeister geblendet haben, wie die Strassburger mit dem Schöpfer ihres künstlichen Uhrwerkes, Hobrecht, gethan, damit derselbe kein zweites und der Trientiner auch nicht wieder eine so herrliche Orgel erbaue. Doch zu Strassburg stand das Uhrwerk plötzlich still und zu Trient schlug der Blitz zerstörend in die Orgel.2) In der Mitte des 16ten Jahrh. hat zu Moskau Jwan Wassiljewitsch der Schreckliche dem Baumeister der der schützenden Muttergottes geweihten Kirche Wassilij Blagennoi die Augen ausstechen lassen, damit er kein zweites Weltwunder erbauen könne;3) nach der Sage soll der fremde Baumeister sogar getödtet worden sein.4)

Der Beherrscher der Finsterniss, der Urteufel oder oberste der Teufel heisst bei den Manichäern, wie bei den Arabern Iblîs, d. i. [fremdsprachliches Material].5) Der Teufel ist aber unverkennbar nur eine Personification der Materie und ihrer den Eigenschaften des körperlosen Lichtes oder leuchtenden Geistes entgegengesetzten Eigenschaften der Dunkelheit, Schwere, Vielgestaltigkeit, Vergänglichkeit u. s. w.,

1) Alpenburg, Nr. 221.
2) Alpenburg, Nr. 397.
3) Lübke, Gesch. der Archit. S. 242.
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[379/0399] Die Muttergotteskirchen und Kapellen werden so der Sage nach häufig mit Wunderzeichen, auf ein höheres Gebot („Bauet dem Herrn ein Haus!“) oder auf wunderbare Art erbauet, um darin ein heiliges Muttergottesbild aufstellen zu können. 1) – Die Sagen vom Teufel als Baumeister sind schon oben S. 59 ff. berührt worden, womit noch verglichen werden mag Alpenburg, Nr. 396 und 199, wo der Teufel gleichfalls durch den frühzeitig geweckten, krähenden Hahn um den Lohn seines Bauens betrogen wird; die Sage 396 betrifft den palazzo Tabarelli oder Saluzzo zu Trient. Die Sage geht auch, dass die schöne Orgel in der Kirche Santa Maria Maggiore, in welcher das berühmte Trientiner Concilium abgehalten wurde, nur mit Hülfe des Teufels von ihrem Erbauer habe vollendet werden können, zugleich aber auch, dass die Trientiner den eigentlichen Werkmeister geblendet haben, wie die Strassburger mit dem Schöpfer ihres künstlichen Uhrwerkes, Hobrecht, gethan, damit derselbe kein zweites und der Trientiner auch nicht wieder eine so herrliche Orgel erbaue. Doch zu Strassburg stand das Uhrwerk plötzlich still und zu Trient schlug der Blitz zerstörend in die Orgel. 2) In der Mitte des 16ten Jahrh. hat zu Moskau Jwan Wassiljewitsch der Schreckliche dem Baumeister der der schützenden Muttergottes geweihten Kirche Wassilij Blagennoi die Augen ausstechen lassen, damit er kein zweites Weltwunder erbauen könne; 3) nach der Sage soll der fremde Baumeister sogar getödtet worden sein. 4) Der Beherrscher der Finsterniss, der Urteufel oder oberste der Teufel heisst bei den Manichäern, wie bei den Arabern Iblîs, d. i. _ . 5) Der Teufel ist aber unverkennbar nur eine Personification der Materie und ihrer den Eigenschaften des körperlosen Lichtes oder leuchtenden Geistes entgegengesetzten Eigenschaften der Dunkelheit, Schwere, Vielgestaltigkeit, Vergänglichkeit u. s. w., 1) Alpenburg, Nr. 221. 2) Alpenburg, Nr. 397. 3) Lübke, Gesch. der Archit. S. 242. 4) Schnaase, III. S. 301. 5) Flügel, S. 195; Braun, I. S. 358.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/399>, abgerufen am 22.11.2024.