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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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des salomonischen Tempelg gewesen ist.1) Die griechischen Götterbilder wurden dagegen nur aufgestellt, um gesehen zu werden, und standen daher ursprünglich entweder ganz frei oder nur auf und in Bäumen, in heiligen Hainen, in natürlichen Grotten, worauf z. B. die weidengefesselte Artemis noch hinweiset.2) Der griechische Tempel ist Seiner Grundidee nach blos ein hölzernes, später steinernes Schutzdach und Schutzhaus für das sichtbare Götterbild und deshalb sind der sog. Monopteros, Pseadoperipteros und das Templum in Antis wohl die ältesten und usprünglichsten Tempel. Unter dem Monopteros versteht man nach Vitruv IV. 7 einen Rundtempel ohne Zelle, unter dessen von den Säulen getragenem Dache das Götterbild steht.3) Ein solcher gleichsam natürlicher Rundtempel entstand, wenn man die Zweige der in dem Haine das Götterbild umgebenden Bäume über dem Bilde zu einem Schutzdache vereinigte, oder auch auf ihnen ein künstliches Schutzdach anbrachte. Wollte man das Bild etwas mehr schützen, führte man zwischen den Bäumen, - zwischen den Säulen, welche dadurch zu Halbsäulen wurden, eine niedrige Wand auf; dieser Tempel hiess dann Pseudoperipteros. Ueberbleibsel aus dem Alterthume eines Monopteros hat man in den Ruinen zu Puzzuoli gefunden; er wird der Tempel des Serapis genannt und war von einem viereckigen Hofe oder Peribolos umgeben, der von einem Gebäude eingefasst wurde, woran sich Zellen befanden, die unstreitig zur Wohnung der Priester und zur Aufbewahrung der Opfergeräthe dienten.4) Dass Rundtempel bei den Griechen und Römern selten waren, ist bekannt.5) Eine andere ursprüngliche Art der Tempel neben den angegebenen

1) Vergl. meine Symbolik, II. S. 136 und 141.
2) Symbolik, I. S. 349.
3) Schnaase, II, S 61; Stieglitz, S. 86; Guhl und Koner, das Leben der Griechen und Römer, S. 44.
4) Stieglitz, S. 87.
5) Meine Symbolik, II. S. 482; Guhl und Koner, S. 43; Pyl, die griechischen Rundbauten im Zusammenhange mit dem Götter- und Heroenkultus erläutert, Greifswald 1861.

des salomonischen Tempelg gewesen ist.1) Die griechischen Götterbilder wurden dagegen nur aufgestellt, um gesehen zu werden, und standen daher ursprünglich entweder ganz frei oder nur auf und in Bäumen, in heiligen Hainen, in natürlichen Grotten, worauf z. B. die weidengefesselte Artemis noch hinweiset.2) Der griechische Tempel ist Seiner Grundidee nach blos ein hölzernes, später steinernes Schutzdach und Schutzhaus für das sichtbare Götterbild und deshalb sind der sog. Monopteros, Pseadoperipteros und das Templum in Antis wohl die ältesten und usprünglichsten Tempel. Unter dem Monopteros versteht man nach Vitruv IV. 7 einen Rundtempel ohne Zelle, unter dessen von den Säulen getragenem Dache das Götterbild steht.3) Ein solcher gleichsam natürlicher Rundtempel entstand, wenn man die Zweige der in dem Haine das Götterbild umgebenden Bäume über dem Bilde zu einem Schutzdache vereinigte, oder auch auf ihnen ein künstliches Schutzdach anbrachte. Wollte man das Bild etwas mehr schützen, führte man zwischen den Bäumen, – zwischen den Säulen, welche dadurch zu Halbsäulen wurden, eine niedrige Wand auf; dieser Tempel hiess dann Pseudoperipteros. Ueberbleibsel aus dem Alterthume eines Monopteros hat man in den Ruinen zu Puzzuoli gefunden; er wird der Tempel des Serapis genannt und war von einem viereckigen Hofe oder Peribolos umgeben, der von einem Gebäude eingefasst wurde, woran sich Zellen befanden, die unstreitig zur Wohnung der Priester und zur Aufbewahrung der Opfergeräthe dienten.4) Dass Rundtempel bei den Griechen und Römern selten waren, ist bekannt.5) Eine andere ursprüngliche Art der Tempel neben den angegebenen

1) Vergl. meine Symbolik, II. S. 136 und 141.
2) Symbolik, I. S. 349.
3) Schnaase, II, S 61; Stieglitz, S. 86; Guhl und Koner, das Leben der Griechen und Römer, S. 44.
4) Stieglitz, S. 87.
5) Meine Symbolik, II. S. 482; Guhl und Koner, S. 43; Pyl, die griechischen Rundbauten im Zusammenhange mit dem Götter- und Heroenkultus erläutert, Greifswald 1861.
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[25/0045] des salomonischen Tempelg gewesen ist. 1) Die griechischen Götterbilder wurden dagegen nur aufgestellt, um gesehen zu werden, und standen daher ursprünglich entweder ganz frei oder nur auf und in Bäumen, in heiligen Hainen, in natürlichen Grotten, worauf z. B. die weidengefesselte Artemis noch hinweiset. 2) Der griechische Tempel ist Seiner Grundidee nach blos ein hölzernes, später steinernes Schutzdach und Schutzhaus für das sichtbare Götterbild und deshalb sind der sog. Monopteros, Pseadoperipteros und das Templum in Antis wohl die ältesten und usprünglichsten Tempel. Unter dem Monopteros versteht man nach Vitruv IV. 7 einen Rundtempel ohne Zelle, unter dessen von den Säulen getragenem Dache das Götterbild steht. 3) Ein solcher gleichsam natürlicher Rundtempel entstand, wenn man die Zweige der in dem Haine das Götterbild umgebenden Bäume über dem Bilde zu einem Schutzdache vereinigte, oder auch auf ihnen ein künstliches Schutzdach anbrachte. Wollte man das Bild etwas mehr schützen, führte man zwischen den Bäumen, – zwischen den Säulen, welche dadurch zu Halbsäulen wurden, eine niedrige Wand auf; dieser Tempel hiess dann Pseudoperipteros. Ueberbleibsel aus dem Alterthume eines Monopteros hat man in den Ruinen zu Puzzuoli gefunden; er wird der Tempel des Serapis genannt und war von einem viereckigen Hofe oder Peribolos umgeben, der von einem Gebäude eingefasst wurde, woran sich Zellen befanden, die unstreitig zur Wohnung der Priester und zur Aufbewahrung der Opfergeräthe dienten. 4) Dass Rundtempel bei den Griechen und Römern selten waren, ist bekannt. 5) Eine andere ursprüngliche Art der Tempel neben den angegebenen 1) Vergl. meine Symbolik, II. S. 136 und 141. 2) Symbolik, I. S. 349. 3) Schnaase, II, S 61; Stieglitz, S. 86; Guhl und Koner, das Leben der Griechen und Römer, S. 44. 4) Stieglitz, S. 87. 5) Meine Symbolik, II. S. 482; Guhl und Koner, S. 43; Pyl, die griechischen Rundbauten im Zusammenhange mit dem Götter- und Heroenkultus erläutert, Greifswald 1861.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/45>, abgerufen am 21.11.2024.