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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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und blieb nicht ohne Einfluss auf die zeichnenden und bildenden Künste in Deutsehland. Waagen vermuthet in Meister Josse van Eyck, welcher im J. 1391 als MitgIied der kirchlichen Brüderschaft Maria mit den Strahlen zu Brügge vorkommt, den Vater der berühmten Gebrüder van Eyck. In dem Verzeichniss der Mitglieder jener Bruderschaft wird später oder im J. 1412 Hubert van Eyck aufgeführt.1) Am Tage der Messe des h. Bavo, d. h. am 1. October 1422, ward Hubert van Eyck zu Gent Gildebruder von der Gilde unserer lieben Frauen, auf Anrathen des Chors von St. Johannes zu Gent. In die Bruderschaft zu Brügge war im J. 1418 die Schwester Margaretha der van Eyck gleichfalls aufgenommen worden und bietet darin das seltene Beispiel eines weiblichen Mitgliedes. Jan van Eyck starb im Laufe des Monats Juli 1421 zu Brügge. Ein dritter, wenngleich weniger ausgezeichneter und berühmter Bruder van Eyck war Lambert van Eyck. Im J. 1523 trat Jan Cromste Corneliz in die Antwerpener Malergilde.2) Im alten Augsburger Gerechtigkeitsbuche, welches im J. 1497 zu notiren angefangen wurde, wird von einem Meister Ludwig Schongauer, dem Maler, welcher indessen nicht der Vater des ausgezeichnetsten der deutschen Maler und Kupferstecher des 15ten Jahrh., des im J. 1488 zu Kolmar verstorbenen Martin Schongauer (welcher im J. 1442 die Kupferstecherkunst erfunden haben soll, deren Erfindung jedoch vermuthlich der flandrischen Malerschule angehört, nach Vasari dem Maso Finiquerra, einem Goldschmiede)3) sein kann, gesagt, dass derselbe zwei Kinder, Martin und Susanna, gehabt habe, die der Zunft Gerechtigkeit besessen.4) Ambrosius Holbein, Bru-

1) Waagen, im Kunstblatt für 1849, S. 58.
2) Kunstbl. für 1846, S. 41 a. Ausführliche Nachrichten über Maler-, Musik- und Baugilden oder Schulen Antwerpens findet man bei Eugene Gens, histoire d'Anvers, Anvers 1861. Namentlich sind die Musik- und Sängerzünfte, die Meistermusiker und Meistersänger nicht auf Deutschland beschränkt, sondern breiten sich auch nach den Niederlanden und Frankreich aus. Vergl. über den deutschen Meistergesang noch Gervinus, Gesch. der deutschen Dichtung, II. (Leipzig 1853) S. 230 ff.
3) Kunstblatt für 1846, S. 168 a. oben.
4) Kunstblatt für 1816, S. 167 a.

und blieb nicht ohne Einfluss auf die zeichnenden und bildenden Künste in Deutsehland. Waagen vermuthet in Meister Josse van Eyck, welcher im J. 1391 als MitgIied der kirchlichen Brüderschaft Maria mit den Strahlen zu Brügge vorkommt, den Vater der berühmten Gebrüder van Eyck. In dem Verzeichniss der Mitglieder jener Bruderschaft wird später oder im J. 1412 Hubert van Eyck aufgeführt.1) Am Tage der Messe des h. Bavo, d. h. am 1. October 1422, ward Hubert van Eyck zu Gent Gildebruder von der Gilde unserer lieben Frauen, auf Anrathen des Chors von St. Johannes zu Gent. In die Bruderschaft zu Brügge war im J. 1418 die Schwester Margaretha der van Eyck gleichfalls aufgenommen worden und bietet darin das seltene Beispiel eines weiblichen Mitgliedes. Jan van Eyck starb im Laufe des Monats Juli 1421 zu Brügge. Ein dritter, wenngleich weniger ausgezeichneter und berühmter Bruder van Eyck war Lambert van Eyck. Im J. 1523 trat Jan Cromste Corneliz in die Antwerpener Malergilde.2) Im alten Augsburger Gerechtigkeitsbuche, welches im J. 1497 zu notiren angefangen wurde, wird von einem Meister Ludwig Schongauer, dem Maler, welcher indessen nicht der Vater des ausgezeichnetsten der deutschen Maler und Kupferstecher des 15ten Jahrh., des im J. 1488 zu Kolmar verstorbenen Martin Schongauer (welcher im J. 1442 die Kupferstecherkunst erfunden haben soll, deren Erfindung jedoch vermuthlich der flandrischen Malerschule angehört, nach Vasari dem Maso Finiquerra, einem Goldschmiede)3) sein kann, gesagt, dass derselbe zwei Kinder, Martin und Susanna, gehabt habe, die der Zunft Gerechtigkeit besessen.4) Ambrosius Holbein, Bru-

1) Waagen, im Kunstblatt für 1849, S. 58.
2) Kunstbl. für 1846, S. 41 a. Ausführliche Nachrichten über Maler-, Musik- und Baugilden oder Schulen Antwerpens findet man bei Eugène Gens, histoire d’Anvers, Anvers 1861. Namentlich sind die Musik- und Sängerzünfte, die Meistermusiker und Meistersänger nicht auf Deutschland beschränkt, sondern breiten sich auch nach den Niederlanden und Frankreich aus. Vergl. über den deutschen Meistergesang noch Gervinus, Gesch. der deutschen Dichtung, II. (Leipzig 1853) S. 230 ff.
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[455/0475] und blieb nicht ohne Einfluss auf die zeichnenden und bildenden Künste in Deutsehland. Waagen vermuthet in Meister Josse van Eyck, welcher im J. 1391 als MitgIied der kirchlichen Brüderschaft Maria mit den Strahlen zu Brügge vorkommt, den Vater der berühmten Gebrüder van Eyck. In dem Verzeichniss der Mitglieder jener Bruderschaft wird später oder im J. 1412 Hubert van Eyck aufgeführt. 1) Am Tage der Messe des h. Bavo, d. h. am 1. October 1422, ward Hubert van Eyck zu Gent Gildebruder von der Gilde unserer lieben Frauen, auf Anrathen des Chors von St. Johannes zu Gent. In die Bruderschaft zu Brügge war im J. 1418 die Schwester Margaretha der van Eyck gleichfalls aufgenommen worden und bietet darin das seltene Beispiel eines weiblichen Mitgliedes. Jan van Eyck starb im Laufe des Monats Juli 1421 zu Brügge. Ein dritter, wenngleich weniger ausgezeichneter und berühmter Bruder van Eyck war Lambert van Eyck. Im J. 1523 trat Jan Cromste Corneliz in die Antwerpener Malergilde. 2) Im alten Augsburger Gerechtigkeitsbuche, welches im J. 1497 zu notiren angefangen wurde, wird von einem Meister Ludwig Schongauer, dem Maler, welcher indessen nicht der Vater des ausgezeichnetsten der deutschen Maler und Kupferstecher des 15ten Jahrh., des im J. 1488 zu Kolmar verstorbenen Martin Schongauer (welcher im J. 1442 die Kupferstecherkunst erfunden haben soll, deren Erfindung jedoch vermuthlich der flandrischen Malerschule angehört, nach Vasari dem Maso Finiquerra, einem Goldschmiede) 3) sein kann, gesagt, dass derselbe zwei Kinder, Martin und Susanna, gehabt habe, die der Zunft Gerechtigkeit besessen. 4) Ambrosius Holbein, Bru- 1) Waagen, im Kunstblatt für 1849, S. 58. 2) Kunstbl. für 1846, S. 41 a. Ausführliche Nachrichten über Maler-, Musik- und Baugilden oder Schulen Antwerpens findet man bei Eugène Gens, histoire d’Anvers, Anvers 1861. Namentlich sind die Musik- und Sängerzünfte, die Meistermusiker und Meistersänger nicht auf Deutschland beschränkt, sondern breiten sich auch nach den Niederlanden und Frankreich aus. Vergl. über den deutschen Meistergesang noch Gervinus, Gesch. der deutschen Dichtung, II. (Leipzig 1853) S. 230 ff. 3) Kunstblatt für 1846, S. 168 a. oben. 4) Kunstblatt für 1816, S. 167 a.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 455. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/475>, abgerufen am 22.11.2024.