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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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zurückwandernden Handwerker den lombardischen, romanischen oder vorgothischen Baustyl in allen europäischen Ländern ausgebildet, unmöglich zustimmen können, obwohl norditalienische Berührungen mit dem südlichen Deutschland in dem Städtewesen und zum Theil auel, in der Baukunst keineswegs bestritten werden sollen, nur waren dieselben nicht überwiegend und bestimmend. In der Lombardei selbst sollen sich nach Wetter vom Ende des 6ten Jahrh. an bis gegen das Ende des 8ten Jahrh. die meisten und besten Baumeister in der Gegend von Como befunden haben, so dass in den Gesetzen des Königs Rothar (um 650) magister comacinus, Meister von Como, als gleichbedeutend mit Baumeister und Maurer gebrauch werde (Leg. Rothar. Art. 144 und 145, bei Muratori, Script. rer. Ital. T. 1. P. II); sie seien mit ihren Gehülfen (collegis, consortibus suis) allenthalben hin zur Ausführung von Gebäuden berufen worden; um 1390 seien daher sehr ausgezeichnete Baumeister nach Mailand gekommen, um den dortigen Dom bauen zu helfen; zu gleichem Zwecke auch nach Pavia, Monza u. s. w.; Muratori mache hierzu die Bemerkung, dass noch seiner Zeit Maurer aus dem Mailändischen, besonders von den Ufern des Comer Sees und des Lago Maggiore durch ganz Italien gezogen seien; von daher und vom Garda-See seien noch gegen das Ende des 17ten Jahrh. viele nach Deutschland gekommen und haben sich da niedergelassen; dass dies im Mittelalter noch viel häufiger geschehen sei, lasse sich nicht bezweifeln; die Lombarden seien von jeher mit dem südlichen Deutschland in engem Verkehr gestanden und lombardische Kaufleute haben sich seit dem frühesten Mittelalter bis auf die neuere Zeit am Rheine und fast im ganzen südlichen Deutschland niedergelassen; vom 7ten bis zum 14ten Jahrh. habe sich fast der ganze Handel der Rheinländer in ihren Händen befunden (?) und sie haben Factorieen und Gildhäuser fast in allen Städten gehabt, welchen das Volk den Namen: Hof zum Lamparter gegeben; ein solcher Hof habe sich auch zu Oppenbeim befunden und Gutenberg erwähne ihn in einer Urkunde von 1434 als Eigenthum seiner Verwandten (bei Schöpflin, Vind. typ.); diese Lombardenhäuser seien in

zurückwandernden Handwerker den lombardischen, romanischen oder vorgothischen Baustyl in allen europäischen Ländern ausgebildet, unmöglich zustimmen können, obwohl norditalienische Berührungen mit dem südlichen Deutschland in dem Städtewesen und zum Theil auel, in der Baukunst keineswegs bestritten werden sollen, nur waren dieselben nicht überwiegend und bestimmend. In der Lombardei selbst sollen sich nach Wetter vom Ende des 6ten Jahrh. an bis gegen das Ende des 8ten Jahrh. die meisten und besten Baumeister in der Gegend von Como befunden haben, so dass in den Gesetzen des Königs Rothar (um 650) magister comacinus, Meister von Como, als gleichbedeutend mit Baumeister und Maurer gebrauch werde (Leg. Rothar. Art. 144 und 145, bei Muratori, Script. rer. Ital. T. 1. P. II); sie seien mit ihren Gehülfen (collegis, consortibus suis) allenthalben hin zur Ausführung von Gebäuden berufen worden; um 1390 seien daher sehr ausgezeichnete Baumeister nach Mailand gekommen, um den dortigen Dom bauen zu helfen; zu gleichem Zwecke auch nach Pavia, Monza u. s. w.; Muratori mache hierzu die Bemerkung, dass noch seiner Zeit Maurer aus dem Mailändischen, besonders von den Ufern des Comer Sees und des Lago Maggiore durch ganz Italien gezogen seien; von daher und vom Garda-See seien noch gegen das Ende des 17ten Jahrh. viele nach Deutschland gekommen und haben sich da niedergelassen; dass dies im Mittelalter noch viel häufiger geschehen sei, lasse sich nicht bezweifeln; die Lombarden seien von jeher mit dem südlichen Deutschland in engem Verkehr gestanden und lombardische Kaufleute haben sich seit dem frühesten Mittelalter bis auf die neuere Zeit am Rheine und fast im ganzen südlichen Deutschland niedergelassen; vom 7ten bis zum 14ten Jahrh. habe sich fast der ganze Handel der Rheinländer in ihren Händen befunden (?) und sie haben Factorieen und Gildhäuser fast in allen Städten gehabt, welchen das Volk den Namen: Hof zum Lamparter gegeben; ein solcher Hof habe sich auch zu Oppenbeim befunden und Gutenberg erwähne ihn in einer Urkunde von 1434 als Eigenthum seiner Verwandten (bei Schöpflin, Vind. typ.); diese Lombardenhäuser seien in

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zurückwandernden Handwerker den lombardischen, romanischen oder vorgothischen Baustyl in allen europäischen Ländern ausgebildet, unmöglich zustimmen können, obwohl norditalienische Berührungen mit dem südlichen Deutschland in dem Städtewesen und zum Theil auel, in der Baukunst keineswegs bestritten werden sollen, nur waren dieselben nicht überwiegend und bestimmend. In der Lombardei selbst sollen sich nach Wetter vom Ende des 6ten Jahrh. an bis gegen das Ende des 8ten Jahrh. die meisten und besten Baumeister in der Gegend von Como befunden haben, so dass in den Gesetzen des Königs Rothar (um 650) magister comacinus, Meister von Como, als gleichbedeutend mit Baumeister und Maurer gebrauch werde (Leg. Rothar. Art. 144 und 145, bei Muratori, Script. rer. Ital. T. 1. P. II); sie seien mit ihren Gehülfen (collegis, consortibus suis) allenthalben hin zur Ausführung von Gebäuden berufen worden; um 1390 seien daher sehr ausgezeichnete Baumeister nach Mailand gekommen, um den dortigen Dom bauen zu helfen; zu gleichem Zwecke auch nach Pavia, Monza u. s. w.; Muratori mache hierzu die Bemerkung, dass noch seiner Zeit Maurer aus dem Mailändischen, besonders von den Ufern des Comer Sees und des Lago Maggiore durch ganz <hi rendition="#b">Italien</hi> gezogen seien; von daher und vom Garda-See seien noch gegen das Ende des 17ten Jahrh. viele nach Deutschland gekommen und haben sich da niedergelassen; dass dies im Mittelalter noch viel häufiger geschehen sei, lasse sich nicht bezweifeln; die Lombarden seien von jeher mit dem südlichen Deutschland in engem Verkehr gestanden und lombardische Kaufleute haben sich seit dem frühesten Mittelalter bis auf die neuere Zeit am Rheine und fast im ganzen südlichen Deutschland niedergelassen; vom 7ten bis zum 14ten Jahrh. habe sich fast der ganze Handel der Rheinländer in ihren Händen befunden (?) und sie haben Factorieen und Gildhäuser fast in allen Städten gehabt, welchen das Volk den Namen: <hi rendition="#g">Hof zum Lamparter</hi> gegeben; ein solcher Hof habe sich auch zu Oppenbeim befunden und Gutenberg erwähne ihn in einer Urkunde von 1434 als Eigenthum seiner Verwandten (bei Schöpflin, Vind. typ.); diese Lombardenhäuser seien in
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[458/0478] zurückwandernden Handwerker den lombardischen, romanischen oder vorgothischen Baustyl in allen europäischen Ländern ausgebildet, unmöglich zustimmen können, obwohl norditalienische Berührungen mit dem südlichen Deutschland in dem Städtewesen und zum Theil auel, in der Baukunst keineswegs bestritten werden sollen, nur waren dieselben nicht überwiegend und bestimmend. In der Lombardei selbst sollen sich nach Wetter vom Ende des 6ten Jahrh. an bis gegen das Ende des 8ten Jahrh. die meisten und besten Baumeister in der Gegend von Como befunden haben, so dass in den Gesetzen des Königs Rothar (um 650) magister comacinus, Meister von Como, als gleichbedeutend mit Baumeister und Maurer gebrauch werde (Leg. Rothar. Art. 144 und 145, bei Muratori, Script. rer. Ital. T. 1. P. II); sie seien mit ihren Gehülfen (collegis, consortibus suis) allenthalben hin zur Ausführung von Gebäuden berufen worden; um 1390 seien daher sehr ausgezeichnete Baumeister nach Mailand gekommen, um den dortigen Dom bauen zu helfen; zu gleichem Zwecke auch nach Pavia, Monza u. s. w.; Muratori mache hierzu die Bemerkung, dass noch seiner Zeit Maurer aus dem Mailändischen, besonders von den Ufern des Comer Sees und des Lago Maggiore durch ganz Italien gezogen seien; von daher und vom Garda-See seien noch gegen das Ende des 17ten Jahrh. viele nach Deutschland gekommen und haben sich da niedergelassen; dass dies im Mittelalter noch viel häufiger geschehen sei, lasse sich nicht bezweifeln; die Lombarden seien von jeher mit dem südlichen Deutschland in engem Verkehr gestanden und lombardische Kaufleute haben sich seit dem frühesten Mittelalter bis auf die neuere Zeit am Rheine und fast im ganzen südlichen Deutschland niedergelassen; vom 7ten bis zum 14ten Jahrh. habe sich fast der ganze Handel der Rheinländer in ihren Händen befunden (?) und sie haben Factorieen und Gildhäuser fast in allen Städten gehabt, welchen das Volk den Namen: Hof zum Lamparter gegeben; ein solcher Hof habe sich auch zu Oppenbeim befunden und Gutenberg erwähne ihn in einer Urkunde von 1434 als Eigenthum seiner Verwandten (bei Schöpflin, Vind. typ.); diese Lombardenhäuser seien in

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 458. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/478>, abgerufen am 22.11.2024.