Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.der Baukunst zur Zeit1) bilden natürlich die Bauhütten und die in ihnen vereinigten Bauleute einen geistigen Höhepunkt, einen mächtigen geistigen Lebensstrom, einen bestimmenden Bestandtheil des allgemeinen Staats- und Volkslebens, welcher, wenn auch sich fort- und umgestaltend, mit den Staaten und Völkern selbst fortdauern muss. Noch wird gebauet, aber das Gebäude hat zur ganzen Menschheit sich erweitert und die Bausteine sind die freien Gedanken und die liebenden Herzen. Die deutschen Bauhütten,2) hervorgegangen aus der allgemeinen frommen Begeisterung und Hinneigung der Zeit zur Baukunst, bestanden als thätige und wirksame bis in das 15te Jahrh., wo allmählig andere Zeitstimmungen sich geltend machten und die neuere, kunstlosere Zeit begann. Der nationale (deutsche, französische, englische) Volksunterricht, das nationale Volksschulwesen , - die nationale (germanische, französisch-deutsche) Baukunst, - die kosmopolitischen oder universalen Bauhütten, - die zahlreich neu gegründeten Universitäten; - die ritterlichen, höfischen und meisterlichen oder bürgerlichen Dichter und Sänger, - die Ritter, Kaufleute, Handwerker und Künstler oder die Bürger entwickelten sich, blühten und zerfielen oder endigten im Wesentlichen und mit kaum zu verkennender Gleichmässigkeit vom 12ten bis zum 15ten Jahrhundert. Die deutschen Bauhütten geben zuletzt in der Neuzeit langsam, aber vollständig, auf und haben an dem Aufkommen und der Ausbreitung der heutigen Freimaurerei nicht den geringsten äussern Antheil, weshalb es auch keinen Werth hätte, ihre Geschichte noch genauer und weiter verfolgen zu wollen, und einfach auf die darüber handelnden Schriften von Krause, Heldmann, Fallou, Winzer, Keller, Findel u. s. f. verwiesen werden darf. Die deutschen Bauhütten enden als solche, ohne in eine andere Gestaltung überzugehen, nachdem durch sie und besonders durch die Schulen zu Cöln und Strassburg während des 13ten und im Anfange des 14ten Jahrh. der 1) Vergl. auch Schnaase, IV. 1. S. 117 ff. 2) Vergl. darüber auch Otte, Handbuch der kirchlichen Kunstarchäologie des Mittelalters, Lerpzig 1854, S. 166 - 176.
der Baukunst zur Zeit1) bilden natürlich die Bauhütten und die in ihnen vereinigten Bauleute einen geistigen Höhepunkt, einen mächtigen geistigen Lebensstrom, einen bestimmenden Bestandtheil des allgemeinen Staats- und Volkslebens, welcher, wenn auch sich fort- und umgestaltend, mit den Staaten und Völkern selbst fortdauern muss. Noch wird gebauet, aber das Gebäude hat zur ganzen Menschheit sich erweitert und die Bausteine sind die freien Gedanken und die liebenden Herzen. Die deutschen Bauhütten,2) hervorgegangen aus der allgemeinen frommen Begeisterung und Hinneigung der Zeit zur Baukunst, bestanden als thätige und wirksame bis in das 15te Jahrh., wo allmählig andere Zeitstimmungen sich geltend machten und die neuere, kunstlosere Zeit begann. Der nationale (deutsche, französische, englische) Volksunterricht, das nationale Volksschulwesen , – die nationale (germanische, französisch-deutsche) Baukunst, – die kosmopolitischen oder universalen Bauhütten, – die zahlreich neu gegründeten Universitäten; – die ritterlichen, höfischen und meisterlichen oder bürgerlichen Dichter und Sänger, – die Ritter, Kaufleute, Handwerker und Künstler oder die Bürger entwickelten sich, blühten und zerfielen oder endigten im Wesentlichen und mit kaum zu verkennender Gleichmässigkeit vom 12ten bis zum 15ten Jahrhundert. Die deutschen Bauhütten geben zuletzt in der Neuzeit langsam, aber vollständig, auf und haben an dem Aufkommen und der Ausbreitung der heutigen Freimaurerei nicht den geringsten äussern Antheil, weshalb es auch keinen Werth hätte, ihre Geschichte noch genauer und weiter verfolgen zu wollen, und einfach auf die darüber handelnden Schriften von Krause, Heldmann, Fallou, Winzer, Keller, Findel u. s. f. verwiesen werden darf. Die deutschen Bauhütten enden als solche, ohne in eine andere Gestaltung überzugehen, nachdem durch sie und besonders durch die Schulen zu Cöln und Strassburg während des 13ten und im Anfange des 14ten Jahrh. der 1) Vergl. auch Schnaase, IV. 1. S. 117 ff. 2) Vergl. darüber auch Otte, Handbuch der kirchlichen Kunstarchäologie des Mittelalters, Lerpzig 1854, S. 166 – 176.
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der Baukunst zur Zeit 1) bilden natürlich die Bauhütten und die in ihnen vereinigten Bauleute einen geistigen Höhepunkt, einen mächtigen geistigen Lebensstrom, einen bestimmenden Bestandtheil des allgemeinen Staats- und Volkslebens, welcher, wenn auch sich fort- und umgestaltend, mit den Staaten und Völkern selbst fortdauern muss. Noch wird gebauet, aber das Gebäude hat zur ganzen Menschheit sich erweitert und die Bausteine sind die freien Gedanken und die liebenden Herzen.
Die deutschen Bauhütten, 2) hervorgegangen aus der allgemeinen frommen Begeisterung und Hinneigung der Zeit zur Baukunst, bestanden als thätige und wirksame bis in das 15te Jahrh., wo allmählig andere Zeitstimmungen sich geltend machten und die neuere, kunstlosere Zeit begann. Der nationale (deutsche, französische, englische) Volksunterricht, das nationale Volksschulwesen , – die nationale (germanische, französisch-deutsche) Baukunst, – die kosmopolitischen oder universalen Bauhütten, – die zahlreich neu gegründeten Universitäten; – die ritterlichen, höfischen und meisterlichen oder bürgerlichen Dichter und Sänger, – die Ritter, Kaufleute, Handwerker und Künstler oder die Bürger entwickelten sich, blühten und zerfielen oder endigten im Wesentlichen und mit kaum zu verkennender Gleichmässigkeit vom 12ten bis zum 15ten Jahrhundert. Die deutschen Bauhütten geben zuletzt in der Neuzeit langsam, aber vollständig, auf und haben an dem Aufkommen und der Ausbreitung der heutigen Freimaurerei nicht den geringsten äussern Antheil, weshalb es auch keinen Werth hätte, ihre Geschichte noch genauer und weiter verfolgen zu wollen, und einfach auf die darüber handelnden Schriften von Krause, Heldmann, Fallou, Winzer, Keller, Findel u. s. f. verwiesen werden darf. Die deutschen Bauhütten enden als solche, ohne in eine andere Gestaltung überzugehen, nachdem durch sie und besonders durch die Schulen zu Cöln und Strassburg während des 13ten und im Anfange des 14ten Jahrh. der
1) Vergl. auch Schnaase, IV. 1. S. 117 ff.
2) Vergl. darüber auch Otte, Handbuch der kirchlichen Kunstarchäologie des Mittelalters, Lerpzig 1854, S. 166 – 176.
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