Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.steht jedenfalls mit der Trierer Bauhütte in nähern Beziehungen, ohne dass jedoch derselbe Meister die Liebfrauenkirche und Elisabethkirche erbaut hätte. Die Elisabethkirche, welche durch Prof. Lange zu Marburg neuerlich wieder restaurirt werden sollte,1) ist zugleich die erste deutsche Hallenkirche gothischen Styles2) und die bei ihrem Baue gegründete Hütte wurde wieder für die umliegenden Gegenden eine sehr anregende und wirksame, wie damals gewöhnlich ein gelungener kirchlicher Neubau weithin der Aufruf zu ähnlichen Bauten war; eine thätige und sich rühmlich auszeichnende Mutterloge gründete, alsbald eine Reihe von Töchterlogen, könnte man in der heutigen Maurersprache sagen. An die Elisabethkirche zu Marburg schliessen sich in dieser Weise an die Marienkirche in Marburg selbst, die Kirchen zu Frankenberg, Grünberg, Alsfeld, Friedberg, Wetter, Wetzlar, Geisnidda, die Nicolai-Kapelle zu Ober-Marsberg, die Jacobikirche zu Lippstadt, der nördliche Kreuzarm des Domes zu Paderborn, der Chor der Pfarrkirche zu Hamm, endlich in Sachsen die Klosterkirche zu Nienburg an der Saale.3) In derselben selbstbewussten Vollkommenheit, mit welcher zu Trier der gothische Styl bei seinem ersten Erscheinen sich geltend gemacht hatte, wurde derselbe gleichzeitig auch an dem Dome zu Strassburg und an dem zu Freiburg in der zweiten Hälfte des 13ten Jahrh. am Oberrbeine zuerst zur Anwendung gebracht. Das Freiburger Münster, mit Ausnahme des Thurmes und des viel spätern Chores, wurde um 1272 und das Schiff des Domes zu Strassburg im J. 1275 vollendet.4) Die deutschen Bauhütten von Strassburg und Freiburg müssen demnach wenigstens seit der Mitte des 13ten Jahrh. geblüht haben. Das niederrheinische Gebiet, die Diöcesen von Mainz und Cöln, scheinen sich der von Trier und von Strassburg heranwogenden gothischen Bewegung zuletzt angeschlossen zu haben, indem in diesen Gegenden bis 1) Deutsches Kunstblatt, 1854, S. 348. 2) Otte, a. a. O., S. 14. 3) Vergl. auch Otte, S. 133 ff. 4) Schnaase, V. S. 501 und VI. S. 253; Otte, S. 111 ff.
steht jedenfalls mit der Trierer Bauhütte in nähern Beziehungen, ohne dass jedoch derselbe Meister die Liebfrauenkirche und Elisabethkirche erbaut hätte. Die Elisabethkirche, welche durch Prof. Lange zu Marburg neuerlich wieder restaurirt werden sollte,1) ist zugleich die erste deutsche Hallenkirche gothischen Styles2) und die bei ihrem Baue gegründete Hütte wurde wieder für die umliegenden Gegenden eine sehr anregende und wirksame, wie damals gewöhnlich ein gelungener kirchlicher Neubau weithin der Aufruf zu ähnlichen Bauten war; eine thätige und sich rühmlich auszeichnende Mutterloge gründete, alsbald eine Reihe von Töchterlogen, könnte man in der heutigen Maurersprache sagen. An die Elisabethkirche zu Marburg schliessen sich in dieser Weise an die Marienkirche in Marburg selbst, die Kirchen zu Frankenberg, Grünberg, Alsfeld, Friedberg, Wetter, Wetzlar, Geisnidda, die Nicolai-Kapelle zu Ober-Marsberg, die Jacobikirche zu Lippstadt, der nördliche Kreuzarm des Domes zu Paderborn, der Chor der Pfarrkirche zu Hamm, endlich in Sachsen die Klosterkirche zu Nienburg an der Saale.3) In derselben selbstbewussten Vollkommenheit, mit welcher zu Trier der gothische Styl bei seinem ersten Erscheinen sich geltend gemacht hatte, wurde derselbe gleichzeitig auch an dem Dome zu Strassburg und an dem zu Freiburg in der zweiten Hälfte des 13ten Jahrh. am Oberrbeine zuerst zur Anwendung gebracht. Das Freiburger Münster, mit Ausnahme des Thurmes und des viel spätern Chores, wurde um 1272 und das Schiff des Domes zu Strassburg im J. 1275 vollendet.4) Die deutschen Bauhütten von Strassburg und Freiburg müssen demnach wenigstens seit der Mitte des 13ten Jahrh. geblüht haben. Das niederrheinische Gebiet, die Diöcesen von Mainz und Cöln, scheinen sich der von Trier und von Strassburg heranwogenden gothischen Bewegung zuletzt angeschlossen zu haben, indem in diesen Gegenden bis 1) Deutsches Kunstblatt, 1854, S. 348. 2) Otte, a. a. O., S. 14. 3) Vergl. auch Otte, S. 133 ff. 4) Schnaase, V. S. 501 und VI. S. 253; Otte, S. 111 ff.
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steht jedenfalls mit der Trierer Bauhütte in nähern Beziehungen, ohne dass jedoch derselbe Meister die Liebfrauenkirche und Elisabethkirche erbaut hätte. Die Elisabethkirche, welche durch Prof. Lange zu Marburg neuerlich wieder restaurirt werden sollte, 1) ist zugleich die erste deutsche Hallenkirche gothischen Styles 2) und die bei ihrem Baue gegründete Hütte wurde wieder für die umliegenden Gegenden eine sehr anregende und wirksame, wie damals gewöhnlich ein gelungener kirchlicher Neubau weithin der Aufruf zu ähnlichen Bauten war; eine thätige und sich rühmlich auszeichnende Mutterloge gründete, alsbald eine Reihe von Töchterlogen, könnte man in der heutigen Maurersprache sagen. An die Elisabethkirche zu Marburg schliessen sich in dieser Weise an die Marienkirche in Marburg selbst, die Kirchen zu Frankenberg, Grünberg, Alsfeld, Friedberg, Wetter, Wetzlar, Geisnidda, die Nicolai-Kapelle zu Ober-Marsberg, die Jacobikirche zu Lippstadt, der nördliche Kreuzarm des Domes zu Paderborn, der Chor der Pfarrkirche zu Hamm, endlich in Sachsen die Klosterkirche zu Nienburg an der Saale. 3)
In derselben selbstbewussten Vollkommenheit, mit welcher zu Trier der gothische Styl bei seinem ersten Erscheinen sich geltend gemacht hatte, wurde derselbe gleichzeitig auch an dem Dome zu Strassburg und an dem zu Freiburg in der zweiten Hälfte des 13ten Jahrh. am Oberrbeine zuerst zur Anwendung gebracht. Das Freiburger Münster, mit Ausnahme des Thurmes und des viel spätern Chores, wurde um 1272 und das Schiff des Domes zu Strassburg im J. 1275 vollendet. 4) Die deutschen Bauhütten von Strassburg und Freiburg müssen demnach wenigstens seit der Mitte des 13ten Jahrh. geblüht haben. Das niederrheinische Gebiet, die Diöcesen von Mainz und Cöln, scheinen sich der von Trier und von Strassburg heranwogenden gothischen Bewegung zuletzt angeschlossen zu haben, indem in diesen Gegenden bis
1) Deutsches Kunstblatt, 1854, S. 348.
2) Otte, a. a. O., S. 14.
3) Vergl. auch Otte, S. 133 ff.
4) Schnaase, V. S. 501 und VI. S. 253; Otte, S. 111 ff.
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