Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.durch mehrere, stets feierlicher und grossartiger eingerichtete Räume, namentlich durch einen oder mehrere grosse oder zuweilen ungeheure Steinsäulensäle, z. B. in der grossen Pagode von Chalambron bei Pondichery durch einen Saal von 1000 Säulen, zu dem an dunkelem und verborgenem Orte aufgestellten Götterbilde hinzuleiten. Um sich über die indischen Tempel- und Grottenbauten zu unterrichten, kann wegen der vielen beigefügten Grundrisse und Abbildungen vorzüglich Romberg und Steger, Geschichte der Baukunst, I. Leipzig 1844, dienen, welcher erste Band die allgemeine Einleitung und die indische Baukunst enthält. Kürzer hat neuerlich Lassen, IV. S. 853 ff., von der indischen Baukunst, also auch von den Felsentempeln und Klosterhöhlen gehandelt. Wenig brauchbar ist, weil auf ganz falschen Voraussetzungen von hohem Alter beruhend, was Schnaase, Geschichte der bildenden Künste, I. S. 131 ff., darüber sagt; in ähnlichem Sinne berichtet die Apostelgeschichte des Geistes, I. S. 39 ff. Dagegen enthalten über die indische Baukunst und über die Grottenbauten Schätzenswerthes Robertson, historische Untersuchungen über die Kenntnisse der Alten von Indien, übersetzt von G. Forster, Berlin 1792, S. 262 ff. und 360 ff., - und A. W. Schlegel, indische Bibliothek, II. S. 453 ff. Sind die dunkelen Orte des Götterbildes vergoldet oder auch nur mit goldenen Bildsäulen, Altären, Thronen u. s. w. geschmückt, wie das Allerheiligste bei dem salomonischen Tempel, wird damit die zweite Eigenschaft der Gottheit symbolisirt, dass der Verborgene und Unsichtbare im ewigen Lichte, oder auch in einer unnahbaren Feuerburg wohne und throne. Die dunkele Götterwohnung, in Grotten und Höhlen besonders, welche sich gleichmässig bei den Semiten und Ariern, bei der Urmenschheit in Asien, Afrika und Europa findet, möchte auch weiter mit dem dualistischen Glauben an das Licht und die Finsterniss und das Hervorgehen des Lichtes und der Schöpfung aus der Urnacht durch das allmächtige Schöpfungswort, dass es werde, zusammenhängen. Die Verehrung und Anbetung der Gottheit in der Dunkelheit, in der dunkelen Grotte und Höhle, sollte dem Menschen vergegenwärtigen, dass alles Licht und alles Gute von der Gottheit komme und sie allein die Nacht, durch mehrere, stets feierlicher und grossartiger eingerichtete Räume, namentlich durch einen oder mehrere grosse oder zuweilen ungeheure Steinsäulensäle, z. B. in der grossen Pagode von Chalambron bei Pondichery durch einen Saal von 1000 Säulen, zu dem an dunkelem und verborgenem Orte aufgestellten Götterbilde hinzuleiten. Um sich über die indischen Tempel- und Grottenbauten zu unterrichten, kann wegen der vielen beigefügten Grundrisse und Abbildungen vorzüglich Romberg und Steger, Geschichte der Baukunst, I. Leipzig 1844, dienen, welcher erste Band die allgemeine Einleitung und die indische Baukunst enthält. Kürzer hat neuerlich Lassen, IV. S. 853 ff., von der indischen Baukunst, also auch von den Felsentempeln und Klosterhöhlen gehandelt. Wenig brauchbar ist, weil auf ganz falschen Voraussetzungen von hohem Alter beruhend, was Schnaase, Geschichte der bildenden Künste, I. S. 131 ff., darüber sagt; in ähnlichem Sinne berichtet die Apostelgeschichte des Geistes, I. S. 39 ff. Dagegen enthalten über die indische Baukunst und über die Grottenbauten Schätzenswerthes Robertson, historische Untersuchungen über die Kenntnisse der Alten von Indien, übersetzt von G. Forster, Berlin 1792, S. 262 ff. und 360 ff., – und A. W. Schlegel, indische Bibliothek, II. S. 453 ff. Sind die dunkelen Orte des Götterbildes vergoldet oder auch nur mit goldenen Bildsäulen, Altären, Thronen u. s. w. geschmückt, wie das Allerheiligste bei dem salomonischen Tempel, wird damit die zweite Eigenschaft der Gottheit symbolisirt, dass der Verborgene und Unsichtbare im ewigen Lichte, oder auch in einer unnahbaren Feuerburg wohne und throne. Die dunkele Götterwohnung, in Grotten und Höhlen besonders, welche sich gleichmässig bei den Semiten und Ariern, bei der Urmenschheit in Asien, Afrika und Europa findet, möchte auch weiter mit dem dualistischen Glauben an das Licht und die Finsterniss und das Hervorgehen des Lichtes und der Schöpfung aus der Urnacht durch das allmächtige Schöpfungswort, dass es werde, zusammenhängen. Die Verehrung und Anbetung der Gottheit in der Dunkelheit, in der dunkelen Grotte und Höhle, sollte dem Menschen vergegenwärtigen, dass alles Licht und alles Gute von der Gottheit komme und sie allein die Nacht, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0066" n="46"/> durch mehrere, stets feierlicher und grossartiger eingerichtete Räume, namentlich durch einen oder mehrere grosse oder zuweilen ungeheure Steinsäulensäle, z. B. in der grossen Pagode von Chalambron bei Pondichery durch einen Saal von 1000 Säulen, zu dem an dunkelem und verborgenem Orte aufgestellten Götterbilde hinzuleiten. Um sich über die indischen Tempel- und Grottenbauten zu unterrichten, kann wegen der vielen beigefügten Grundrisse und Abbildungen vorzüglich Romberg und Steger, Geschichte der Baukunst, I. Leipzig 1844, dienen, welcher erste Band die allgemeine Einleitung und die indische Baukunst enthält. Kürzer hat neuerlich Lassen, IV. S. 853 ff., von der indischen Baukunst, also auch von den Felsentempeln und Klosterhöhlen gehandelt. Wenig brauchbar ist, weil auf ganz falschen Voraussetzungen von hohem Alter beruhend, was Schnaase, Geschichte der bildenden Künste, I. S. 131 ff., darüber sagt; in ähnlichem Sinne berichtet die Apostelgeschichte des Geistes, I. S. 39 ff. Dagegen enthalten über die indische Baukunst und über die Grottenbauten Schätzenswerthes Robertson, historische Untersuchungen über die Kenntnisse der Alten von Indien, übersetzt von G. Forster, Berlin 1792, S. 262 ff. und 360 ff., – und A. W. Schlegel, indische Bibliothek, II. S. 453 ff. Sind die dunkelen Orte des Götterbildes vergoldet oder auch nur mit goldenen Bildsäulen, Altären, Thronen u. s. w. geschmückt, wie das Allerheiligste bei dem salomonischen Tempel, wird damit die zweite Eigenschaft der Gottheit symbolisirt, dass der Verborgene und Unsichtbare im ewigen Lichte, oder auch in einer unnahbaren Feuerburg wohne und throne. Die dunkele Götterwohnung, in Grotten und Höhlen besonders, welche sich gleichmässig bei den Semiten und Ariern, bei der Urmenschheit in Asien, Afrika und Europa findet, möchte auch weiter mit dem dualistischen Glauben an das Licht und die Finsterniss und das Hervorgehen des Lichtes und der Schöpfung aus der Urnacht durch das allmächtige Schöpfungswort, dass es werde, zusammenhängen. Die Verehrung und Anbetung der Gottheit in der Dunkelheit, in der dunkelen Grotte und Höhle, sollte dem Menschen vergegenwärtigen, dass alles Licht und alles Gute von der Gottheit komme und sie allein die Nacht, </p> </div> </body> </text> </TEI> [46/0066]
durch mehrere, stets feierlicher und grossartiger eingerichtete Räume, namentlich durch einen oder mehrere grosse oder zuweilen ungeheure Steinsäulensäle, z. B. in der grossen Pagode von Chalambron bei Pondichery durch einen Saal von 1000 Säulen, zu dem an dunkelem und verborgenem Orte aufgestellten Götterbilde hinzuleiten. Um sich über die indischen Tempel- und Grottenbauten zu unterrichten, kann wegen der vielen beigefügten Grundrisse und Abbildungen vorzüglich Romberg und Steger, Geschichte der Baukunst, I. Leipzig 1844, dienen, welcher erste Band die allgemeine Einleitung und die indische Baukunst enthält. Kürzer hat neuerlich Lassen, IV. S. 853 ff., von der indischen Baukunst, also auch von den Felsentempeln und Klosterhöhlen gehandelt. Wenig brauchbar ist, weil auf ganz falschen Voraussetzungen von hohem Alter beruhend, was Schnaase, Geschichte der bildenden Künste, I. S. 131 ff., darüber sagt; in ähnlichem Sinne berichtet die Apostelgeschichte des Geistes, I. S. 39 ff. Dagegen enthalten über die indische Baukunst und über die Grottenbauten Schätzenswerthes Robertson, historische Untersuchungen über die Kenntnisse der Alten von Indien, übersetzt von G. Forster, Berlin 1792, S. 262 ff. und 360 ff., – und A. W. Schlegel, indische Bibliothek, II. S. 453 ff. Sind die dunkelen Orte des Götterbildes vergoldet oder auch nur mit goldenen Bildsäulen, Altären, Thronen u. s. w. geschmückt, wie das Allerheiligste bei dem salomonischen Tempel, wird damit die zweite Eigenschaft der Gottheit symbolisirt, dass der Verborgene und Unsichtbare im ewigen Lichte, oder auch in einer unnahbaren Feuerburg wohne und throne. Die dunkele Götterwohnung, in Grotten und Höhlen besonders, welche sich gleichmässig bei den Semiten und Ariern, bei der Urmenschheit in Asien, Afrika und Europa findet, möchte auch weiter mit dem dualistischen Glauben an das Licht und die Finsterniss und das Hervorgehen des Lichtes und der Schöpfung aus der Urnacht durch das allmächtige Schöpfungswort, dass es werde, zusammenhängen. Die Verehrung und Anbetung der Gottheit in der Dunkelheit, in der dunkelen Grotte und Höhle, sollte dem Menschen vergegenwärtigen, dass alles Licht und alles Gute von der Gottheit komme und sie allein die Nacht,
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