Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.Schlüssel als Symbol oder Attribut der Gottheiten vorkommen, ist es nur eine stärkere Betonung oder Hervorhebung des ewigen Wechsels und Umschwungs von Tag und Nacht, Sonne und Mond, Sommer und Winter, - der Tages- und der Jahreszeiten. Die zwei Schlüssel sind die zwei Säulen der Tempel, welche zu Tyrus abwechselnd während des Tages und der Nacht leuchteten, - die zwei Gesichter der Götter und besonders des Janus, - die zwei Zwillingsbrüder oder Dioskuren als die Sterne des Abends und Morgens, - der Tagesgott mit seiner nächtlichen Schwester, die Latonenkinder Apollo und Artemis, - das zweischneidige Schwert der Götter, wie z. B. des Tyr, Sonne und Mond, die zwei grossen Lichter oder Leuchten des Tages und der Nacht, Osiris und Isis, Helios und Selene (Helene), Bel und Bela u. s. w.1) Gleich dem Schlüssel ist auch die Harpe (des Kronos) ein Licht- und Blitzsymbol und die Entmannung des Ouranos wohl kaum etwas Anderes als die Bezwingung und Eröffnung der Gewitterwolke (das mare apertum); der niederfallende Samen des Ouranos ist der Regen. Janus ist zugleich der italische Melkart der Phönicier und der Herakles der Griechen, - der Gott der 12 Monate und Arbeiten des Jahres, und die Keule des Herakles ist gleichfalls ein Symbol des allesüberwindenden Blitzes. In der Offenbarung Johannis, I. 18 , sagt der leuchtende Sonnengott Christus, welcher in seiner rechten Hand 7 Sterne trägt und aus dessen Mund ein scharfes zweischneidiges Schwert geht: "Ich habe die Schlüssel der Hölle und des Todes ([fremdsprachliches Material])." Der Doppelkopf des Janus pater, Jovis pater, möchte von den Aegyptern ausgegangen und aus der ägyptischen Symbolik den italienischen Küstenbewohnern von den Phöniciern zugeführt worden sein. Das zweischneidige Schwert Christi und Johannis könnte nur eine andere Gestalt, die Umgestaltung der zwei Gesichter der ägyptischen Götter im Jehovacultus und im Christenthum sein. Als Gründer der hundertthorigen Stadt Theben steht Osiris auch gleich dem Janus als dem Gotte der Thüren und der Pforten (janua) 1) Böttiger, K. M., I. S. 21 Anm. und S. 247 ff., II. S. 214 ff.
Schlüssel als Symbol oder Attribut der Gottheiten vorkommen, ist es nur eine stärkere Betonung oder Hervorhebung des ewigen Wechsels und Umschwungs von Tag und Nacht, Sonne und Mond, Sommer und Winter, – der Tages- und der Jahreszeiten. Die zwei Schlüssel sind die zwei Säulen der Tempel, welche zu Tyrus abwechselnd während des Tages und der Nacht leuchteten, – die zwei Gesichter der Götter und besonders des Janus, – die zwei Zwillingsbrüder oder Dioskuren als die Sterne des Abends und Morgens, – der Tagesgott mit seiner nächtlichen Schwester, die Latonenkinder Apollo und Artemis, – das zweischneidige Schwert der Götter, wie z. B. des Tyr, Sonne und Mond, die zwei grossen Lichter oder Leuchten des Tages und der Nacht, Osiris und Isis, Helios und Selene (Helene), Bel und Bela u. s. w.1) Gleich dem Schlüssel ist auch die Harpe (des Kronos) ein Licht- und Blitzsymbol und die Entmannung des Ouranos wohl kaum etwas Anderes als die Bezwingung und Eröffnung der Gewitterwolke (das mare apertum); der niederfallende Samen des Ouranos ist der Regen. Janus ist zugleich der italische Melkart der Phönicier und der Herakles der Griechen, – der Gott der 12 Monate und Arbeiten des Jahres, und die Keule des Herakles ist gleichfalls ein Symbol des allesüberwindenden Blitzes. In der Offenbarung Johannis, I. 18 , sagt der leuchtende Sonnengott Christus, welcher in seiner rechten Hand 7 Sterne trägt und aus dessen Mund ein scharfes zweischneidiges Schwert geht: „Ich habe die Schlüssel der Hölle und des Todes ([fremdsprachliches Material]).“ Der Doppelkopf des Janus pater, Jovis pater, möchte von den Aegyptern ausgegangen und aus der ägyptischen Symbolik den italienischen Küstenbewohnern von den Phöniciern zugeführt worden sein. Das zweischneidige Schwert Christi und Johannis könnte nur eine andere Gestalt, die Umgestaltung der zwei Gesichter der ägyptischen Götter im Jehovacultus und im Christenthum sein. Als Gründer der hundertthorigen Stadt Theben steht Osiris auch gleich dem Janus als dem Gotte der Thüren und der Pforten (janua) 1) Böttiger, K. M., I. S. 21 Anm. und S. 247 ff., II. S. 214 ff.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><hi rendition="#g"><pb facs="#f0076" n="56"/> Schlüssel</hi> als Symbol oder Attribut der Gottheiten vorkommen, ist es nur eine stärkere Betonung oder Hervorhebung des ewigen Wechsels und Umschwungs von Tag und Nacht, Sonne und Mond, Sommer und Winter, – der Tages- und der Jahreszeiten. Die zwei Schlüssel sind die zwei Säulen der Tempel, welche zu Tyrus abwechselnd während des Tages und der Nacht leuchteten, – die zwei Gesichter der Götter und besonders des Janus, – die zwei Zwillingsbrüder oder Dioskuren als die Sterne des Abends und Morgens, – der Tagesgott mit seiner nächtlichen Schwester, die Latonenkinder Apollo und Artemis, – das zweischneidige Schwert der Götter, wie z. B. des Tyr, Sonne und Mond, die zwei grossen Lichter oder Leuchten des Tages und der Nacht, Osiris und Isis, Helios und Selene (Helene), Bel und Bela u. s. w.<note place="foot" n="1)">Böttiger, K. M., I. S. 21 Anm. und S. 247 ff., II. S. 214 ff.</note> Gleich dem Schlüssel ist auch die Harpe (des Kronos) ein Licht- und Blitzsymbol und die Entmannung des Ouranos wohl kaum etwas Anderes als die Bezwingung und Eröffnung der Gewitterwolke (das mare apertum); der niederfallende Samen des Ouranos ist der Regen. Janus ist zugleich der italische Melkart der Phönicier und der Herakles der Griechen, – der Gott der 12 Monate und Arbeiten des Jahres, und die Keule des Herakles ist gleichfalls ein Symbol des allesüberwindenden Blitzes. In der Offenbarung Johannis, I. 18 , sagt der leuchtende Sonnengott Christus, welcher in seiner rechten Hand 7 Sterne trägt und aus dessen Mund ein scharfes zweischneidiges Schwert geht: „<hi rendition="#g">Ich habe die Schlüssel der Hölle und des Todes</hi> (<foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign>).“ Der Doppelkopf des Janus pater, Jovis pater, möchte von den Aegyptern ausgegangen und aus der ägyptischen Symbolik den italienischen Küstenbewohnern von den Phöniciern zugeführt worden sein. Das zweischneidige Schwert Christi und Johannis könnte nur eine andere Gestalt, die Umgestaltung der zwei Gesichter der ägyptischen Götter im Jehovacultus und im Christenthum sein. Als Gründer der hundertthorigen Stadt Theben steht Osiris auch gleich dem Janus als dem Gotte der Thüren und der Pforten (janua) </p> </div> </body> </text> </TEI> [56/0076]
Schlüssel als Symbol oder Attribut der Gottheiten vorkommen, ist es nur eine stärkere Betonung oder Hervorhebung des ewigen Wechsels und Umschwungs von Tag und Nacht, Sonne und Mond, Sommer und Winter, – der Tages- und der Jahreszeiten. Die zwei Schlüssel sind die zwei Säulen der Tempel, welche zu Tyrus abwechselnd während des Tages und der Nacht leuchteten, – die zwei Gesichter der Götter und besonders des Janus, – die zwei Zwillingsbrüder oder Dioskuren als die Sterne des Abends und Morgens, – der Tagesgott mit seiner nächtlichen Schwester, die Latonenkinder Apollo und Artemis, – das zweischneidige Schwert der Götter, wie z. B. des Tyr, Sonne und Mond, die zwei grossen Lichter oder Leuchten des Tages und der Nacht, Osiris und Isis, Helios und Selene (Helene), Bel und Bela u. s. w. 1) Gleich dem Schlüssel ist auch die Harpe (des Kronos) ein Licht- und Blitzsymbol und die Entmannung des Ouranos wohl kaum etwas Anderes als die Bezwingung und Eröffnung der Gewitterwolke (das mare apertum); der niederfallende Samen des Ouranos ist der Regen. Janus ist zugleich der italische Melkart der Phönicier und der Herakles der Griechen, – der Gott der 12 Monate und Arbeiten des Jahres, und die Keule des Herakles ist gleichfalls ein Symbol des allesüberwindenden Blitzes. In der Offenbarung Johannis, I. 18 , sagt der leuchtende Sonnengott Christus, welcher in seiner rechten Hand 7 Sterne trägt und aus dessen Mund ein scharfes zweischneidiges Schwert geht: „Ich habe die Schlüssel der Hölle und des Todes (_ ).“ Der Doppelkopf des Janus pater, Jovis pater, möchte von den Aegyptern ausgegangen und aus der ägyptischen Symbolik den italienischen Küstenbewohnern von den Phöniciern zugeführt worden sein. Das zweischneidige Schwert Christi und Johannis könnte nur eine andere Gestalt, die Umgestaltung der zwei Gesichter der ägyptischen Götter im Jehovacultus und im Christenthum sein. Als Gründer der hundertthorigen Stadt Theben steht Osiris auch gleich dem Janus als dem Gotte der Thüren und der Pforten (janua)
1) Böttiger, K. M., I. S. 21 Anm. und S. 247 ff., II. S. 214 ff.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Maxi Grubert: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |