Schaumann, Johann Christian Gottlieb: Psyche oder Unterhaltungen über die Seele. Bd. 1. Halle, 1791.nichts anders bedeuten, als, mit welchem Theil Wenn man bewiesen hätte, sagt Herr Kant Jch *) Träume eines Geistersehers erläutert durch Träu-
me der Metaphysik. Riga und Mietau, 1766. S. 19. ff. nichts anders bedeuten, als, mit welchem Theil Wenn man bewieſen haͤtte, ſagt Herr Kant Jch *) Traͤume eines Geiſterſehers erlaͤutert durch Traͤu-
me der Metaphyſik. Riga und Mietau, 1766. S. 19. ff. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0032" n="8"/> nichts anders bedeuten, als, mit welchem Theil<lb/> des Koͤrpers ſcheint die Seele in der <hi rendition="#b">naͤchſten</hi><lb/> Verbindung und Beziehung zu ſtehen. So die<lb/> Frage gefaßt, erhaͤlt ſie einen Sinn, und die Ant-<lb/> wort: mit dem <hi rendition="#b">Gehirn</hi>. Wir ſchließen hiedurch<lb/> keinesweges die uͤbrigen Theile des Koͤrpers von<lb/> aller Beziehung auf die Seele aus; ſondern ſagen<lb/> nur, das Gehirn iſt die Bedingung, ohne welche<lb/> alle Gemeinſchaft der Seele mit dem Koͤrper un-<lb/> moͤglich iſt, und ſtuͤtzen uns auf die Erfahrung,<lb/> welche lehrt, daß, ſobald das Gehirn in ſeinem<lb/><hi rendition="#b">Jnnern</hi> zerſtoͤrt iſt, Leben, Empfinden und<lb/> Denken zu Ende geht. — Jch kenne nichts<lb/> Scharfſinnigeres uͤber die Beſtimmung des Sitzes<lb/> der Seele im Koͤrper, als was Herr Kant<note place="foot" n="*)">Traͤume eines Geiſterſehers erlaͤutert durch Traͤu-<lb/> me der Metaphyſik. Riga und Mietau, 1766.<lb/> S. 19. ff.</note><lb/> daruͤber in den Traͤumen eines Geiſterſehers ſagt.<lb/> Es iſt die Pflicht des Schriftſtellers, ſeinen Leſern<lb/> das beſte, was er hat und weiß, zu geben; ich<lb/> gebe daher dieſe kantiſchen Gedanken.</p><lb/> <p>Wenn man bewieſen haͤtte, ſagt Herr Kant<lb/> am angefuͤhrten Ort, die Seele des Menſchen<lb/> ſey ein Geiſt, ſo wuͤrde die naͤchſte Frage, die<lb/> man thun koͤnnte, eben dieſe ſeyn: Wo iſt der<lb/> Ort dieſer menſchlichen Seele in der Koͤrperwelt?<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Jch</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [8/0032]
nichts anders bedeuten, als, mit welchem Theil
des Koͤrpers ſcheint die Seele in der naͤchſten
Verbindung und Beziehung zu ſtehen. So die
Frage gefaßt, erhaͤlt ſie einen Sinn, und die Ant-
wort: mit dem Gehirn. Wir ſchließen hiedurch
keinesweges die uͤbrigen Theile des Koͤrpers von
aller Beziehung auf die Seele aus; ſondern ſagen
nur, das Gehirn iſt die Bedingung, ohne welche
alle Gemeinſchaft der Seele mit dem Koͤrper un-
moͤglich iſt, und ſtuͤtzen uns auf die Erfahrung,
welche lehrt, daß, ſobald das Gehirn in ſeinem
Jnnern zerſtoͤrt iſt, Leben, Empfinden und
Denken zu Ende geht. — Jch kenne nichts
Scharfſinnigeres uͤber die Beſtimmung des Sitzes
der Seele im Koͤrper, als was Herr Kant *)
daruͤber in den Traͤumen eines Geiſterſehers ſagt.
Es iſt die Pflicht des Schriftſtellers, ſeinen Leſern
das beſte, was er hat und weiß, zu geben; ich
gebe daher dieſe kantiſchen Gedanken.
Wenn man bewieſen haͤtte, ſagt Herr Kant
am angefuͤhrten Ort, die Seele des Menſchen
ſey ein Geiſt, ſo wuͤrde die naͤchſte Frage, die
man thun koͤnnte, eben dieſe ſeyn: Wo iſt der
Ort dieſer menſchlichen Seele in der Koͤrperwelt?
Jch
*) Traͤume eines Geiſterſehers erlaͤutert durch Traͤu-
me der Metaphyſik. Riga und Mietau, 1766.
S. 19. ff.
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