gen zu können, daß man diese ganze Strecke seiner Lebensreise an der Hand der Tugend zurückgelegt habe und mit jedem Schritte ihrem Heiligthume näher gekommen sey: es ist ein süßes Gefühl, die Früchte seines Fleißes in der Vervollkommnung seines Gei- stes und der Vermehrung seiner Erkenntniß zu sehen: es ist ein süßes Gefühl, die Freude vortreflicher und von Herzen geliebter Eltern, der Stolz seiner Lehrer, und die Hoffnung des Vaterlandes zu seyn. Wohl Jhnen, innigstgeliebter Freund, daß diese süße Gefühle Jhr Herz beglücken!
Und wohl auch Jhnen, mein theu- rer D., der Sie mit Jhrem Freunde die Glückseligkeit empfinden können, welche aus einem vorwurfsfreyen Gewissen dem Herzen zufließt. Sie haben mich durch Jhren un- sträflichen Wandel, Jhr zartes Gefühl für alles, was edel und gut ist, Jhr wohlwol- lendes, menschenfreundliches Herz und den treuen Eyfer in der Ausbildung der herrli-
chen
gen zu koͤnnen, daß man dieſe ganze Strecke ſeiner Lebensreiſe an der Hand der Tugend zuruͤckgelegt habe und mit jedem Schritte ihrem Heiligthume naͤher gekommen ſey: es iſt ein ſuͤßes Gefuͤhl, die Fruͤchte ſeines Fleißes in der Vervollkommnung ſeines Gei- ſtes und der Vermehrung ſeiner Erkenntniß zu ſehen: es iſt ein ſuͤßes Gefuͤhl, die Freude vortreflicher und von Herzen geliebter Eltern, der Stolz ſeiner Lehrer, und die Hoffnung des Vaterlandes zu ſeyn. Wohl Jhnen, innigſtgeliebter Freund, daß dieſe ſuͤße Gefuͤhle Jhr Herz begluͤcken!
Und wohl auch Jhnen, mein theu- rer D., der Sie mit Jhrem Freunde die Gluͤckſeligkeit empfinden koͤnnen, welche aus einem vorwurfsfreyen Gewiſſen dem Herzen zufließt. Sie haben mich durch Jhren un- ſtraͤflichen Wandel, Jhr zartes Gefuͤhl fuͤr alles, was edel und gut iſt, Jhr wohlwol- lendes, menſchenfreundliches Herz und den treuen Eyfer in der Ausbildung der herrli-
chen
<TEI><text><front><divtype="dedication"><p><pbfacs="#f0010"/>
gen zu koͤnnen, daß man dieſe ganze Strecke<lb/>ſeiner Lebensreiſe an der Hand der Tugend<lb/>
zuruͤckgelegt habe und mit jedem Schritte<lb/>
ihrem Heiligthume naͤher gekommen ſey: es<lb/>
iſt ein ſuͤßes Gefuͤhl, die Fruͤchte ſeines<lb/>
Fleißes in der Vervollkommnung ſeines Gei-<lb/>ſtes und der Vermehrung ſeiner Erkenntniß<lb/>
zu ſehen: es iſt ein ſuͤßes Gefuͤhl, die Freude<lb/>
vortreflicher und von Herzen geliebter Eltern,<lb/>
der Stolz ſeiner Lehrer, und die Hoffnung<lb/>
des Vaterlandes zu ſeyn. Wohl <hirendition="#b">Jhnen,<lb/>
innigſtgeliebter Freund,</hi> daß dieſe ſuͤße<lb/>
Gefuͤhle <hirendition="#b">Jhr</hi> Herz begluͤcken!</p><lb/><p>Und wohl auch <hirendition="#b">Jhnen, mein theu-<lb/>
rer D.,</hi> der <hirendition="#b">Sie</hi> mit <hirendition="#b">Jhrem</hi> Freunde die<lb/>
Gluͤckſeligkeit empfinden koͤnnen, welche aus<lb/>
einem vorwurfsfreyen Gewiſſen dem Herzen<lb/>
zufließt. <hirendition="#b">Sie</hi> haben mich durch <hirendition="#b">Jhren</hi> un-<lb/>ſtraͤflichen Wandel, <hirendition="#b">Jhr</hi> zartes Gefuͤhl fuͤr<lb/>
alles, was edel und gut iſt, <hirendition="#b">Jhr</hi> wohlwol-<lb/>
lendes, menſchenfreundliches Herz und den<lb/>
treuen Eyfer in der Ausbildung der herrli-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">chen</fw><lb/></p></div></front></text></TEI>
[0010]
gen zu koͤnnen, daß man dieſe ganze Strecke
ſeiner Lebensreiſe an der Hand der Tugend
zuruͤckgelegt habe und mit jedem Schritte
ihrem Heiligthume naͤher gekommen ſey: es
iſt ein ſuͤßes Gefuͤhl, die Fruͤchte ſeines
Fleißes in der Vervollkommnung ſeines Gei-
ſtes und der Vermehrung ſeiner Erkenntniß
zu ſehen: es iſt ein ſuͤßes Gefuͤhl, die Freude
vortreflicher und von Herzen geliebter Eltern,
der Stolz ſeiner Lehrer, und die Hoffnung
des Vaterlandes zu ſeyn. Wohl Jhnen,
innigſtgeliebter Freund, daß dieſe ſuͤße
Gefuͤhle Jhr Herz begluͤcken!
Und wohl auch Jhnen, mein theu-
rer D., der Sie mit Jhrem Freunde die
Gluͤckſeligkeit empfinden koͤnnen, welche aus
einem vorwurfsfreyen Gewiſſen dem Herzen
zufließt. Sie haben mich durch Jhren un-
ſtraͤflichen Wandel, Jhr zartes Gefuͤhl fuͤr
alles, was edel und gut iſt, Jhr wohlwol-
lendes, menſchenfreundliches Herz und den
treuen Eyfer in der Ausbildung der herrli-
chen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schaumann, Johann Christian Gottlieb: Psyche oder Unterhaltungen über die Seele. Bd. 2. Halle, 1791, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schaumann_psyche02_1791/10>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.