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Schefer, Leopold: Die Düvecke, oder die Leiden einer Königin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–119. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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freundliche Wesen der lieben jungen Frau und ihre Angst und Furcht dabei gewannen ihr aber die Aufmerksamkeit der dicken Krämerin in dem Laden, welche heut, von Kunden und Hausgenossen verlassen, allein darin auf dem erhöhten Sitze im Fensterbogen saß.

Hier ist ein Platz noch für Sie, liebes Kind! Kommen Sie her! sprach die Alte und schlug mit der fleischigen Hand auf das Polster ihr gegenüber.

Isabella setzte sich zu ihr.

Aber zu sehen ist nichts! durch die Rücken und Köpfe kann man nicht sehen; doch vorbei ist der arme Mensch kaum, denn er muß durch die lange Hauptstraße herum, und drüben sehen die Leute noch erst entgegen, selbst unsere Frau Reichsverweserin sieht einmal heraus.

Die Reichsverweserin? frug Isabella.

Nun ja! die Frau Sigbritte; Sie sind wohl nicht lange hier, oder gar fremde, liebes Kind! sonst müßten Sie ja die rechte Hand unsers Christian kennen, oder sein Haupt -- denn die Tochter ist sein Herz.

Christian! welcher Christian? frug Isabella betroffen.

Nun, unser Aller allergnädigster Christian, oder der König, antwortete die Alte sich bekreuzigend.

Der König? frug die Königin wieder.

Ja doch, ja! Heut können wir laut reden, denn der arme Geheimschreiber Hans Faaburg muß auch nur seinen besten Hals darum geben, weil er zu viel geredet. Nur die Großen dürfen den Großen die Wahr-

freundliche Wesen der lieben jungen Frau und ihre Angst und Furcht dabei gewannen ihr aber die Aufmerksamkeit der dicken Krämerin in dem Laden, welche heut, von Kunden und Hausgenossen verlassen, allein darin auf dem erhöhten Sitze im Fensterbogen saß.

Hier ist ein Platz noch für Sie, liebes Kind! Kommen Sie her! sprach die Alte und schlug mit der fleischigen Hand auf das Polster ihr gegenüber.

Isabella setzte sich zu ihr.

Aber zu sehen ist nichts! durch die Rücken und Köpfe kann man nicht sehen; doch vorbei ist der arme Mensch kaum, denn er muß durch die lange Hauptstraße herum, und drüben sehen die Leute noch erst entgegen, selbst unsere Frau Reichsverweserin sieht einmal heraus.

Die Reichsverweserin? frug Isabella.

Nun ja! die Frau Sigbritte; Sie sind wohl nicht lange hier, oder gar fremde, liebes Kind! sonst müßten Sie ja die rechte Hand unsers Christian kennen, oder sein Haupt — denn die Tochter ist sein Herz.

Christian! welcher Christian? frug Isabella betroffen.

Nun, unser Aller allergnädigster Christian, oder der König, antwortete die Alte sich bekreuzigend.

Der König? frug die Königin wieder.

Ja doch, ja! Heut können wir laut reden, denn der arme Geheimschreiber Hans Faaburg muß auch nur seinen besten Hals darum geben, weil er zu viel geredet. Nur die Großen dürfen den Großen die Wahr-

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T10:50:59Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T10:50:59Z)

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Zitationshilfe: Schefer, Leopold: Die Düvecke, oder die Leiden einer Königin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–119. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schefer_duevecke_1910/80>, abgerufen am 27.11.2024.