Scheffel, Joseph Victor von: Ekkehard. Frankfurt (Main), 1855.49)
licae modulationis harmoniam: illuc ire desidero, his interesse delector." Vita Wiboradae auctore Hartmanno cap. 2. 50) Frau Wendelgard's Sehnsucht nach dem gefangenen Ehge- mahl ward in anmuthiger Weise gestillt. Sie ging aus ihrer Klause jedes Jahr einmal nach Buchhorn, um des Grafen Ulrich Angedenken mit einer feierlichen Jahrzeit zu ehren. Wie sie einst nach derselben mit eigener Hand den Armen Almosen austheilte, stand Einer unter den Bettlern, zerrissen und entstellt, dem schenkte sie ein Kleid. Er aber ließ ihre Hand nimmer aus der seinen, zog sie zu sich und küßte sie vor allem Volk, strich sein Haar zurück und sprach: erkenne deinen Gemahl. Da Frau Wendelgard, unwillig über solchen Gewaltstreich eines Fremden, sich abwenden und ihn den Dienern zur Züchtigung überweisen wollte, wies er ihr eine alte Narbe, und wie aus langem Schlaf erwachend fuhr sie auf: O mein Gebieter, du aller Menschen mir der theuerste, sei gegrüßet, du mein Herr, sei gegrüßt, du immer süßer! und lag weinend in seinen Armen. Ekkeh. IV. casus S. Galli c. 10. Pertz Mon. II. 120. 51) .. pelle ejus simulatae sanctitatis detracta .. Hepidan. vita Wiboradae cap. II. 52) .. quia nondum in se mortificaverit philargyriam, quae est omnium radix malorum u. s. w. Die Anklagen wegen deren sich Wiborad einst vor dem Bischof in Constanz zu verantworten hatte, sind ausführlich nachzulesen in Hepidan. vita Wibor. II. 11. 53) ... grave pondus auri Veronensis, Geschenk des Bischof Petrus. Die Klostergeschichte ist reich an Aufzeichnungen der durch Fürsorge der Aebte oder die Huld fremder Gönner erworbenen Kostbarkeiten. s. Ekkeh. IV. casus S. Galli cap. 1. Pertz Mon. II. 81. 54) .. magnum calicem ex electri miro opere. Casuum S. Galli contin. II. c. 7. bei Pertz II. 157. An den Heilkräften des Bernstein wurde nicht gezweifelt. Quod vero medeatur multis vitalium incommodis, medentium docuit disciplina. Sanctgall. Handschrift des X. Jahrhunderts bei Hattemer Denkmale etc. I. 414. 49)
licae modulationiſ harmoniam: illuc ire deſidero, hiſ intereſſe delector.“ Vita Wiboradae auctore Hartmanno cap. 2. 50) Frau Wendelgard's Sehnſucht nach dem gefangenen Ehge- mahl ward in anmuthiger Weiſe geſtillt. Sie ging aus ihrer Klauſe jedes Jahr einmal nach Buchhorn, um des Grafen Ulrich Angedenken mit einer feierlichen Jahrzeit zu ehren. Wie ſie einſt nach derſelben mit eigener Hand den Armen Almoſen austheilte, ſtand Einer unter den Bettlern, zerriſſen und entſtellt, dem ſchenkte ſie ein Kleid. Er aber ließ ihre Hand nimmer aus der ſeinen, zog ſie zu ſich und küßte ſie vor allem Volk, ſtrich ſein Haar zurück und ſprach: erkenne deinen Gemahl. Da Frau Wendelgard, unwillig über ſolchen Gewaltſtreich eines Fremden, ſich abwenden und ihn den Dienern zur Züchtigung überweiſen wollte, wies er ihr eine alte Narbe, und wie aus langem Schlaf erwachend fuhr ſie auf: O mein Gebieter, du aller Menſchen mir der theuerſte, ſei gegrüßet, du mein Herr, ſei gegrüßt, du immer ſüßer! und lag weinend in ſeinen Armen. Ekkeh. IV. casus S. Galli c. 10. Pertz Mon. II. 120. 51) .. pelle ejus simulatae sanctitatis detracta .. Hepidan. vita Wiboradae cap. II. 52) .. quia nondum in se mortificaverit philargyriam, quae est omnium radix malorum u. ſ. w. Die Anklagen wegen deren ſich Wiborad einſt vor dem Biſchof in Conſtanz zu verantworten hatte, ſind ausführlich nachzuleſen in Hepidan. vita Wibor. II. 11. 53) ... grave pondus auri Veronensis, Geſchenk des Biſchof Petrus. Die Kloſtergeſchichte iſt reich an Aufzeichnungen der durch Fürſorge der Aebte oder die Huld fremder Gönner erworbenen Koſtbarkeiten. ſ. Ekkeh. IV. casus S. Galli cap. 1. Pertz Mon. II. 81. 54) .. magnum calicem ex electri miro opere. Casuum S. Galli contin. II. c. 7. bei Pertz II. 157. An den Heilkräften des Bernſtein wurde nicht gezweifelt. Quod vero medeatur multis vitalium incommodis, medentium docuit disciplina. Sanctgall. Handſchrift des X. Jahrhunderts bei Hattemer Denkmale etc. I. 414. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <note xml:id="edt49" prev="#ed49" place="end" n="49)"> <hi rendition="#aq"><pb facs="#f0443" n="421"/> licae modulationiſ harmoniam: illuc ire deſidero, hiſ intereſſe<lb/> delector.“ Vita Wiboradae auctore Hartmanno cap. 2.</hi> </note><lb/> <note xml:id="edt50" prev="#ed50" place="end" n="50)">Frau Wendelgard's Sehnſucht nach dem gefangenen Ehge-<lb/> mahl ward in anmuthiger Weiſe geſtillt. Sie ging aus ihrer Klauſe<lb/> jedes Jahr einmal nach Buchhorn, um des Grafen Ulrich Angedenken<lb/> mit einer feierlichen Jahrzeit zu ehren. Wie ſie einſt nach derſelben<lb/> mit eigener Hand den Armen Almoſen austheilte, ſtand Einer unter<lb/> den Bettlern, zerriſſen und entſtellt, dem ſchenkte ſie ein Kleid. Er<lb/> aber ließ ihre Hand nimmer aus der ſeinen, zog ſie zu ſich und küßte<lb/> ſie vor allem Volk, ſtrich ſein Haar zurück und ſprach: erkenne deinen<lb/> Gemahl. Da Frau Wendelgard, unwillig über ſolchen Gewaltſtreich<lb/> eines Fremden, ſich abwenden und ihn den Dienern zur Züchtigung<lb/> überweiſen wollte, wies er ihr eine alte Narbe, und wie aus langem<lb/> Schlaf erwachend fuhr ſie auf: O mein Gebieter, du aller Menſchen<lb/> mir der theuerſte, ſei gegrüßet, du mein Herr, ſei gegrüßt, du immer<lb/> ſüßer! und lag weinend in ſeinen Armen. <hi rendition="#aq">Ekkeh. IV. casus S.<lb/> Galli c. 10. Pertz Mon. II. 120.</hi></note><lb/> <note xml:id="edt51" prev="#ed51" place="end" n="51)"> <hi rendition="#aq">.. pelle ejus simulatae sanctitatis detracta .. Hepidan.<lb/> vita Wiboradae cap. II.</hi> </note><lb/> <note xml:id="edt52" prev="#ed52" place="end" n="52)"><hi rendition="#aq">.. quia nondum in se mortificaverit philargyriam, quae<lb/> est omnium radix malorum</hi> u. ſ. w. Die Anklagen wegen deren<lb/> ſich Wiborad einſt vor dem Biſchof in Conſtanz zu verantworten hatte,<lb/> ſind ausführlich nachzuleſen in <hi rendition="#aq">Hepidan. vita Wibor. II. 11.</hi></note><lb/> <note xml:id="edt53" prev="#ed53" place="end" n="53)"><hi rendition="#aq">... grave pondus auri Veronensis,</hi> Geſchenk des Biſchof Petrus.<lb/> Die Kloſtergeſchichte iſt reich an Aufzeichnungen der durch Fürſorge<lb/> der Aebte oder die Huld fremder Gönner erworbenen Koſtbarkeiten.<lb/> ſ. <hi rendition="#aq">Ekkeh. IV. casus S. Galli cap. 1. Pertz Mon. II. 81.</hi></note><lb/> <note xml:id="edt54" prev="#ed54" place="end" n="54)"><hi rendition="#aq">.. magnum calicem ex electri miro opere. Casuum<lb/> S. Galli contin. II. c. 7.</hi> bei <hi rendition="#aq">Pertz II. 157.</hi> An den Heilkräften<lb/> des Bernſtein wurde nicht gezweifelt. <hi rendition="#aq">Quod vero medeatur multis<lb/> vitalium incommodis, medentium docuit disciplina.</hi> Sanctgall.<lb/> Handſchrift des <hi rendition="#aq">X.</hi> Jahrhunderts bei Hattemer Denkmale etc. <hi rendition="#aq">I. 414.</hi></note><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [421/0443]
⁴⁹⁾ licae modulationiſ harmoniam: illuc ire deſidero, hiſ intereſſe
delector.“ Vita Wiboradae auctore Hartmanno cap. 2.
⁵⁰⁾ Frau Wendelgard's Sehnſucht nach dem gefangenen Ehge-
mahl ward in anmuthiger Weiſe geſtillt. Sie ging aus ihrer Klauſe
jedes Jahr einmal nach Buchhorn, um des Grafen Ulrich Angedenken
mit einer feierlichen Jahrzeit zu ehren. Wie ſie einſt nach derſelben
mit eigener Hand den Armen Almoſen austheilte, ſtand Einer unter
den Bettlern, zerriſſen und entſtellt, dem ſchenkte ſie ein Kleid. Er
aber ließ ihre Hand nimmer aus der ſeinen, zog ſie zu ſich und küßte
ſie vor allem Volk, ſtrich ſein Haar zurück und ſprach: erkenne deinen
Gemahl. Da Frau Wendelgard, unwillig über ſolchen Gewaltſtreich
eines Fremden, ſich abwenden und ihn den Dienern zur Züchtigung
überweiſen wollte, wies er ihr eine alte Narbe, und wie aus langem
Schlaf erwachend fuhr ſie auf: O mein Gebieter, du aller Menſchen
mir der theuerſte, ſei gegrüßet, du mein Herr, ſei gegrüßt, du immer
ſüßer! und lag weinend in ſeinen Armen. Ekkeh. IV. casus S.
Galli c. 10. Pertz Mon. II. 120.
⁵¹⁾ .. pelle ejus simulatae sanctitatis detracta .. Hepidan.
vita Wiboradae cap. II.
⁵²⁾ .. quia nondum in se mortificaverit philargyriam, quae
est omnium radix malorum u. ſ. w. Die Anklagen wegen deren
ſich Wiborad einſt vor dem Biſchof in Conſtanz zu verantworten hatte,
ſind ausführlich nachzuleſen in Hepidan. vita Wibor. II. 11.
⁵³⁾ ... grave pondus auri Veronensis, Geſchenk des Biſchof Petrus.
Die Kloſtergeſchichte iſt reich an Aufzeichnungen der durch Fürſorge
der Aebte oder die Huld fremder Gönner erworbenen Koſtbarkeiten.
ſ. Ekkeh. IV. casus S. Galli cap. 1. Pertz Mon. II. 81.
⁵⁴⁾ .. magnum calicem ex electri miro opere. Casuum
S. Galli contin. II. c. 7. bei Pertz II. 157. An den Heilkräften
des Bernſtein wurde nicht gezweifelt. Quod vero medeatur multis
vitalium incommodis, medentium docuit disciplina. Sanctgall.
Handſchrift des X. Jahrhunderts bei Hattemer Denkmale etc. I. 414.
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