Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771.Der schönste Arm, und Fuß, ein Schenkel fleischig, zart Die
Der ſchoͤnſte Arm, und Fuß, ein Schenkel fleiſchig, zart Die
<TEI> <text> <body> <div type="poem" n="1"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <pb facs="#f0019" n="15"/> <l>Der ſchoͤnſte Arm, und Fuß, ein Schenkel fleiſchig, zart</l><lb/> <l>Am lockgen Wolluſtthron mit einem Leib gepaart</l><lb/> <l>Schoͤn wie der Venus Leib, den Scopas ihr gegeben —</l><lb/> <l>Pygmalions Meiſterſtuͤck, warm, voll Gefuͤhl und Leben</l><lb/> <l>Lag hier und war ganz mein — An <hi rendition="#g">Chloens</hi> Lippen</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">hieng</hi> </l><lb/> <l>Die ganze Seele wenn ich ihren Kuß empfing,</l><lb/> <l>Der Pfeil war eingelegt, ich athmete geſchwinder,</l><lb/> <l>Jch hauchte Wolluſt, und doch ward das Feur nicht minder.</l><lb/> <l>Jn ſuͤßer Ohnmacht ſtarb jetzt <hi rendition="#g">Chloe</hi> neben mir,</l><lb/> <l>Der Liebe milder Thau ergoß ſich ſanft aus ihr:</l><lb/> <l>Selbſt ganz Empfindlichkeit nicht mehr der Sinnen Meiſter</l><lb/> <l>Verſammelten in Eins ſich alle Lebensgeiſter,</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [15/0019]
Der ſchoͤnſte Arm, und Fuß, ein Schenkel fleiſchig, zart
Am lockgen Wolluſtthron mit einem Leib gepaart
Schoͤn wie der Venus Leib, den Scopas ihr gegeben —
Pygmalions Meiſterſtuͤck, warm, voll Gefuͤhl und Leben
Lag hier und war ganz mein — An Chloens Lippen
hieng
Die ganze Seele wenn ich ihren Kuß empfing,
Der Pfeil war eingelegt, ich athmete geſchwinder,
Jch hauchte Wolluſt, und doch ward das Feur nicht minder.
Jn ſuͤßer Ohnmacht ſtarb jetzt Chloe neben mir,
Der Liebe milder Thau ergoß ſich ſanft aus ihr:
Selbſt ganz Empfindlichkeit nicht mehr der Sinnen Meiſter
Verſammelten in Eins ſich alle Lebensgeiſter,
Die
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