Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771.Blühn deine Wangen noch wie junge Frühlingsrosen Kommt auch kein Stuzerchen vertraut Dir liebzukosen Mit gar zu freyer Hand dem Busen gar zu nah? Hast du zur Einsamkeit Dich ruhig schon bequemet? Bekommt die Landluft dir, macht dich das Landbrod fett? Hat Strick- und Nähzeug noch kein Fingerchen gelähmet, Und kräuselst du noch jetzt dein seidnes Haar so nett? Vergießt auch Dorchen nicht in Handschuhn hübsch zu gehen, Wird auch der Sonnenhut nicht blos im Schrank bewahrt? Sind Busen, Schenkel, Hals, und was ich sonst gesehen Noch fleischig wie vorher noch atlasglatt und zart? Was
Bluͤhn deine Wangen noch wie junge Fruͤhlingsroſen Kommt auch kein Stuzerchen vertraut Dir liebzukoſen Mit gar zu freyer Hand dem Buſen gar zu nah? Haſt du zur Einſamkeit Dich ruhig ſchon bequemet? Bekommt die Landluft dir, macht dich das Landbrod fett? Hat Strick- und Naͤhzeug noch kein Fingerchen gelaͤhmet, Und kraͤuſelſt du noch jetzt dein ſeidnes Haar ſo nett? Vergießt auch Dorchen nicht in Handſchuhn huͤbſch zu gehen, Wird auch der Sonnenhut nicht blos im Schrank bewahrt? Sind Buſen, Schenkel, Hals, und was ich ſonſt geſehen Noch fleiſchig wie vorher noch atlasglatt und zart? Was
<TEI> <text> <body> <div type="poem" n="1"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <pb facs="#f0048" n="44"/> <l>Bluͤhn deine Wangen noch wie junge Fruͤhlingsroſen</l><lb/> <l>Jn deren rothen Schooß kein Sonnenſtral noch ſah?</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Kommt auch kein Stuzerchen vertraut Dir liebzukoſen</l><lb/> <l>Mit gar zu freyer Hand dem Buſen gar zu nah?</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Haſt du zur Einſamkeit Dich ruhig ſchon bequemet?</l><lb/> <l>Bekommt die Landluft dir, macht dich das Landbrod fett?</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Hat Strick- und Naͤhzeug noch kein Fingerchen gelaͤhmet,</l><lb/> <l>Und kraͤuſelſt du noch jetzt dein ſeidnes Haar ſo nett?</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Vergießt auch <hi rendition="#g">Dorchen</hi> nicht in Handſchuhn huͤbſch</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">zu gehen,</hi> </l><lb/> <l>Wird auch der Sonnenhut nicht blos im Schrank bewahrt?</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Sind Buſen, Schenkel, Hals, und was ich ſonſt geſehen</l><lb/> <l>Noch fleiſchig wie vorher noch atlasglatt und zart?</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Was</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [44/0048]
Bluͤhn deine Wangen noch wie junge Fruͤhlingsroſen
Jn deren rothen Schooß kein Sonnenſtral noch ſah?
Kommt auch kein Stuzerchen vertraut Dir liebzukoſen
Mit gar zu freyer Hand dem Buſen gar zu nah?
Haſt du zur Einſamkeit Dich ruhig ſchon bequemet?
Bekommt die Landluft dir, macht dich das Landbrod fett?
Hat Strick- und Naͤhzeug noch kein Fingerchen gelaͤhmet,
Und kraͤuſelſt du noch jetzt dein ſeidnes Haar ſo nett?
Vergießt auch Dorchen nicht in Handſchuhn huͤbſch
zu gehen,
Wird auch der Sonnenhut nicht blos im Schrank bewahrt?
Sind Buſen, Schenkel, Hals, und was ich ſonſt geſehen
Noch fleiſchig wie vorher noch atlasglatt und zart?
Was
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |