Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771.Wie aus dem tiefsten Schlaf und süßten Traumgesicht Des Jünglings Kuß sein Mädchen wecket, Wie dann wenns schönste Aug halb Schlaf halb Wollust bricht, Er ihr den Arm sanft um den Nacken flicht, Das Nachtgewand verschiebt und Schönheiten entdecket, Die einst Romanos Kunst so lebhaft traf; So küßt der Frühling aus dem Winterschlaf Jetzt die Natur. Den dichten weißen Schleyer Hat er ihr längst vom Busen abgestreist, Er athmet jetzt im bluhmigten Gewande freyer. Der May der sie mit Küßen überhäuft Spielt E 2
Wie aus dem tiefſten Schlaf und ſuͤßten Traumgeſicht Des Juͤnglings Kuß ſein Maͤdchen wecket, Wie dann wenns ſchoͤnſte Aug halb Schlaf halb Wolluſt bricht, Er ihr den Arm ſanft um den Nacken flicht, Das Nachtgewand verſchiebt und Schoͤnheiten entdecket, Die einſt Romanos Kunſt ſo lebhaft traf; So kuͤßt der Fruͤhling aus dem Winterſchlaf Jetzt die Natur. Den dichten weißen Schleyer Hat er ihr laͤngſt vom Buſen abgeſtreiſt, Er athmet jetzt im bluhmigten Gewande freyer. Der May der ſie mit Kuͤßen uͤberhaͤuft Spielt E 2
<TEI> <text> <body> <div type="poem" n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0071" n="67"/> <lg n="5"> <l>Wie aus dem tiefſten Schlaf und ſuͤßten Traumgeſicht</l><lb/> <l>Des Juͤnglings Kuß ſein Maͤdchen wecket,</l><lb/> <l>Wie dann wenns ſchoͤnſte Aug halb Schlaf halb Wolluſt</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">bricht,</hi> </l><lb/> <l>Er ihr den Arm ſanft um den Nacken flicht,</l><lb/> <l>Das Nachtgewand verſchiebt und Schoͤnheiten entdecket,</l><lb/> <l>Die einſt <hi rendition="#g">Romanos</hi> Kunſt ſo lebhaft traf;</l><lb/> <l>So kuͤßt der Fruͤhling aus dem Winterſchlaf</l><lb/> <l>Jetzt die Natur. Den dichten weißen Schleyer</l><lb/> <l>Hat er ihr laͤngſt vom Buſen abgeſtreiſt,</l><lb/> <l>Er athmet jetzt im bluhmigten Gewande freyer.</l><lb/> <l>Der May der ſie mit Kuͤßen uͤberhaͤuft</l><lb/> <fw place="bottom" type="sig">E 2</fw> <fw place="bottom" type="catch">Spielt</fw><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [67/0071]
Wie aus dem tiefſten Schlaf und ſuͤßten Traumgeſicht
Des Juͤnglings Kuß ſein Maͤdchen wecket,
Wie dann wenns ſchoͤnſte Aug halb Schlaf halb Wolluſt
bricht,
Er ihr den Arm ſanft um den Nacken flicht,
Das Nachtgewand verſchiebt und Schoͤnheiten entdecket,
Die einſt Romanos Kunſt ſo lebhaft traf;
So kuͤßt der Fruͤhling aus dem Winterſchlaf
Jetzt die Natur. Den dichten weißen Schleyer
Hat er ihr laͤngſt vom Buſen abgeſtreiſt,
Er athmet jetzt im bluhmigten Gewande freyer.
Der May der ſie mit Kuͤßen uͤberhaͤuft
Spielt
E 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |