Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771.

Bild:
<< vorherige Seite

Sie war reich, schön und hatte Freyer gnug;
Allein, da sie beym Antrag jeden frug,
Wie groß sein Finger sey?
So wollte, weil die Herrn aus Freyersprahlerey
Des Dinges Maaß und Ziel vergaßen,
Kein einziger in ihren Fingerhut,
Den sie durchaus nicht wollte weiten lassen,
So recht bequem nach ihrem Sinne paßen,
Doch Amor der nicht eher ruht
Bis Mädchen ihm ihr Theil geopfert haben,
Bracht' den Amint auf eine List. Er meldte sich
Und sprach: "O Schöne wähle mich

"Jch
E 5

Sie war reich, ſchoͤn und hatte Freyer gnug;
Allein, da ſie beym Antrag jeden frug,
Wie groß ſein Finger ſey?
So wollte, weil die Herrn aus Freyersprahlerey
Des Dinges Maaß und Ziel vergaßen,
Kein einziger in ihren Fingerhut,
Den ſie durchaus nicht wollte weiten laſſen,
So recht bequem nach ihrem Sinne paßen,
Doch Amor der nicht eher ruht
Bis Maͤdchen ihm ihr Theil geopfert haben,
Bracht’ den Amint auf eine Liſt. Er meldte ſich
Und ſprach: ”O Schoͤne waͤhle mich

”Jch
E 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="poem" n="1">
        <lg type="poem">
          <lg n="1">
            <pb facs="#f0077" n="73"/>
            <l>Sie war reich, &#x017F;cho&#x0364;n und hatte Freyer gnug;</l><lb/>
            <l>Allein, da &#x017F;ie beym Antrag jeden frug,</l><lb/>
            <l>Wie groß &#x017F;ein Finger &#x017F;ey?</l><lb/>
            <l>So wollte, weil die Herrn aus Freyersprahlerey</l><lb/>
            <l>Des Dinges Maaß und Ziel vergaßen,</l><lb/>
            <l>Kein einziger in ihren Fingerhut,</l><lb/>
            <l>Den &#x017F;ie durchaus nicht wollte weiten la&#x017F;&#x017F;en,</l><lb/>
            <l>So recht bequem nach ihrem Sinne paßen,</l><lb/>
            <l>Doch Amor der nicht eher ruht</l><lb/>
            <l>Bis Ma&#x0364;dchen ihm <hi rendition="#g">ihr Theil</hi> geopfert haben,</l><lb/>
            <l>Bracht&#x2019; den Amint auf eine Li&#x017F;t. Er meldte &#x017F;ich</l><lb/>
            <l>Und &#x017F;prach: &#x201D;O Scho&#x0364;ne wa&#x0364;hle mich</l><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">E 5</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">&#x201D;Jch</fw><lb/>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[73/0077] Sie war reich, ſchoͤn und hatte Freyer gnug; Allein, da ſie beym Antrag jeden frug, Wie groß ſein Finger ſey? So wollte, weil die Herrn aus Freyersprahlerey Des Dinges Maaß und Ziel vergaßen, Kein einziger in ihren Fingerhut, Den ſie durchaus nicht wollte weiten laſſen, So recht bequem nach ihrem Sinne paßen, Doch Amor der nicht eher ruht Bis Maͤdchen ihm ihr Theil geopfert haben, Bracht’ den Amint auf eine Liſt. Er meldte ſich Und ſprach: ”O Schoͤne waͤhle mich ”Jch E 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_gedichte_1771
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_gedichte_1771/77
Zitationshilfe: Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_gedichte_1771/77>, abgerufen am 23.11.2024.