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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823.

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unsrer Leiblichkeit genau zu collationiren, und
so groß unsre Besorgniß vor dieser kritischen
Station gewesen, so kamen wir mit kurzer
Furcht davon, erreichten glücklich die preußi-
schen Vorposten in Schlawe, und ließen die
Schildwachen, im Freudenrausch, die aus
dem Danziger Lachs *) mitgebrachte Flasche
beym Vivat Friedrich! ausleeren.

Mein Aufenthalt in Berlin, wo ich ei-
nige alte Bekannte meines Vaters antraf,
war sehr kurz; ich besah dort nichts, "werd
ich todt geschossen, so hab ich den Castella-
nen das Schaugeld umsonst bezahlt, und
bleib ich lebendig, so komme ich hier in Gar-
nison und habe dann Muße genug zum
Besehen," denn ich wollte mich durchaus
nur bey einem Berlinschen Regiment anstel-

"Rechte; wer es gegen sie aufnimmt, wird immer
"nur etwas Halbes machen, und den Zweck ver-
"fehlen -- Nichts ist wichtiger, als daß
"der militairische Geist der Nation
"wieder empor komme
(er hätte nie ein-
"schlafen sollen); Landbau und Waffen sind die
"wahren Stützen der Freyheit."
*) Nach dem zum Schilde angenommenen Lachs
wird in Danzig die berühmte Brandweindistillaterey,
die ihre feinen Spiritualitäten in alle Weltgegen-
den verschickt, der Lachs genannt.

unſrer Leiblichkeit genau zu collationiren, und
ſo groß unſre Beſorgniß vor dieſer kritiſchen
Station geweſen, ſo kamen wir mit kurzer
Furcht davon, erreichten gluͤcklich die preußi-
ſchen Vorpoſten in Schlawe, und ließen die
Schildwachen, im Freudenrauſch, die aus
dem Danziger Lachs *) mitgebrachte Flaſche
beym Vivat Friedrich! ausleeren.

Mein Aufenthalt in Berlin, wo ich ei-
nige alte Bekannte meines Vaters antraf,
war ſehr kurz; ich beſah dort nichts, „werd
ich todt geſchoſſen, ſo hab ich den Caſtella-
nen das Schaugeld umſonſt bezahlt, und
bleib ich lebendig, ſo komme ich hier in Gar-
niſon und habe dann Muße genug zum
Beſehen,“ denn ich wollte mich durchaus
nur bey einem Berlinſchen Regiment anſtel-

„Rechte; wer es gegen ſie aufnimmt, wird immer
„nur etwas Halbes machen, und den Zweck ver-
„fehlen — Nichts iſt wichtiger, als daß
„der militairiſche Geiſt der Nation
„wieder empor komme
(er haͤtte nie ein-
„ſchlafen ſollen); Landbau und Waffen ſind die
„wahren Stuͤtzen der Freyheit.“
*) Nach dem zum Schilde angenommenen Lachs
wird in Danzig die beruͤhmte Brandweindiſtillaterey,
die ihre feinen Spiritualitaͤten in alle Weltgegen-
den verſchickt, der Lachs genannt.
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[84/0101] unſrer Leiblichkeit genau zu collationiren, und ſo groß unſre Beſorgniß vor dieſer kritiſchen Station geweſen, ſo kamen wir mit kurzer Furcht davon, erreichten gluͤcklich die preußi- ſchen Vorpoſten in Schlawe, und ließen die Schildwachen, im Freudenrauſch, die aus dem Danziger Lachs *) mitgebrachte Flaſche beym Vivat Friedrich! ausleeren. Mein Aufenthalt in Berlin, wo ich ei- nige alte Bekannte meines Vaters antraf, war ſehr kurz; ich beſah dort nichts, „werd ich todt geſchoſſen, ſo hab ich den Caſtella- nen das Schaugeld umſonſt bezahlt, und bleib ich lebendig, ſo komme ich hier in Gar- niſon und habe dann Muße genug zum Beſehen,“ denn ich wollte mich durchaus nur bey einem Berlinſchen Regiment anſtel- *) *) Nach dem zum Schilde angenommenen Lachs wird in Danzig die beruͤhmte Brandweindiſtillaterey, die ihre feinen Spiritualitaͤten in alle Weltgegen- den verſchickt, der Lachs genannt. *) „Rechte; wer es gegen ſie aufnimmt, wird immer „nur etwas Halbes machen, und den Zweck ver- „fehlen — Nichts iſt wichtiger, als daß „der militairiſche Geiſt der Nation „wieder empor komme (er haͤtte nie ein- „ſchlafen ſollen); Landbau und Waffen ſind die „wahren Stuͤtzen der Freyheit.“

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Zitationshilfe: Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/101>, abgerufen am 24.11.2024.