zu schwer, endlich glückte es aber doch mei- ner Natur oder der Kunst des D. Kurella, mich wieder herzustellen; vielleicht hätten aber Natur und Kunst vergebens an mir gearbeitet, wenn nicht die Pflege höchst- freundschaftlich für mich gesinnter Menschen ihnen zu Hülfe gekommen wäre.
Bey meiner ersten Erscheinung in Ber- lin, und besonders bey meinem Durchmarsch aus Pommern nach Sachsen, hatt' ich durch die Schwester meines Freundes L'Estocq Be- kanntschaften in der französischen Colonie gemacht, und aus dem Hause des Kauf- manns Bouissont wurde mir während der vielen Wochen, in denen mich ein em- pfindlicher Schaden am Schienbein, bey dem der Regimentsarzt vom Fußabnehmen zu reden anfing, zu Hause zu bleiben nöthigte, von dem Töchter-Dreyblatt, die vierte war bereits verheyrathet, unendlich viel Gutes gethan, welches meine Wiederherstellung sehr erleichterte, wenn ich sie nicht vielleicht ganz einer Salbe zu danken hatte, die sie mir gaben, und die ich in der Folge in meiner Hausapotheke zu vieler Besten aufgenom- men habe.
Mein
zu ſchwer, endlich gluͤckte es aber doch mei- ner Natur oder der Kunſt des D. Kurella, mich wieder herzuſtellen; vielleicht haͤtten aber Natur und Kunſt vergebens an mir gearbeitet, wenn nicht die Pflege hoͤchſt- freundſchaftlich fuͤr mich geſinnter Menſchen ihnen zu Huͤlfe gekommen waͤre.
Bey meiner erſten Erſcheinung in Ber- lin, und beſonders bey meinem Durchmarſch aus Pommern nach Sachſen, hatt’ ich durch die Schweſter meines Freundes L’Eſtocq Be- kanntſchaften in der franzoͤſiſchen Colonie gemacht, und aus dem Hauſe des Kauf- manns Bouiſſont wurde mir waͤhrend der vielen Wochen, in denen mich ein em- pfindlicher Schaden am Schienbein, bey dem der Regimentsarzt vom Fußabnehmen zu reden anfing, zu Hauſe zu bleiben noͤthigte, von dem Toͤchter-Dreyblatt, die vierte war bereits verheyrathet, unendlich viel Gutes gethan, welches meine Wiederherſtellung ſehr erleichterte, wenn ich ſie nicht vielleicht ganz einer Salbe zu danken hatte, die ſie mir gaben, und die ich in der Folge in meiner Hausapotheke zu vieler Beſten aufgenom- men habe.
Mein
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zu ſchwer, endlich gluͤckte es aber doch mei-
ner Natur oder der Kunſt des D. Kurella,
mich wieder herzuſtellen; vielleicht haͤtten
aber Natur und Kunſt vergebens an mir
gearbeitet, wenn nicht die Pflege hoͤchſt-
freundſchaftlich fuͤr mich geſinnter Menſchen
ihnen zu Huͤlfe gekommen waͤre.
Bey meiner erſten Erſcheinung in Ber-
lin, und beſonders bey meinem Durchmarſch
aus Pommern nach Sachſen, hatt’ ich durch
die Schweſter meines Freundes L’Eſtocq Be-
kanntſchaften in der franzoͤſiſchen Colonie
gemacht, und aus dem Hauſe des Kauf-
manns Bouiſſont wurde mir waͤhrend
der vielen Wochen, in denen mich ein em-
pfindlicher Schaden am Schienbein, bey dem
der Regimentsarzt vom Fußabnehmen zu
reden anfing, zu Hauſe zu bleiben noͤthigte,
von dem Toͤchter-Dreyblatt, die vierte war
bereits verheyrathet, unendlich viel Gutes
gethan, welches meine Wiederherſtellung ſehr
erleichterte, wenn ich ſie nicht vielleicht ganz
einer Salbe zu danken hatte, die ſie mir
gaben, und die ich in der Folge in meiner
Hausapotheke zu vieler Beſten aufgenom-
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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/129>, abgerufen am 23.11.2024.
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