kommen wäre. Alle diese Umstände mögen sich aber seitdem zum Vortheil der Gum- binnenschen Einwohner verändert haben. --
Zur Ausfüllung meiner Muße fing ich an, Guicciardini Historiad'Jtalia zu übersetzen, sandte nach der Vollendung der ersten sechs Bücher 1769. das erste an den Hofrath Gatterer nach Göttingen, dessen Antwort auf meinen anonymen Brief, im 10ten Stück seiner historischen Biblio- thek, sehr aufmunternd war. Seinem zwey- ten der Sache näher tretenden Schreiben war ein Diplom zur Ehrenmitgliedschaft des historischen Jnstituts beygelegt, worauf ich Guicciardinis Leben ausarbeitete. Da aber die Abschrift von letzterm, vermuthlich auf der Post nach Göttingen, verloren gegangen, und das 2te Buch der Uebersetzung mir, Gott weiß wie, von Händen kam, so blieb alles unfortgesetzt liegen, und wurden blos die Nachrichten vom Leben Guicciardinis im 5ten Stück vom Woltmanns Geschichte und Politik 1802. abgedruckt.
Jn den Jahren 1765 -- 69. correspon- dirte ich mit dem damals in Thorn leben- den Dichter Willamov, den ich noch von der Akademie her kannte, und dem Herder,
kommen waͤre. Alle dieſe Umſtaͤnde moͤgen ſich aber ſeitdem zum Vortheil der Gum- binnenſchen Einwohner veraͤndert haben. —
Zur Ausfuͤllung meiner Muße fing ich an, Guicciardini Hiſtoriad’Jtalia zu uͤberſetzen, ſandte nach der Vollendung der erſten ſechs Buͤcher 1769. das erſte an den Hofrath Gatterer nach Goͤttingen, deſſen Antwort auf meinen anonymen Brief, im 10ten Stuͤck ſeiner hiſtoriſchen Biblio- thek, ſehr aufmunternd war. Seinem zwey- ten der Sache naͤher tretenden Schreiben war ein Diplom zur Ehrenmitgliedſchaft des hiſtoriſchen Jnſtituts beygelegt, worauf ich Guicciardinis Leben ausarbeitete. Da aber die Abſchrift von letzterm, vermuthlich auf der Poſt nach Goͤttingen, verloren gegangen, und das 2te Buch der Ueberſetzung mir, Gott weiß wie, von Haͤnden kam, ſo blieb alles unfortgeſetzt liegen, und wurden blos die Nachrichten vom Leben Guicciardinis im 5ten Stuͤck vom Woltmanns Geſchichte und Politik 1802. abgedruckt.
Jn den Jahren 1765 — 69. correſpon- dirte ich mit dem damals in Thorn leben- den Dichter Willamov, den ich noch von der Akademie her kannte, und dem Herder,
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kommen waͤre. Alle dieſe Umſtaͤnde moͤgen
ſich aber ſeitdem zum Vortheil der Gum-
binnenſchen Einwohner veraͤndert haben. —
Zur Ausfuͤllung meiner Muße fing ich
an, Guicciardini Hiſtoriad’Jtalia
zu uͤberſetzen, ſandte nach der Vollendung
der erſten ſechs Buͤcher 1769. das erſte an
den Hofrath Gatterer nach Goͤttingen,
deſſen Antwort auf meinen anonymen Brief,
im 10ten Stuͤck ſeiner hiſtoriſchen Biblio-
thek, ſehr aufmunternd war. Seinem zwey-
ten der Sache naͤher tretenden Schreiben
war ein Diplom zur Ehrenmitgliedſchaft des
hiſtoriſchen Jnſtituts beygelegt, worauf ich
Guicciardinis Leben ausarbeitete. Da aber
die Abſchrift von letzterm, vermuthlich auf
der Poſt nach Goͤttingen, verloren gegangen,
und das 2te Buch der Ueberſetzung mir,
Gott weiß wie, von Haͤnden kam, ſo blieb
alles unfortgeſetzt liegen, und wurden blos
die Nachrichten vom Leben Guicciardinis
im 5ten Stuͤck vom Woltmanns Geſchichte
und Politik 1802. abgedruckt.
Jn den Jahren 1765 — 69. correſpon-
dirte ich mit dem damals in Thorn leben-
den Dichter Willamov, den ich noch von
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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/152>, abgerufen am 24.11.2024.
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