schaftlicher Genüsse nennen möchte, erst recht fähig macht. Jndessen hat es sich in der Folge mit ersterm in diesem Stück zu mei- nem Vortheil geändert, vielleicht aber auch zu seinem eignen, indem Communikations- kunst und Gesprächigkeit von jedem großen Officianten fleißig eingeübt und getrieben werden müssen, weil er dadurch am leichte- sten Menschenherzen gewinnt.
Beym Regierungsantritt Friedrich Wil- helm III. wandelte mich ein abermaliger Schulparoxismus an, und ich übergab einen Plan zur Verbesserung des Landschul- und Medicinalwesens, der 1800. unter dem Ti- tel: Zugabe zu den Annalen des preußischen Kirchen- und Schul- wesens vom D. Gedicke, gedruckt er- schien, allein des aus dem Cabinet erhaltenen Belobungsdecrets ungeachtet unbenutzt blieb, bis im Jahr 1804. nach Aufhebung des Staatsministerii mit dem Schulwesen unter dem Herrn von Auerswald einige Verände- rungen vorgenommen wurden, bey denen auch einige von meinen Bemerkungen an- genommen zu seyn schienen.
Kann aber aus allem Unterrichten und Erziehen der Stadt- und Landknaben etwas
Q
ſchaftlicher Genuͤſſe nennen moͤchte, erſt recht faͤhig macht. Jndeſſen hat es ſich in der Folge mit erſterm in dieſem Stuͤck zu mei- nem Vortheil geaͤndert, vielleicht aber auch zu ſeinem eignen, indem Communikations- kunſt und Geſpraͤchigkeit von jedem großen Officianten fleißig eingeuͤbt und getrieben werden muͤſſen, weil er dadurch am leichte- ſten Menſchenherzen gewinnt.
Beym Regierungsantritt Friedrich Wil- helm III. wandelte mich ein abermaliger Schulparoxismus an, und ich uͤbergab einen Plan zur Verbeſſerung des Landſchul- und Medicinalweſens, der 1800. unter dem Ti- tel: Zugabe zu den Annalen des preußiſchen Kirchen- und Schul- weſens vom D. Gedicke, gedruckt er- ſchien, allein des aus dem Cabinet erhaltenen Belobungsdecrets ungeachtet unbenutzt blieb, bis im Jahr 1804. nach Aufhebung des Staatsminiſterii mit dem Schulweſen unter dem Herrn von Auerswald einige Veraͤnde- rungen vorgenommen wurden, bey denen auch einige von meinen Bemerkungen an- genommen zu ſeyn ſchienen.
Kann aber aus allem Unterrichten und Erziehen der Stadt- und Landknaben etwas
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ſchaftlicher Genuͤſſe nennen moͤchte, erſt recht
faͤhig macht. Jndeſſen hat es ſich in der
Folge mit erſterm in dieſem Stuͤck zu mei-
nem Vortheil geaͤndert, vielleicht aber auch
zu ſeinem eignen, indem Communikations-
kunſt und Geſpraͤchigkeit von jedem großen
Officianten fleißig eingeuͤbt und getrieben
werden muͤſſen, weil er dadurch am leichte-
ſten Menſchenherzen gewinnt.
Beym Regierungsantritt Friedrich Wil-
helm III. wandelte mich ein abermaliger
Schulparoxismus an, und ich uͤbergab einen
Plan zur Verbeſſerung des Landſchul- und
Medicinalweſens, der 1800. unter dem Ti-
tel: Zugabe zu den Annalen des
preußiſchen Kirchen- und Schul-
weſens vom D. Gedicke, gedruckt er-
ſchien, allein des aus dem Cabinet erhaltenen
Belobungsdecrets ungeachtet unbenutzt blieb,
bis im Jahr 1804. nach Aufhebung des
Staatsminiſterii mit dem Schulweſen unter
dem Herrn von Auerswald einige Veraͤnde-
rungen vorgenommen wurden, bey denen
auch einige von meinen Bemerkungen an-
genommen zu ſeyn ſchienen.
Kann aber aus allem Unterrichten und
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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/258>, abgerufen am 23.11.2024.
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