Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823.und betrüben, wenn er dieses hört, ob es "Leben praktisch anzugreifen weiß. Was in jenem Memoiren des Freyherrn von S -- a 1. Bd. S. 281 etc. in denen auch manches Leseuswerthe über die Herren Schulenburg, Haugwitz, Har- denberg und über manches Berlinerwesen im Jahr 1806 steht. und betruͤben, wenn er dieſes hoͤrt, ob es „Leben praktiſch anzugreifen weiß. Was in jenem Memoiren des Freyherrn von S — a 1. Bd. S. 281 ꝛc. in denen auch manches Leſeuswerthe uͤber die Herren Schulenburg, Haugwitz, Har- denberg und uͤber manches Berlinerweſen im Jahr 1806 ſteht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0303" n="286"/> und betruͤben, wenn er dieſes hoͤrt, ob es<lb/> ihm gleich das viele Zweckloſe und Zweck-<lb/> widrige, was geſchehen iſt und noch geſchieht,<lb/> hinlaͤnglich erklaͤrt.</p><lb/> <p> <note xml:id="seg2pn_27_5" prev="#seg2pn_27_4" place="foot" n="*)"><cit><quote>„Leben praktiſch anzugreifen weiß. Was in jenem<lb/> „die Phantaſie, iſt in dieſem das Temperament,<lb/> „und iſt jener vergnuͤgt, wenn das Leben nur<lb/> „eine Geſtalt gewinnt, ſo iſt dieſer nur mit einem<lb/> „raſtloſen Handeln zufrieden. Beyde ſind, wenn<lb/> „ich nicht irre, am Mayn gebohren, und es giebt<lb/> „ein gewiſſes ſcharfes Blicken ſchwarzer Augen,<lb/> „das gar nicht beſonders gutmuͤthig ausſieht, wel-<lb/> „ches ich haͤufig an Menſchen aus jenen Gegen-<lb/> „den gefunden habe. Weiche Lippen ſind ſelten<lb/> „damit vereinigt, und der ſcharfe Ausdruck wird<lb/> „daher durch den Mund verſtaͤrkt.“<lb/> „So beſchrieb mir die Graͤfin einen Staats-<lb/> „mann, welcher in der Geſchichte vorzuͤglich durch<lb/> „ſeine Oppoſition gegen Napoleon leben wird.<lb/> „Als ich dieß aͤußerte, ſetzte ſie hiezu: „und wenn<lb/> „er gleichwohl Urſache hat fuͤr ſeine Perſon den<lb/> „Machthaber Frankreichs zu haſſen, ſo denkt er<lb/> „doch daran gar wenig, weil er im Namen Deutſch-<lb/> „lands und als ein preußiſcher Patriot ihn uner-<lb/> „meßlich haßt.“</quote></cit><lb/> Memoiren des Freyherrn von S — a 1. Bd.<lb/> S. 281 ꝛc. in denen auch manches Leſeuswerthe<lb/> uͤber die Herren Schulenburg, Haugwitz, Har-<lb/> denberg und uͤber manches Berlinerweſen im<lb/> Jahr 1806 ſteht.</note> </p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [286/0303]
und betruͤben, wenn er dieſes hoͤrt, ob es
ihm gleich das viele Zweckloſe und Zweck-
widrige, was geſchehen iſt und noch geſchieht,
hinlaͤnglich erklaͤrt.
*)
*) „Leben praktiſch anzugreifen weiß. Was in jenem
„die Phantaſie, iſt in dieſem das Temperament,
„und iſt jener vergnuͤgt, wenn das Leben nur
„eine Geſtalt gewinnt, ſo iſt dieſer nur mit einem
„raſtloſen Handeln zufrieden. Beyde ſind, wenn
„ich nicht irre, am Mayn gebohren, und es giebt
„ein gewiſſes ſcharfes Blicken ſchwarzer Augen,
„das gar nicht beſonders gutmuͤthig ausſieht, wel-
„ches ich haͤufig an Menſchen aus jenen Gegen-
„den gefunden habe. Weiche Lippen ſind ſelten
„damit vereinigt, und der ſcharfe Ausdruck wird
„daher durch den Mund verſtaͤrkt.“
„So beſchrieb mir die Graͤfin einen Staats-
„mann, welcher in der Geſchichte vorzuͤglich durch
„ſeine Oppoſition gegen Napoleon leben wird.
„Als ich dieß aͤußerte, ſetzte ſie hiezu: „und wenn
„er gleichwohl Urſache hat fuͤr ſeine Perſon den
„Machthaber Frankreichs zu haſſen, ſo denkt er
„doch daran gar wenig, weil er im Namen Deutſch-
„lands und als ein preußiſcher Patriot ihn uner-
„meßlich haßt.“
Memoiren des Freyherrn von S — a 1. Bd.
S. 281 ꝛc. in denen auch manches Leſeuswerthe
uͤber die Herren Schulenburg, Haugwitz, Har-
denberg und uͤber manches Berlinerweſen im
Jahr 1806 ſteht.
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