Wohin ich eben kommen wollte, Als statt des Compliments ein dankbar Thränchen rollte. Wir schliessen heut, -- das wißt Jhr wohl, Allein, ob ich in schönen Tagen Mein Spielwerk unter Euch von neuem treiben soll, Das weiß ich nicht -- erlaubt es drum, zu fragen, Und wenn ich wieder kommen soll, So klatscht -- -- auf Wiedersehn -- lebt wohl.
C. Herders sämmtliche Werke aus der Litte- ratur und Kunst, 12 Th. S. 29 bis 36.
Denkwürdigkeiten sein selbst: müssen, zu welchem Stande man auch gehört, rein menschlich geschrieben seyn, und dann interesstren sie den Men- schen. Uns Deutschen, zumal bey unserm Charakter, unsern Sitten, unsrer Verfassung und Lebensweise, ist diese Gemüthlichkeit unentbehrlich, ja vielleicht unableglich. Der galante Scherz mit der Welt und sich selbst, geschweige mit der Politik, ist uns selten gege- ben. Menschliche Denkwürdigkeiten aber wann wären sie untersagt? Ja von wem würden sie, seiner eignen Bildung wegen, nicht gefodert?
Maas der Adrastea in Denkwürdigkeiten seiner selbst.
1) Niemand erröthe, beschämt oder zit- ternd, daß er von und über sich selbst schreibe; als ein Vernunftswesen ist er Rechenschaft über sich sich selbst schuldig. Wozu er von der
Wohin ich eben kommen wollte, Als ſtatt des Compliments ein dankbar Thraͤnchen rollte. Wir ſchlieſſen heut, — das wißt Jhr wohl, Allein, ob ich in ſchoͤnen Tagen Mein Spielwerk unter Euch von neuem treiben ſoll, Das weiß ich nicht — erlaubt es drum, zu fragen, Und wenn ich wieder kommen ſoll, So klatſcht — — auf Wiederſehn — lebt wohl.
C. Herders ſaͤmmtliche Werke aus der Litte- ratur und Kunſt, 12 Th. S. 29 bis 36.
Denkwuͤrdigkeiten ſein ſelbſt: muͤſſen, zu welchem Stande man auch gehoͤrt, rein menſchlich geſchrieben ſeyn, und dann intereſſtren ſie den Men- ſchen. Uns Deutſchen, zumal bey unſerm Charakter, unſern Sitten, unſrer Verfaſſung und Lebensweiſe, iſt dieſe Gemuͤthlichkeit unentbehrlich, ja vielleicht unableglich. Der galante Scherz mit der Welt und ſich ſelbſt, geſchweige mit der Politik, iſt uns ſelten gege- ben. Menſchliche Denkwuͤrdigkeiten aber wann waͤren ſie unterſagt? Ja von wem wuͤrden ſie, ſeiner eignen Bildung wegen, nicht gefodert?
Maas der Adraſtea in Denkwuͤrdigkeiten ſeiner ſelbſt.
1) Niemand erroͤthe, beſchaͤmt oder zit- ternd, daß er von und uͤber ſich ſelbſt ſchreibe; als ein Vernunftsweſen iſt er Rechenſchaft uͤber ſich ſich ſelbſt ſchuldig. Wozu er von der
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Wohin ich eben kommen wollte,
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Allein, ob ich in ſchoͤnen Tagen
Mein Spielwerk unter Euch von neuem treiben ſoll,
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Und wenn ich wieder kommen ſoll,
So klatſcht — — auf Wiederſehn — lebt wohl.
C.
Herders ſaͤmmtliche Werke aus der Litte-
ratur und Kunſt, 12 Th. S. 29 bis 36.
Denkwuͤrdigkeiten ſein ſelbſt: muͤſſen, zu
welchem Stande man auch gehoͤrt, rein menſchlich
geſchrieben ſeyn, und dann intereſſtren ſie den Men-
ſchen. Uns Deutſchen, zumal bey unſerm Charakter,
unſern Sitten, unſrer Verfaſſung und Lebensweiſe, iſt
dieſe Gemuͤthlichkeit unentbehrlich, ja vielleicht
unableglich. Der galante Scherz mit der Welt und ſich
ſelbſt, geſchweige mit der Politik, iſt uns ſelten gege-
ben. Menſchliche Denkwuͤrdigkeiten aber
wann waͤren ſie unterſagt? Ja von wem wuͤrden ſie,
ſeiner eignen Bildung wegen, nicht gefodert?
Maas der Adraſtea
in Denkwuͤrdigkeiten ſeiner ſelbſt.
1) Niemand erroͤthe, beſchaͤmt oder zit-
ternd, daß er von und uͤber ſich ſelbſt
ſchreibe; als ein Vernunftsweſen iſt er Rechenſchaft
uͤber ſich ſich ſelbſt ſchuldig. Wozu er von der
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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/538>, abgerufen am 22.11.2024.
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