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Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802.

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Eilftes Kapitel.

Uebergang zur besondern Betrachtung der
Spatziergänge im Freyen.



Jeder gebildete Mensch, der mit regem
Sinn für die Natur, den Beytrag nicht
verkennt, den sie zur allseitigen Ausbil-
dung seiner ganzen Menschheit leistet, muß
unter ihren veredelnden Einflüssen leben.
Es ist nicht genug, daß man in Beschrei-
bungen von der Natur vieles lese, um ihr
Einfluß auf sich zu verschaffen: Beschrei-
bungen geben nicht die Sache selbst, und
Kenntniß der Natur aus Büchern ist nur
eine todte Kenntniß, wie die bloße Kennt-

Eilftes Kapitel.

Uebergang zur beſondern Betrachtung der
Spatziergaͤnge im Freyen.



Jeder gebildete Menſch, der mit regem
Sinn fuͤr die Natur, den Beytrag nicht
verkennt, den ſie zur allſeitigen Ausbil-
dung ſeiner ganzen Menſchheit leiſtet, muß
unter ihren veredelnden Einfluͤſſen leben.
Es iſt nicht genug, daß man in Beſchrei-
bungen von der Natur vieles leſe, um ihr
Einfluß auf ſich zu verſchaffen: Beſchrei-
bungen geben nicht die Sache ſelbſt, und
Kenntniß der Natur aus Buͤchern iſt nur
eine todte Kenntniß, wie die bloße Kennt-

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[119/0123] Eilftes Kapitel. Uebergang zur beſondern Betrachtung der Spatziergaͤnge im Freyen. Jeder gebildete Menſch, der mit regem Sinn fuͤr die Natur, den Beytrag nicht verkennt, den ſie zur allſeitigen Ausbil- dung ſeiner ganzen Menſchheit leiſtet, muß unter ihren veredelnden Einfluͤſſen leben. Es iſt nicht genug, daß man in Beſchrei- bungen von der Natur vieles leſe, um ihr Einfluß auf ſich zu verſchaffen: Beſchrei- bungen geben nicht die Sache ſelbſt, und Kenntniß der Natur aus Buͤchern iſt nur eine todte Kenntniß, wie die bloße Kennt-

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Zitationshilfe: Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802/123>, abgerufen am 21.11.2024.