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Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802.

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ohne ihre Eindrücke zu schwächen; und
bleibt im Zusammenhange mit der gebilde-
ten Welt, in deren Verhältnissen nur,
selbst ein so reges Bedürfniß für die Na-
tur erwacht.

Wie man immer sich fortbilden, mit
fortlesen muß, um in dem Zusammen-
hange der Kultur und Literatur zu bleiben:
so muß der Freund der Natur immer mit
ihr fortleben, um sich nicht von ihr zu
entfremden. Die Natur ist nicht allein
so mannigfaltig und wandelbar, daß sie
überall anders erscheint, und auf demsel-
ben Schauplatz ihre Erscheinungen wech-
selt: der menschliche Geist bedarf auch,
um ein waches Jnteresse für die Natur
sich zu erhalten, der steten Belebung sei-

ohne ihre Eindruͤcke zu ſchwaͤchen; und
bleibt im Zuſammenhange mit der gebilde-
ten Welt, in deren Verhaͤltniſſen nur,
ſelbſt ein ſo reges Beduͤrfniß fuͤr die Na-
tur erwacht.

Wie man immer ſich fortbilden, mit
fortleſen muß, um in dem Zuſammen-
hange der Kultur und Literatur zu bleiben:
ſo muß der Freund der Natur immer mit
ihr fortleben, um ſich nicht von ihr zu
entfremden. Die Natur iſt nicht allein
ſo mannigfaltig und wandelbar, daß ſie
uͤberall anders erſcheint, und auf demſel-
ben Schauplatz ihre Erſcheinungen wech-
ſelt: der menſchliche Geiſt bedarf auch,
um ein waches Jntereſſe fuͤr die Natur
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[122/0126] ohne ihre Eindruͤcke zu ſchwaͤchen; und bleibt im Zuſammenhange mit der gebilde- ten Welt, in deren Verhaͤltniſſen nur, ſelbſt ein ſo reges Beduͤrfniß fuͤr die Na- tur erwacht. Wie man immer ſich fortbilden, mit fortleſen muß, um in dem Zuſammen- hange der Kultur und Literatur zu bleiben: ſo muß der Freund der Natur immer mit ihr fortleben, um ſich nicht von ihr zu entfremden. Die Natur iſt nicht allein ſo mannigfaltig und wandelbar, daß ſie uͤberall anders erſcheint, und auf demſel- ben Schauplatz ihre Erſcheinungen wech- ſelt: der menſchliche Geiſt bedarf auch, um ein waches Jntereſſe fuͤr die Natur ſich zu erhalten, der ſteten Belebung ſei-

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Zitationshilfe: Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802/126>, abgerufen am 21.11.2024.