Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorzüglich angenehm und erfreulich
ist der Eindruck eines Thals, wo sich auf
der einen Seite die Berggegend, die es
da einschließt, nicht auf einmahl erhebt,
sondern allmählig sanft aufsteigt. *)
Diese sanfte Erhöhung öffnet es gleich-
sam der übrigen Welt, wovon sonst ein
Thal abgesondert scheint, und mildert
den Eindruck des Berges, der es von die-
ser Seite begränzt, während die Berg-
kette, die sich auf der entgegengesetzten
Seite hinzieht, einen stärkern Eindruck
hervorbringt.

Ein Fluß, der durch ein Thal strömt,
giebt ihm viel Reitz. Jst dessen Lauf

*) Dieß ist mit der Gegend von Naumburg
an der Saale der Fall.

Vorzuͤglich angenehm und erfreulich
iſt der Eindruck eines Thals, wo ſich auf
der einen Seite die Berggegend, die es
da einſchließt, nicht auf einmahl erhebt,
ſondern allmaͤhlig ſanft aufſteigt. *)
Dieſe ſanfte Erhoͤhung oͤffnet es gleich-
ſam der uͤbrigen Welt, wovon ſonſt ein
Thal abgeſondert ſcheint, und mildert
den Eindruck des Berges, der es von die-
ſer Seite begraͤnzt, waͤhrend die Berg-
kette, die ſich auf der entgegengeſetzten
Seite hinzieht, einen ſtaͤrkern Eindruck
hervorbringt.

Ein Fluß, der durch ein Thal ſtroͤmt,
giebt ihm viel Reitz. Jſt deſſen Lauf

*) Dieß iſt mit der Gegend von Naumburg
an der Saale der Fall.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0147" n="143"/>
        <p>Vorzu&#x0364;glich angenehm und erfreulich<lb/>
i&#x017F;t der Eindruck eines Thals, wo &#x017F;ich auf<lb/>
der einen Seite die Berggegend, die es<lb/>
da ein&#x017F;chließt, nicht auf einmahl erhebt,<lb/>
&#x017F;ondern allma&#x0364;hlig &#x017F;anft auf&#x017F;teigt. <note place="foot" n="*)">Dieß i&#x017F;t mit der Gegend von Naumburg<lb/>
an der Saale der Fall.</note><lb/>
Die&#x017F;e &#x017F;anfte Erho&#x0364;hung o&#x0364;ffnet es gleich-<lb/>
&#x017F;am der u&#x0364;brigen Welt, wovon &#x017F;on&#x017F;t ein<lb/>
Thal abge&#x017F;ondert &#x017F;cheint, und mildert<lb/>
den Eindruck des Berges, der es von die-<lb/>
&#x017F;er Seite begra&#x0364;nzt, wa&#x0364;hrend die Berg-<lb/>
kette, die &#x017F;ich auf der entgegenge&#x017F;etzten<lb/>
Seite hinzieht, einen &#x017F;ta&#x0364;rkern Eindruck<lb/>
hervorbringt.</p><lb/>
        <p>Ein Fluß, der durch ein Thal &#x017F;tro&#x0364;mt,<lb/>
giebt ihm viel Reitz. J&#x017F;t de&#x017F;&#x017F;en Lauf<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[143/0147] Vorzuͤglich angenehm und erfreulich iſt der Eindruck eines Thals, wo ſich auf der einen Seite die Berggegend, die es da einſchließt, nicht auf einmahl erhebt, ſondern allmaͤhlig ſanft aufſteigt. *) Dieſe ſanfte Erhoͤhung oͤffnet es gleich- ſam der uͤbrigen Welt, wovon ſonſt ein Thal abgeſondert ſcheint, und mildert den Eindruck des Berges, der es von die- ſer Seite begraͤnzt, waͤhrend die Berg- kette, die ſich auf der entgegengeſetzten Seite hinzieht, einen ſtaͤrkern Eindruck hervorbringt. Ein Fluß, der durch ein Thal ſtroͤmt, giebt ihm viel Reitz. Jſt deſſen Lauf *) Dieß iſt mit der Gegend von Naumburg an der Saale der Fall.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802/147
Zitationshilfe: Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802/147>, abgerufen am 21.11.2024.