Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802.Man braucht gerade kein großer Ken- K
Man braucht gerade kein großer Ken- K
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Man braucht gerade kein großer Ken-
ner der Natur zu ſeyn, um in einem an-
muthigen Thale zu luſtwandeln, ohne
Mangel an Unterhaltung zu empfinden.
Man braucht dieß eben ſo wenig zu ſeyn,
als man es zu ſeyn braucht, um den Ein-
druck einer Gebirgsgegend zu empfinden;
ich ſage zu empfinden, nicht, ſich ihn
auch zu entwickeln! Einer ſolchen Unter-
haltung mit der Natur faͤhig zu ſeyn,
braucht man noch nicht ihre verſteckten
Schoͤnheiten entraͤthſeln zu koͤnnen, die
nur der geuͤbte Denker entdeckt. Der
Reichthum und die Verſchiedenheit von
Gegenſtaͤnden, die ſich da dem Blick des
Freundes der Natur von ſelbſt darbieten,
liefern hinlaͤnglichen Stoff zur Beſchaͤfti-
gung der Sinne, der Einbildungskraft
K
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Zitationshilfe: | Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802/149>, abgerufen am 16.02.2025. |