Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802.Auf einer Wiese, die an einen Wald *) Gesellschaftliches Gespräch auf Spatzier-
gängen im Freyen verdient vor dem Lesen in einem Buche bey weitem den Vorzug. Wenn man gehend liest, verliert man nicht nur die Natureindrücke; man macht das Lustwandeln auch zu einem Geschäft, Auf einer Wieſe, die an einen Wald *) Geſellſchaftliches Geſpraͤch auf Spatzier-
gaͤngen im Freyen verdient vor dem Leſen in einem Buche bey weitem den Vorzug. Wenn man gehend lieſt, verliert man nicht nur die Natureindruͤcke; man macht das Luſtwandeln auch zu einem Geſchaͤft, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0157" n="153"/> <p>Auf einer Wieſe, die an einen Wald<lb/> graͤnzt, wandelt es ſich wie auf einem<lb/> gruͤnen Teppich, der den Goͤttern des<lb/> Waldes, als ſey er der Vorgrund ihrer<lb/> Haine, ausgebreitet zu ſeyn ſcheint. Es<lb/> wandelt ſich auf dem weichen Boden der<lb/> Wieſen mit aller Behaglichkeit, waͤhrend<lb/> das Gruͤn derſelben den Augen wohlthut.<lb/> Jn der Ebene laſſen ſich auf einer Wieſe,<lb/> wo man luſtwandelt, leichte Jdeenſpiele<lb/> verfolgen oder man kann geſellſchaftlicher<lb/> Geſpraͤche pflegen, ohne die Eindruͤcke der<lb/> Natur zu verlieren <note xml:id="seg2pn_6_1" next="#seg2pn_6_2" place="foot" n="*)">Geſellſchaftliches Geſpraͤch auf Spatzier-<lb/> gaͤngen im Freyen verdient vor dem Leſen<lb/> in einem Buche bey weitem den Vorzug.<lb/> Wenn man gehend lieſt, verliert man<lb/> nicht nur die Natureindruͤcke; man macht<lb/> das Luſtwandeln auch zu einem Geſchaͤft,</note>, da ſie hier allein<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [153/0157]
Auf einer Wieſe, die an einen Wald
graͤnzt, wandelt es ſich wie auf einem
gruͤnen Teppich, der den Goͤttern des
Waldes, als ſey er der Vorgrund ihrer
Haine, ausgebreitet zu ſeyn ſcheint. Es
wandelt ſich auf dem weichen Boden der
Wieſen mit aller Behaglichkeit, waͤhrend
das Gruͤn derſelben den Augen wohlthut.
Jn der Ebene laſſen ſich auf einer Wieſe,
wo man luſtwandelt, leichte Jdeenſpiele
verfolgen oder man kann geſellſchaftlicher
Geſpraͤche pflegen, ohne die Eindruͤcke der
Natur zu verlieren *), da ſie hier allein
*) Geſellſchaftliches Geſpraͤch auf Spatzier-
gaͤngen im Freyen verdient vor dem Leſen
in einem Buche bey weitem den Vorzug.
Wenn man gehend lieſt, verliert man
nicht nur die Natureindruͤcke; man macht
das Luſtwandeln auch zu einem Geſchaͤft,
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