Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802.

Bild:
<< vorherige Seite

man nicht darauf ausgehn, diese oder jene
bestimmten Pflanzen und Kräuter zu fin-
den und einzig mit dem Gedanken daran
beschäftigt seyn: dieß stände im Wider-
spruch mit der freyen Geistesbeschäftigung
eines Spatziergangs. Man hätte dann
für nichts anders in der umgebenden Na-
tur Sinn. Aber abgesehn davon: welche
Quellen von Unterhaltung und Vergnügen
eröffnet eine nähere Kenntniß der am Bo-
den, wo man lustwandelt, zu Tausenden
stehenden Produkte der Natur. Der
Nichtkenner derselben entbehrt eine ganze
unbekannte Welt von Genuß.

Jetzt noch einiges über den allgemei-
nen Eindruck von Feld, Wiese und Wald.
Das Feld erweckt durch seinen Anblick die

man nicht darauf ausgehn, dieſe oder jene
beſtimmten Pflanzen und Kraͤuter zu fin-
den und einzig mit dem Gedanken daran
beſchaͤftigt ſeyn: dieß ſtaͤnde im Wider-
ſpruch mit der freyen Geiſtesbeſchaͤftigung
eines Spatziergangs. Man haͤtte dann
fuͤr nichts anders in der umgebenden Na-
tur Sinn. Aber abgeſehn davon: welche
Quellen von Unterhaltung und Vergnuͤgen
eroͤffnet eine naͤhere Kenntniß der am Bo-
den, wo man luſtwandelt, zu Tauſenden
ſtehenden Produkte der Natur. Der
Nichtkenner derſelben entbehrt eine ganze
unbekannte Welt von Genuß.

Jetzt noch einiges uͤber den allgemei-
nen Eindruck von Feld, Wieſe und Wald.
Das Feld erweckt durch ſeinen Anblick die

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0164" n="160"/>
man nicht darauf ausgehn, die&#x017F;e oder jene<lb/>
be&#x017F;timmten Pflanzen und Kra&#x0364;uter zu fin-<lb/>
den und einzig mit dem Gedanken daran<lb/>
be&#x017F;cha&#x0364;ftigt &#x017F;eyn: dieß &#x017F;ta&#x0364;nde im Wider-<lb/>
&#x017F;pruch mit der freyen Gei&#x017F;tesbe&#x017F;cha&#x0364;ftigung<lb/>
eines Spatziergangs. Man ha&#x0364;tte dann<lb/>
fu&#x0364;r nichts anders in der umgebenden Na-<lb/>
tur Sinn. Aber abge&#x017F;ehn davon: welche<lb/>
Quellen von Unterhaltung und Vergnu&#x0364;gen<lb/>
ero&#x0364;ffnet eine na&#x0364;here Kenntniß der am Bo-<lb/>
den, wo man lu&#x017F;twandelt, zu Tau&#x017F;enden<lb/>
&#x017F;tehenden Produkte der Natur. Der<lb/>
Nichtkenner der&#x017F;elben entbehrt eine ganze<lb/>
unbekannte Welt von Genuß.</p><lb/>
        <p>Jetzt noch einiges u&#x0364;ber den allgemei-<lb/>
nen Eindruck von Feld, Wie&#x017F;e und Wald.<lb/>
Das Feld erweckt durch &#x017F;einen Anblick die<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[160/0164] man nicht darauf ausgehn, dieſe oder jene beſtimmten Pflanzen und Kraͤuter zu fin- den und einzig mit dem Gedanken daran beſchaͤftigt ſeyn: dieß ſtaͤnde im Wider- ſpruch mit der freyen Geiſtesbeſchaͤftigung eines Spatziergangs. Man haͤtte dann fuͤr nichts anders in der umgebenden Na- tur Sinn. Aber abgeſehn davon: welche Quellen von Unterhaltung und Vergnuͤgen eroͤffnet eine naͤhere Kenntniß der am Bo- den, wo man luſtwandelt, zu Tauſenden ſtehenden Produkte der Natur. Der Nichtkenner derſelben entbehrt eine ganze unbekannte Welt von Genuß. Jetzt noch einiges uͤber den allgemei- nen Eindruck von Feld, Wieſe und Wald. Das Feld erweckt durch ſeinen Anblick die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802/164
Zitationshilfe: Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802/164>, abgerufen am 24.11.2024.