Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802.

Bild:
<< vorherige Seite

rückkehrt. *) Nach starken geräuschvollen
Eindrücken im Kreis der Geschäffte und
des Lebens, nach vorhergegangener starker
innerer Bewegung, so wie nach überstan-
denen schweren Krankheiten, wo der noch
schwache Körper eine starke Bewegung nicht
erträgt, ist Ruhe in der Natur für die
Gefühle des Menschen der angemessenste
Zustand.

*) Gewitter sind überhaupt ein sehr inter-
essantes Schauspiel, wenn man zumahl
eine ganze Gegend und einen weiten Ho-
rizont dabey überschaut. Nur im Freyen
machen sie diesen ganzen vollen Eindruck.
Es gewährt ein erhabenes Vergnügen,
bey einem in der Ferne heraufziehenden
oder wieder vorübergehenden Gewitter,
auf benachbarten Bergen oder Anhöhen
an dem Orte seines Aufenthalts zu lust-
wandeln.

ruͤckkehrt. *) Nach ſtarken geraͤuſchvollen
Eindruͤcken im Kreis der Geſchaͤffte und
des Lebens, nach vorhergegangener ſtarker
innerer Bewegung, ſo wie nach uͤberſtan-
denen ſchweren Krankheiten, wo der noch
ſchwache Koͤrper eine ſtarke Bewegung nicht
ertraͤgt, iſt Ruhe in der Natur fuͤr die
Gefuͤhle des Menſchen der angemeſſenſte
Zuſtand.

*) Gewitter ſind uͤberhaupt ein ſehr inter-
eſſantes Schauſpiel, wenn man zumahl
eine ganze Gegend und einen weiten Ho-
rizont dabey uͤberſchaut. Nur im Freyen
machen ſie dieſen ganzen vollen Eindruck.
Es gewaͤhrt ein erhabenes Vergnuͤgen,
bey einem in der Ferne heraufziehenden
oder wieder voruͤbergehenden Gewitter,
auf benachbarten Bergen oder Anhoͤhen
an dem Orte ſeines Aufenthalts zu luſt-
wandeln.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0196" n="192"/>
ru&#x0364;ckkehrt. <note place="foot" n="*)">Gewitter &#x017F;ind u&#x0364;berhaupt ein &#x017F;ehr inter-<lb/>
e&#x017F;&#x017F;antes Schau&#x017F;piel, wenn man zumahl<lb/>
eine ganze Gegend und einen weiten Ho-<lb/>
rizont dabey u&#x0364;ber&#x017F;chaut. Nur im Freyen<lb/>
machen &#x017F;ie die&#x017F;en ganzen vollen Eindruck.<lb/>
Es gewa&#x0364;hrt ein erhabenes Vergnu&#x0364;gen,<lb/>
bey einem in der Ferne heraufziehenden<lb/>
oder wieder voru&#x0364;bergehenden Gewitter,<lb/>
auf benachbarten Bergen oder Anho&#x0364;hen<lb/>
an dem Orte &#x017F;eines Aufenthalts zu lu&#x017F;t-<lb/>
wandeln.</note> Nach &#x017F;tarken gera&#x0364;u&#x017F;chvollen<lb/>
Eindru&#x0364;cken im Kreis der Ge&#x017F;cha&#x0364;ffte und<lb/>
des Lebens, nach vorhergegangener &#x017F;tarker<lb/>
innerer Bewegung, &#x017F;o wie nach u&#x0364;ber&#x017F;tan-<lb/>
denen &#x017F;chweren Krankheiten, wo der noch<lb/>
&#x017F;chwache Ko&#x0364;rper eine &#x017F;tarke Bewegung nicht<lb/>
ertra&#x0364;gt, i&#x017F;t Ruhe in der Natur fu&#x0364;r die<lb/>
Gefu&#x0364;hle des Men&#x017F;chen der angeme&#x017F;&#x017F;en&#x017F;te<lb/>
Zu&#x017F;tand.</p><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[192/0196] ruͤckkehrt. *) Nach ſtarken geraͤuſchvollen Eindruͤcken im Kreis der Geſchaͤffte und des Lebens, nach vorhergegangener ſtarker innerer Bewegung, ſo wie nach uͤberſtan- denen ſchweren Krankheiten, wo der noch ſchwache Koͤrper eine ſtarke Bewegung nicht ertraͤgt, iſt Ruhe in der Natur fuͤr die Gefuͤhle des Menſchen der angemeſſenſte Zuſtand. *) Gewitter ſind uͤberhaupt ein ſehr inter- eſſantes Schauſpiel, wenn man zumahl eine ganze Gegend und einen weiten Ho- rizont dabey uͤberſchaut. Nur im Freyen machen ſie dieſen ganzen vollen Eindruck. Es gewaͤhrt ein erhabenes Vergnuͤgen, bey einem in der Ferne heraufziehenden oder wieder voruͤbergehenden Gewitter, auf benachbarten Bergen oder Anhoͤhen an dem Orte ſeines Aufenthalts zu luſt- wandeln.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802/196
Zitationshilfe: Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802/196>, abgerufen am 21.11.2024.