Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802.

Bild:
<< vorherige Seite

sam angewachsen waren, um vor der
Sonne zu schützen. Dieß ging fort, bis
zur Straße Montmartre, wo die linke
Seite größere Bäume und mehr Schatten
darbot. Jch eilte im Flug hinüber, weil
hier schon Wagen auf Wagen und Kabrio-
lett auf Cabriolett die mittelste Allee hin-
auf und hinunter fuhren. Hier wurden
auch die Krämerbuden und Krämertische
aller Art schon häufiger. -- -- Jch wußte
nicht ob ich hören, oder sehen, ob ich la-
chen oder weinen, oder alles zugleich sollte.
Diese lärmende Stelle ist zwischen der
Straße Poissonniere und dem Thore St.
Denis." Doch es ist unmöglich, das ganze
bewegliche Gemählde hier zu kopiren.

"Der Garten der Thuilerien war von
jeher der Sammelplatz der großen und fei-
nen Welt von Paris, und die Spatzier-
gänger in demselben waren desto erlesener,
je näher damals der Hof noch war und je

ſam angewachſen waren, um vor der
Sonne zu ſchuͤtzen. Dieß ging fort, bis
zur Straße Montmartre, wo die linke
Seite groͤßere Baͤume und mehr Schatten
darbot. Jch eilte im Flug hinuͤber, weil
hier ſchon Wagen auf Wagen und Kabrio-
lett auf Cabriolett die mittelſte Allee hin-
auf und hinunter fuhren. Hier wurden
auch die Kraͤmerbuden und Kraͤmertiſche
aller Art ſchon haͤufiger. — — Jch wußte
nicht ob ich hoͤren, oder ſehen, ob ich la-
chen oder weinen, oder alles zugleich ſollte.
Dieſe laͤrmende Stelle iſt zwiſchen der
Straße Poissonnière und dem Thore St.
Denis.“ Doch es iſt unmoͤglich, das ganze
bewegliche Gemaͤhlde hier zu kopiren.

„Der Garten der Thuilerien war von
jeher der Sammelplatz der großen und fei-
nen Welt von Paris, und die Spatzier-
gaͤnger in demſelben waren deſto erleſener,
je naͤher damals der Hof noch war und je

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0235" n="231"/>
&#x017F;am angewach&#x017F;en waren, um vor der<lb/>
Sonne zu &#x017F;chu&#x0364;tzen. Dieß ging fort, bis<lb/>
zur Straße Montmartre, wo die linke<lb/>
Seite gro&#x0364;ßere Ba&#x0364;ume und mehr Schatten<lb/>
darbot. Jch eilte im Flug hinu&#x0364;ber, weil<lb/>
hier &#x017F;chon Wagen auf Wagen und Kabrio-<lb/>
lett auf Cabriolett die mittel&#x017F;te Allee hin-<lb/>
auf und hinunter fuhren. Hier wurden<lb/>
auch die Kra&#x0364;merbuden und Kra&#x0364;merti&#x017F;che<lb/>
aller Art &#x017F;chon ha&#x0364;ufiger. &#x2014; &#x2014; Jch wußte<lb/>
nicht ob ich ho&#x0364;ren, oder &#x017F;ehen, ob ich la-<lb/>
chen oder weinen, oder alles zugleich &#x017F;ollte.<lb/>
Die&#x017F;e la&#x0364;rmende Stelle i&#x017F;t zwi&#x017F;chen der<lb/>
Straße <hi rendition="#aq">Poissonnière</hi> und dem Thore <hi rendition="#g">St</hi>.<lb/><hi rendition="#g">Denis</hi>.&#x201C; Doch es i&#x017F;t unmo&#x0364;glich, das ganze<lb/>
bewegliche Gema&#x0364;hlde hier zu kopiren.</p><lb/>
        <p>&#x201E;Der Garten der Thuilerien war von<lb/>
jeher der Sammelplatz der großen und fei-<lb/>
nen Welt von Paris, und die Spatzier-<lb/>
ga&#x0364;nger in dem&#x017F;elben waren de&#x017F;to erle&#x017F;ener,<lb/>
je na&#x0364;her damals der Hof noch war und je<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[231/0235] ſam angewachſen waren, um vor der Sonne zu ſchuͤtzen. Dieß ging fort, bis zur Straße Montmartre, wo die linke Seite groͤßere Baͤume und mehr Schatten darbot. Jch eilte im Flug hinuͤber, weil hier ſchon Wagen auf Wagen und Kabrio- lett auf Cabriolett die mittelſte Allee hin- auf und hinunter fuhren. Hier wurden auch die Kraͤmerbuden und Kraͤmertiſche aller Art ſchon haͤufiger. — — Jch wußte nicht ob ich hoͤren, oder ſehen, ob ich la- chen oder weinen, oder alles zugleich ſollte. Dieſe laͤrmende Stelle iſt zwiſchen der Straße Poissonnière und dem Thore St. Denis.“ Doch es iſt unmoͤglich, das ganze bewegliche Gemaͤhlde hier zu kopiren. „Der Garten der Thuilerien war von jeher der Sammelplatz der großen und fei- nen Welt von Paris, und die Spatzier- gaͤnger in demſelben waren deſto erleſener, je naͤher damals der Hof noch war und je

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802/235
Zitationshilfe: Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802/235>, abgerufen am 24.11.2024.