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Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802.

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"hier Gesetz. Derjenige aber, welcher bos-
"haft und vorsätzlich der Urbanität goldnes
"Gesetz verletzet, fürchte, daß der erzürnte
"Aufseher ihm der Gastfreundschaft gehei-
"ligte Zeichen zerbreche."

Uebrigens wurden die Gärten
dem französischen Dichter Delille Gegen-
stand eines, unter diesem Namen bekann-
ten und von Herrn M. Voigt in einer
glücklichen Nachbildung auf deutschen Bo-
den verpflanzten Gedichts.

Nester von ganzen Kutschen.
S. 116. Z. 3. Man lege es dem Ver-
fasser nicht zur Last, wenn er mit seiner
Erwähnung der ganzen Kutschen manchem
Leser nur aus den deutschen Antiquitäten
zu sprechen scheint. Bey den reißenden
Fortschritten unserer Aufklärung ist es für
Schriftsteller unmöglich, mit ihr gleichen
Schritt zu halten. Der deutsche Geschmack

„hier Geſetz. Derjenige aber, welcher bos-
„haft und vorſaͤtzlich der Urbanitaͤt goldnes
„Geſetz verletzet, fuͤrchte, daß der erzuͤrnte
„Aufſeher ihm der Gaſtfreundſchaft gehei-
„ligte Zeichen zerbreche.“

Uebrigens wurden die Gaͤrten
dem franzoͤſiſchen Dichter Delille Gegen-
ſtand eines, unter dieſem Namen bekann-
ten und von Herrn M. Voigt in einer
gluͤcklichen Nachbildung auf deutſchen Bo-
den verpflanzten Gedichts.

Neſter von ganzen Kutſchen.
S. 116. Z. 3. Man lege es dem Ver-
faſſer nicht zur Laſt, wenn er mit ſeiner
Erwaͤhnung der ganzen Kutſchen manchem
Leſer nur aus den deutſchen Antiquitaͤten
zu ſprechen ſcheint. Bey den reißenden
Fortſchritten unſerer Aufklaͤrung iſt es fuͤr
Schriftſteller unmoͤglich, mit ihr gleichen
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[249/0253] „hier Geſetz. Derjenige aber, welcher bos- „haft und vorſaͤtzlich der Urbanitaͤt goldnes „Geſetz verletzet, fuͤrchte, daß der erzuͤrnte „Aufſeher ihm der Gaſtfreundſchaft gehei- „ligte Zeichen zerbreche.“ Uebrigens wurden die Gaͤrten dem franzoͤſiſchen Dichter Delille Gegen- ſtand eines, unter dieſem Namen bekann- ten und von Herrn M. Voigt in einer gluͤcklichen Nachbildung auf deutſchen Bo- den verpflanzten Gedichts. Neſter von ganzen Kutſchen. S. 116. Z. 3. Man lege es dem Ver- faſſer nicht zur Laſt, wenn er mit ſeiner Erwaͤhnung der ganzen Kutſchen manchem Leſer nur aus den deutſchen Antiquitaͤten zu ſprechen ſcheint. Bey den reißenden Fortſchritten unſerer Aufklaͤrung iſt es fuͤr Schriftſteller unmoͤglich, mit ihr gleichen Schritt zu halten. Der deutſche Geſchmack

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Zitationshilfe: Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802/253>, abgerufen am 24.11.2024.