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Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802.

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des Lebens gelebt: wenn leben nichts an-
ders heißt, als wirken, sich seines Daseyns
empfindend, denkend und handelnd be-
wußt werden.

Eine der mancherley Bedingungen un-
sers physischen Daseyns ist körperliche Be-
wegung. Zwar ist sie nicht unmittelbare
Bedingung des Lebens, wie Nahrung und
Schlaf: wiewohl völliger Mangel an Be-
wegung, wäre es auch nur an innerer Be-
wegung durch das Spiel der Lebenskräfte,
dem Tode selbst gleich käme. Allein, wenn
Körperbewegung auch nicht unmittelbar
Bedingung des Lebens ist, und niemand
deshalb sofort stirbt, wenn er auch z. B.
Jahre lang im Gefängniß sitzt: so ist sie
es doch mittelbar. Sie ist unerlaßlich zur

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des Lebens gelebt: wenn leben nichts an-
ders heißt, als wirken, ſich ſeines Daſeyns
empfindend, denkend und handelnd be-
wußt werden.

Eine der mancherley Bedingungen un-
ſers phyſiſchen Daſeyns iſt koͤrperliche Be-
wegung. Zwar iſt ſie nicht unmittelbare
Bedingung des Lebens, wie Nahrung und
Schlaf: wiewohl voͤlliger Mangel an Be-
wegung, waͤre es auch nur an innerer Be-
wegung durch das Spiel der Lebenskraͤfte,
dem Tode ſelbſt gleich kaͤme. Allein, wenn
Koͤrperbewegung auch nicht unmittelbar
Bedingung des Lebens iſt, und niemand
deshalb ſofort ſtirbt, wenn er auch z. B.
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[35/0039] des Lebens gelebt: wenn leben nichts an- ders heißt, als wirken, ſich ſeines Daſeyns empfindend, denkend und handelnd be- wußt werden. Eine der mancherley Bedingungen un- ſers phyſiſchen Daſeyns iſt koͤrperliche Be- wegung. Zwar iſt ſie nicht unmittelbare Bedingung des Lebens, wie Nahrung und Schlaf: wiewohl voͤlliger Mangel an Be- wegung, waͤre es auch nur an innerer Be- wegung durch das Spiel der Lebenskraͤfte, dem Tode ſelbſt gleich kaͤme. Allein, wenn Koͤrperbewegung auch nicht unmittelbar Bedingung des Lebens iſt, und niemand deshalb ſofort ſtirbt, wenn er auch z. B. Jahre lang im Gefaͤngniß ſitzt: ſo iſt ſie es doch mittelbar. Sie iſt unerlaßlich zur C 2

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Zitationshilfe: Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802/39>, abgerufen am 24.11.2024.