Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802.Natur. Wie todt, wie ohne alle Em- An Orten, welche in einer schönen Ge- Natur. Wie todt, wie ohne alle Em- An Orten, welche in einer ſchoͤnen Ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0052" n="48"/> Natur. Wie todt, wie ohne alle Em-<lb/> pfindung muͤßte der Menſch ſeyn, der —<lb/> geſetzt es waͤre der Fall — ſeine Tage in<lb/> einer duͤrren Haide verlebte!</p><lb/> <p>An Orten, welche in einer ſchoͤnen Ge-<lb/> gend liegen, worin Berg und Thal ab-<lb/> wechſeln, die mit Wieſe, Fluß und Wald<lb/> und mit allen Reitzen der Natur ausgeſtat-<lb/> tet iſt, wird der Geiſt des Luſtwandeln-<lb/> den uͤberall angezogen, und findet zu ſei-<lb/> nen Betrachtungen den mannigfaltigſten,<lb/> ſo wie den reitzendſten Stoff. Jn einer<lb/> ſolchen Gegend gewinnen ſogar Erſcheinun-<lb/> gen den hoͤchſten Reitz, welche auch das<lb/> empfaͤnglichſte Gemuͤth in einer duͤrren<lb/> Haide oder auf dem platten Lande unge-<lb/> ruͤhrt ließen. Das große Schauſpiel der<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [48/0052]
Natur. Wie todt, wie ohne alle Em-
pfindung muͤßte der Menſch ſeyn, der —
geſetzt es waͤre der Fall — ſeine Tage in
einer duͤrren Haide verlebte!
An Orten, welche in einer ſchoͤnen Ge-
gend liegen, worin Berg und Thal ab-
wechſeln, die mit Wieſe, Fluß und Wald
und mit allen Reitzen der Natur ausgeſtat-
tet iſt, wird der Geiſt des Luſtwandeln-
den uͤberall angezogen, und findet zu ſei-
nen Betrachtungen den mannigfaltigſten,
ſo wie den reitzendſten Stoff. Jn einer
ſolchen Gegend gewinnen ſogar Erſcheinun-
gen den hoͤchſten Reitz, welche auch das
empfaͤnglichſte Gemuͤth in einer duͤrren
Haide oder auf dem platten Lande unge-
ruͤhrt ließen. Das große Schauſpiel der
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