Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802.auf, als daß man sich ihr immer nähern Jm Allgemeinen nähert sich das Lust- auf, als daß man ſich ihr immer naͤhern Jm Allgemeinen naͤhert ſich das Luſt- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0073" n="69"/> auf, als daß man ſich ihr immer naͤhern<lb/> moͤchte. Wer wuͤrde gern ſtets unter<lb/> Alpen luſtwandeln?</p><lb/> <p>Jm Allgemeinen naͤhert ſich das Luſt-<lb/> wandeln im Freyen mehr der Einſamkeit,<lb/> ſo wie das Spatzierengehn auf beſuchten<lb/> Spatziergaͤngen einer volkreichen Stadt<lb/> den Charakter des geſelligen Lebens an-<lb/> nimmt. Man braucht im Freyen nicht<lb/> gerade allein zu gehn, und kann doch<lb/> mehr einſam ſeyn, als auf einem oͤffentli-<lb/> chen Spatziergang. Die wenigen Spa-<lb/> tziergaͤnger in einer Flur ſind zu ſehr zer-<lb/> ſtreut, als daß ſie ſich in ihren Gefuͤhlen<lb/> ſo nahe, als auf einem eng umſchraͤnkten<lb/> Spatziergange, beruͤhren koͤnnten. Auch<lb/> duͤrfen ſie dieß nicht; denn ſonſt wuͤrde<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [69/0073]
auf, als daß man ſich ihr immer naͤhern
moͤchte. Wer wuͤrde gern ſtets unter
Alpen luſtwandeln?
Jm Allgemeinen naͤhert ſich das Luſt-
wandeln im Freyen mehr der Einſamkeit,
ſo wie das Spatzierengehn auf beſuchten
Spatziergaͤngen einer volkreichen Stadt
den Charakter des geſelligen Lebens an-
nimmt. Man braucht im Freyen nicht
gerade allein zu gehn, und kann doch
mehr einſam ſeyn, als auf einem oͤffentli-
chen Spatziergang. Die wenigen Spa-
tziergaͤnger in einer Flur ſind zu ſehr zer-
ſtreut, als daß ſie ſich in ihren Gefuͤhlen
ſo nahe, als auf einem eng umſchraͤnkten
Spatziergange, beruͤhren koͤnnten. Auch
duͤrfen ſie dieß nicht; denn ſonſt wuͤrde
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