Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Philosophie der Kunst (in: Sämtliche Werke. Abt. 1, Bd. 5). Stuttgart, 1859.Den entschieden nicht-Hegelschen Ursprung der auch nicht in 1 a. a. O. S. 213. und S. 503, Anm. 1. Auch von dem Aufsatz über
Rückert und Weiß sagt Haym S. 502, Anm. 3, die Hegelsche Autorschaft des- selben sey mindestens zweifelhaft, aber es ist ein Widerspruch, wenn er denselben dennoch zur Charakteristik Hegels anwendet, wie dieß z. B. S. 185 geschieht. Den entſchieden nicht-Hegelſchen Urſprung der auch nicht in 1 a. a. O. S. 213. und S. 503, Anm. 1. Auch von dem Aufſatz über
Rückert und Weiß ſagt Haym S. 502, Anm. 3, die Hegelſche Autorſchaft des- ſelben ſey mindeſtens zweifelhaft, aber es iſt ein Widerſpruch, wenn er denſelben dennoch zur Charakteriſtik Hegels anwendet, wie dieß z. B. S. 185 geſchieht. <TEI> <text> <front> <div n="1"> <pb facs="#f0019" n="XI"/> <p>Den entſchieden nicht-Hegelſchen Urſprung der auch nicht in<lb/> die Werke Hegels aufgenommenen Abhandlung über die <hi rendition="#g">Con-<lb/> ſtruktion in der Philoſophie</hi> hat neuerdings Haym <note place="foot" n="1">a. a. O. S. 213. und S. 503, Anm. 1. Auch von dem Aufſatz über<lb/> Rückert und Weiß ſagt Haym S. 502, Anm. 3, die Hegelſche Autorſchaft des-<lb/> ſelben ſey mindeſtens zweifelhaft, aber es iſt ein Widerſpruch, wenn er denſelben<lb/> dennoch zur Charakteriſtik Hegels anwendet, wie dieß z. B. S. 185 geſchieht.</note> geltend<lb/> gemacht, indem er vorzüglich den Satz heraus hebt, in welchem<lb/> von der noch zu erwartenden Erfindung der „univerſellen Symbolik“<lb/> die Rede iſt (S. 130, Z. 8 ff. v. o.). Zu dieſem Ausſpruch<lb/> findet ſich der Commentar in einem Abſchnitt der Philoſophie der<lb/> Kunſt (S. 446 ff.), wo Schelling die Frage beantwortet, ob es<lb/> wohl möglich ſey, aus der <hi rendition="#g">ſpeculativen</hi> Phyſik den Stoff einer<lb/> neuen Mythologie zu nehmen. Außerdem hat Haym unter anderem<lb/> auf das Citat des Syſtems des transſcendentalen Idealismus im<lb/> Text und ohne Nennung des Verfaſſers (S. 138) hingewieſen,<lb/> (mit welchem das ähnliche Citat in der Methode des akademiſchen<lb/> Studiums, S. 290 zu vergleichen wäre). Allein viel entſchei-<lb/> dender als dieſes Citat, iſt die Aeußerung über ſeine <hi rendition="#g">ſämmtlichen</hi><lb/> Schriften, welche S. 148, Z. 8 ff. v. u. ſteht, und wodurch ſich<lb/> Schelling geradezu als den Verfaſſer dieſer Abhandlung bekennt. Im<lb/> Uebrigen verweiſe ich auf die von mir durchgängig citirten vielen<lb/> und auffallenden Parallelſtellen aus allen gleichzeitigen Schriften<lb/> Schellings, namentlich die von S. 252 bis 256 angeführten. Der<lb/> §. <hi rendition="#aq">IV</hi> der ferneren Darſtellungen, der von der philoſophiſchen Con-<lb/> ſtruktion handelt (im vorhergehenden Band S. 391 ff.), würde<lb/> aber, beſonders von S. 405 an (Neue Zeitſchrift 1 Bd., Stück<lb/> 2, S. 24 ff.) für ſich allein vollkommen hinreichend ſeyn Schel-<lb/> ling als Verfaſſer der Höyerſchen Recenſion durch ihren Inhalt<lb/> zu beglaubigen. Die Schrift Höyers zu recenſiren, mußte Schelling<lb/> um ſo angenehmer ſeyn, je mehr er in dem Entwicklungsgang dieſes<lb/> ſchwediſchen Philoſophen ein gut Theil ſeines eignen Wegs in einem<lb/> lebenden Gegenbild reconſtruirt ſah. Man vergleiche in dieſer<lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [XI/0019]
Den entſchieden nicht-Hegelſchen Urſprung der auch nicht in
die Werke Hegels aufgenommenen Abhandlung über die Con-
ſtruktion in der Philoſophie hat neuerdings Haym 1 geltend
gemacht, indem er vorzüglich den Satz heraus hebt, in welchem
von der noch zu erwartenden Erfindung der „univerſellen Symbolik“
die Rede iſt (S. 130, Z. 8 ff. v. o.). Zu dieſem Ausſpruch
findet ſich der Commentar in einem Abſchnitt der Philoſophie der
Kunſt (S. 446 ff.), wo Schelling die Frage beantwortet, ob es
wohl möglich ſey, aus der ſpeculativen Phyſik den Stoff einer
neuen Mythologie zu nehmen. Außerdem hat Haym unter anderem
auf das Citat des Syſtems des transſcendentalen Idealismus im
Text und ohne Nennung des Verfaſſers (S. 138) hingewieſen,
(mit welchem das ähnliche Citat in der Methode des akademiſchen
Studiums, S. 290 zu vergleichen wäre). Allein viel entſchei-
dender als dieſes Citat, iſt die Aeußerung über ſeine ſämmtlichen
Schriften, welche S. 148, Z. 8 ff. v. u. ſteht, und wodurch ſich
Schelling geradezu als den Verfaſſer dieſer Abhandlung bekennt. Im
Uebrigen verweiſe ich auf die von mir durchgängig citirten vielen
und auffallenden Parallelſtellen aus allen gleichzeitigen Schriften
Schellings, namentlich die von S. 252 bis 256 angeführten. Der
§. IV der ferneren Darſtellungen, der von der philoſophiſchen Con-
ſtruktion handelt (im vorhergehenden Band S. 391 ff.), würde
aber, beſonders von S. 405 an (Neue Zeitſchrift 1 Bd., Stück
2, S. 24 ff.) für ſich allein vollkommen hinreichend ſeyn Schel-
ling als Verfaſſer der Höyerſchen Recenſion durch ihren Inhalt
zu beglaubigen. Die Schrift Höyers zu recenſiren, mußte Schelling
um ſo angenehmer ſeyn, je mehr er in dem Entwicklungsgang dieſes
ſchwediſchen Philoſophen ein gut Theil ſeines eignen Wegs in einem
lebenden Gegenbild reconſtruirt ſah. Man vergleiche in dieſer
1 a. a. O. S. 213. und S. 503, Anm. 1. Auch von dem Aufſatz über
Rückert und Weiß ſagt Haym S. 502, Anm. 3, die Hegelſche Autorſchaft des-
ſelben ſey mindeſtens zweifelhaft, aber es iſt ein Widerſpruch, wenn er denſelben
dennoch zur Charakteriſtik Hegels anwendet, wie dieß z. B. S. 185 geſchieht.
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