Einzelnen, Nothwendigkeit im Ganzen verbin¬ det. Das wirkliche Wissen, da es successive Offenbarung des Urwissens ist, hat demnach nothwendig eine historische Seite, und in wie fern alle Geschichte auf die Realisirung eines äußern Organismus als Ausdrucks von Ideen geht, hat die Wissenschaft auch das nothwen¬ dige Streben, sich eine objective Erscheinung und äußere Existenz zu geben.
Diese äußere Erscheinung kann nur der Abdruck des innern Organismus des Urwissens selbst, und also der Philosophie seyn, nur daß sie getrennt darstellt, was in jenem, und eben so in dieser, Eines ist.
Wir haben demnach vorerst den innern Typus der Philosophie von dem gemeinschaft¬ lichen Quell der Form und des Stoffes abzulei¬ ten, um jenem gemäß die Form eines äußern Organismus, in welchem das Wissen wahrhaft objectiv wird, zu bestimmen.
Die reine Absolutheit für sich ist nothwen¬ dig auch reine Identität, aber die absolute Form dieser Identität ist: sich selbst auf ewige
Einzelnen, Nothwendigkeit im Ganzen verbin¬ det. Das wirkliche Wiſſen, da es ſucceſſive Offenbarung des Urwiſſens iſt, hat demnach nothwendig eine hiſtoriſche Seite, und in wie fern alle Geſchichte auf die Realiſirung eines aͤußern Organismus als Ausdrucks von Ideen geht, hat die Wiſſenſchaft auch das nothwen¬ dige Streben, ſich eine objective Erſcheinung und aͤußere Exiſtenz zu geben.
Dieſe aͤußere Erſcheinung kann nur der Abdruck des innern Organismus des Urwiſſens ſelbſt, und alſo der Philoſophie ſeyn, nur daß ſie getrennt darſtellt, was in jenem, und eben ſo in dieſer, Eines iſt.
Wir haben demnach vorerſt den innern Typus der Philoſophie von dem gemeinſchaft¬ lichen Quell der Form und des Stoffes abzulei¬ ten, um jenem gemaͤß die Form eines aͤußern Organismus, in welchem das Wiſſen wahrhaft objectiv wird, zu beſtimmen.
Die reine Abſolutheit fuͤr ſich iſt nothwen¬ dig auch reine Identitaͤt, aber die abſolute Form dieſer Identitaͤt iſt: ſich ſelbſt auf ewige
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Einzelnen, Nothwendigkeit im Ganzen verbin¬
det. Das wirkliche Wiſſen, da es ſucceſſive
Offenbarung des Urwiſſens iſt, hat demnach
nothwendig eine hiſtoriſche Seite, und in wie
fern alle Geſchichte auf die Realiſirung eines
aͤußern Organismus als Ausdrucks von Ideen
geht, hat die Wiſſenſchaft auch das nothwen¬
dige Streben, ſich eine objective Erſcheinung
und aͤußere Exiſtenz zu geben.
Dieſe aͤußere Erſcheinung kann nur der
Abdruck des innern Organismus des Urwiſſens
ſelbſt, und alſo der Philoſophie ſeyn, nur daß
ſie getrennt darſtellt, was in jenem, und eben
ſo in dieſer, Eines iſt.
Wir haben demnach vorerſt den innern
Typus der Philoſophie von dem gemeinſchaft¬
lichen Quell der Form und des Stoffes abzulei¬
ten, um jenem gemaͤß die Form eines aͤußern
Organismus, in welchem das Wiſſen wahrhaft
objectiv wird, zu beſtimmen.
Die reine Abſolutheit fuͤr ſich iſt nothwen¬
dig auch reine Identitaͤt, aber die abſolute
Form dieſer Identitaͤt iſt: ſich ſelbſt auf ewige
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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Vorlesungen über die Methode des academischen Studium. Tübingen, 1803, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelling_methode_1803/163>, abgerufen am 24.11.2024.
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