dem allgemeinen der lebendigen Bewegungen derselbe seyn muß, nur daß die Formen, wie gesagt, mit der Materie selbst Eins sind und ganz in sie übergehen. Wenn man alle Ver¬ suche der Empirie, diese Functionen sowohl über¬ haupt, als ihren besondern Bestimmungen nach zu erklären, durchgeht, so findet sich auch nicht in Einer derselben eine Spur des Gedankens, sie als allgemeine und nothwendige Formen zu fassen. Die zufällige Existenz unwägbarer Flüssigkeiten in der Natur, für welche eben so zufälligerweise in der Conformation des Orga¬ nismus gewisse Bedingungen der Anziehung, der Zusammensetzung und Zerlegung gegeben sind, ist auch hier das letzte trostlose Asyl der Unwissenheit. Und dennoch ist selbst mit die¬ sen Annahmen noch keine Erklärung dahin ge¬ langt, irgend eine organische Bewegung z. B. der Contraction auch nur von Seiten ihres Mechanismus begreiflich zu machen. Man fiel zwar sehr frühzeitig auf die Analogie zwi¬ schen diesen Erscheinungen und denen der Elek¬ tricität: aber da man diese selbst nicht als all¬
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dem allgemeinen der lebendigen Bewegungen derſelbe ſeyn muß, nur daß die Formen, wie geſagt, mit der Materie ſelbſt Eins ſind und ganz in ſie uͤbergehen. Wenn man alle Ver¬ ſuche der Empirie, dieſe Functionen ſowohl uͤber¬ haupt, als ihren beſondern Beſtimmungen nach zu erklaͤren, durchgeht, ſo findet ſich auch nicht in Einer derſelben eine Spur des Gedankens, ſie als allgemeine und nothwendige Formen zu faſſen. Die zufaͤllige Exiſtenz unwaͤgbarer Fluͤſſigkeiten in der Natur, fuͤr welche eben ſo zufaͤlligerweiſe in der Conformation des Orga¬ nismus gewiſſe Bedingungen der Anziehung, der Zuſammenſetzung und Zerlegung gegeben ſind, iſt auch hier das letzte troſtloſe Aſyl der Unwiſſenheit. Und dennoch iſt ſelbſt mit die¬ ſen Annahmen noch keine Erklaͤrung dahin ge¬ langt, irgend eine organiſche Bewegung z. B. der Contraction auch nur von Seiten ihres Mechanismus begreiflich zu machen. Man fiel zwar ſehr fruͤhzeitig auf die Analogie zwi¬ ſchen dieſen Erſcheinungen und denen der Elek¬ tricitaͤt: aber da man dieſe ſelbſt nicht als all¬
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dem allgemeinen der lebendigen Bewegungen
derſelbe ſeyn muß, nur daß die Formen, wie
geſagt, mit der Materie ſelbſt Eins ſind und
ganz in ſie uͤbergehen. Wenn man alle Ver¬
ſuche der Empirie, dieſe Functionen ſowohl uͤber¬
haupt, als ihren beſondern Beſtimmungen nach
zu erklaͤren, durchgeht, ſo findet ſich auch nicht in
Einer derſelben eine Spur des Gedankens, ſie
als allgemeine und nothwendige Formen zu
faſſen. Die zufaͤllige Exiſtenz unwaͤgbarer
Fluͤſſigkeiten in der Natur, fuͤr welche eben ſo
zufaͤlligerweiſe in der Conformation des Orga¬
nismus gewiſſe Bedingungen der Anziehung,
der Zuſammenſetzung und Zerlegung gegeben
ſind, iſt auch hier das letzte troſtloſe Aſyl der
Unwiſſenheit. Und dennoch iſt ſelbſt mit die¬
ſen Annahmen noch keine Erklaͤrung dahin ge¬
langt, irgend eine organiſche Bewegung z. B.
der Contraction auch nur von Seiten ihres
Mechanismus begreiflich zu machen. Man
fiel zwar ſehr fruͤhzeitig auf die Analogie zwi¬
ſchen dieſen Erſcheinungen und denen der Elek¬
tricitaͤt: aber da man dieſe ſelbſt nicht als all¬
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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Vorlesungen über die Methode des academischen Studium. Tübingen, 1803, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelling_methode_1803/298>, abgerufen am 22.11.2024.
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