Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

gedencket aus dem Prodromo Chron. Gottwic. eines Briefes des Kaysers Otto I von dem Jahr 970, darin bezeuget wird, daß Wicker und Norenstede (Nordenstadt) zu dem Gau Kunigessundra, welchem der Graf Numat sichtlich vorgestanden, ( - Wickera et Norenstede in Pago & Comitatu Kunigessundra, cui Numat Comes praeesse videtur - ) gehöret habe. Und in des Joannis Maintzischen Geschicht-Schreibern T. 2. p. 531, und, aus denselben, in den gemeldten Wißb. Merckwürd. l. c. findet sich ein Schenckungs-Brief des Kaysers Otto III, von dem Jahr 992, darin er einige seiner Güter in Biburc und Mossebach (Biebrich und Moßbach) dem Closter Seltz, im Elsaß gelegen, vermachet, und dabey meldet, daß diese Oerter gelegen hätten in dem Gau Kunagis sunderun in der Grafschaft des Grafens Ardewints. Wer die, in diesen angeführten Urkunden vorkommende, Umstände nur in etwas erwäget, der wird so bald mercken, daß, da die, darin benannte, zu dem Gau Kunigessunder gehörig-gewesene, Oerter gleichsam im Bezirck von Wißbaden gelegen, also auch dieser Ort selber zu dem vorgemeldten Gau werde gehöret haben. Wie denn um deßwillen der Verfasser des obgedachten Prodr. Chron. Gottw. l. c. ausdrücklich schreibet: "Kunigessundra - ist ein Gau der ehemaligen Fränckischen Landen in der heutigen Herrschaft Wißbaden und Epstein, zwischen

gedencket aus dem Prodromo Chron. Gottwic. eines Briefes des Kaysers Otto I von dem Jahr 970, darin bezeuget wird, daß Wicker und Norenstede (Nordenstadt) zu dem Gau Kunigessundra, welchem der Graf Numat sichtlich vorgestanden, ( – Wickera et Norenstede in Pago & Comitatu Kunigessundra, cui Numat Comes praeesse videtur – ) gehöret habe. Und in des Joannis Maintzischen Geschicht-Schreibern T. 2. p. 531, und, aus denselben, in den gemeldten Wißb. Merckwürd. l. c. findet sich ein Schenckungs-Brief des Kaysers Otto III, von dem Jahr 992, darin er einige seiner Güter in Biburc und Mossebach (Biebrich und Moßbach) dem Closter Seltz, im Elsaß gelegen, vermachet, und dabey meldet, daß diese Oerter gelegen hätten in dem Gau Kunagis sunderun in der Grafschaft des Grafens Ardewints. Wer die, in diesen angeführten Urkunden vorkommende, Umstände nur in etwas erwäget, der wird so bald mercken, daß, da die, darin benannte, zu dem Gau Kunigessunder gehörig-gewesene, Oerter gleichsam im Bezirck von Wißbaden gelegen, also auch dieser Ort selber zu dem vorgemeldten Gau werde gehöret haben. Wie denn um deßwillen der Verfasser des obgedachten Prodr. Chron. Gottw. l. c. ausdrücklich schreibet: „Kunigessundra – ist ein Gau der ehemaligen Fränckischen Landen in der heutigen Herrschaft Wißbaden und Epstein, zwischen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0172" n="136"/>
gedencket aus dem <hi rendition="#aq">Prodromo Chron. Gottwic.</hi> eines Briefes des Kaysers Otto I von dem Jahr 970, darin bezeuget wird, daß Wicker und Norenstede (Nordenstadt) zu dem Gau Kunigessundra, welchem der Graf Numat sichtlich vorgestanden, ( <hi rendition="#aq">&#x2013; Wickera et Norenstede in Pago &amp; Comitatu <hi rendition="#i">Kunigessundra</hi>, cui Numat Comes praeesse videtur &#x2013;</hi> ) gehöret habe. Und in des Joannis Maintzischen Geschicht-Schreibern <hi rendition="#aq">T. 2. p. 531,</hi> und, aus denselben, in den gemeldten Wißb. Merckwürd. <hi rendition="#aq">l. c.</hi> findet sich ein Schenckungs-Brief des Kaysers Otto III, von dem Jahr 992, darin er einige seiner Güter in Biburc und Mossebach (Biebrich und Moßbach) dem Closter Seltz, im Elsaß gelegen, vermachet, und dabey meldet, daß diese Oerter gelegen hätten in dem Gau Kunagis sunderun in der Grafschaft des Grafens Ardewints. Wer die, in diesen angeführten Urkunden vorkommende, Umstände nur in etwas erwäget, der wird so bald mercken, daß, da die, darin benannte, zu dem Gau Kunigessunder gehörig-gewesene, Oerter gleichsam im Bezirck von Wißbaden gelegen, also auch dieser Ort selber zu dem vorgemeldten Gau werde gehöret haben. Wie denn um deßwillen der Verfasser des obgedachten <hi rendition="#aq">Prodr. Chron. Gottw. l. c.</hi> ausdrücklich schreibet: &#x201E;Kunigessundra &#x2013; ist ein Gau der ehemaligen Fränckischen Landen in der heutigen Herrschaft Wißbaden und Epstein, zwischen
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[136/0172] gedencket aus dem Prodromo Chron. Gottwic. eines Briefes des Kaysers Otto I von dem Jahr 970, darin bezeuget wird, daß Wicker und Norenstede (Nordenstadt) zu dem Gau Kunigessundra, welchem der Graf Numat sichtlich vorgestanden, ( – Wickera et Norenstede in Pago & Comitatu Kunigessundra, cui Numat Comes praeesse videtur – ) gehöret habe. Und in des Joannis Maintzischen Geschicht-Schreibern T. 2. p. 531, und, aus denselben, in den gemeldten Wißb. Merckwürd. l. c. findet sich ein Schenckungs-Brief des Kaysers Otto III, von dem Jahr 992, darin er einige seiner Güter in Biburc und Mossebach (Biebrich und Moßbach) dem Closter Seltz, im Elsaß gelegen, vermachet, und dabey meldet, daß diese Oerter gelegen hätten in dem Gau Kunagis sunderun in der Grafschaft des Grafens Ardewints. Wer die, in diesen angeführten Urkunden vorkommende, Umstände nur in etwas erwäget, der wird so bald mercken, daß, da die, darin benannte, zu dem Gau Kunigessunder gehörig-gewesene, Oerter gleichsam im Bezirck von Wißbaden gelegen, also auch dieser Ort selber zu dem vorgemeldten Gau werde gehöret haben. Wie denn um deßwillen der Verfasser des obgedachten Prodr. Chron. Gottw. l. c. ausdrücklich schreibet: „Kunigessundra – ist ein Gau der ehemaligen Fränckischen Landen in der heutigen Herrschaft Wißbaden und Epstein, zwischen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-24T12:08:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-24T12:08:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Wird ein Wort durch Seitenumbruch getrennt, so wird es vollständig auf die nächste Seite übernommen.
  • ß, das wegen einer Zeilentrennung zu ss wurde, wurde innerhalb der Zeile wieder zu ß transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/172
Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/172>, abgerufen am 04.12.2024.