Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

hat; der Nahme mag nun seinen Ursprung genommen haben, woher er will. Es ist hierbey nur noch dieses, als was bedenckliches, anzumercken, daß in dem Bezirck dieses ehemaligen Gaues Königssunder einige Oerter befindlich sind, welche von dem Wort König ihre Benennung haben, nemlich das ehemalige Berg-Schloß Altkünig ohnweit Cronberg an der Höhe, das Städtlein Königstein in eben derselben Gegend, und das Dorf Königshofen nicht weit von Idstein. Auch ist nahe bey Wißbaden, wie bereits oben berichtet ist, eine merckwürdige Feld-Gegend vorhanden, welche von alten Zeiten her der Königstul genennet wird. Ob nun etwan ein und der andere Nahme dieser Oerter und Gegend, und der Nahme des oft-gemeldten Gaues einerley Ursprung miteinander gehabt? oder, ob vielleicht der eine Theil zu des anderen Theiles Benennung eine Veranlassung gegeben habe? das wird andern zur weiteren Untersuchung überlassen. Noch ist hierbey mit wenigem zu gedencken, daß man vormals grosse und kleine Gauen gehabt hat, und die letztere unter den ersten sind begriffen gewesen. Daher man sichs also nicht darf irren lassen, wenn man in den Urkunden der damaligen Zeit, z. E. in des Schannats Fuldischen Vermächtnüssen etc. einige andere Gau-Nahmen, als der vorbenennte ist, von unsern nahen Gegenden antrift;

hat; der Nahme mag nun seinen Ursprung genommen haben, woher er will. Es ist hierbey nur noch dieses, als was bedenckliches, anzumercken, daß in dem Bezirck dieses ehemaligen Gaues Königssunder einige Oerter befindlich sind, welche von dem Wort König ihre Benennung haben, nemlich das ehemalige Berg-Schloß Altkünig ohnweit Cronberg an der Höhe, das Städtlein Königstein in eben derselben Gegend, und das Dorf Königshofen nicht weit von Idstein. Auch ist nahe bey Wißbaden, wie bereits oben berichtet ist, eine merckwürdige Feld-Gegend vorhanden, welche von alten Zeiten her der Königstul genennet wird. Ob nun etwan ein und der andere Nahme dieser Oerter und Gegend, und der Nahme des oft-gemeldten Gaues einerley Ursprung miteinander gehabt? oder, ob vielleicht der eine Theil zu des anderen Theiles Benennung eine Veranlassung gegeben habe? das wird andern zur weiteren Untersuchung überlassen. Noch ist hierbey mit wenigem zu gedencken, daß man vormals grosse und kleine Gauen gehabt hat, und die letztere unter den ersten sind begriffen gewesen. Daher man sichs also nicht darf irren lassen, wenn man in den Urkunden der damaligen Zeit, z. E. in des Schannats Fuldischen Vermächtnüssen etc. einige andere Gau-Nahmen, als der vorbenennte ist, von unsern nahen Gegenden antrift;

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0175" n="139"/>
hat; der Nahme mag nun seinen Ursprung genommen haben, woher er will. Es ist hierbey nur noch dieses, als was bedenckliches, anzumercken, daß in dem Bezirck dieses ehemaligen Gaues Königssunder einige Oerter befindlich sind, welche von dem Wort König ihre Benennung haben, nemlich das ehemalige Berg-Schloß Altkünig ohnweit Cronberg an der Höhe, das Städtlein Königstein in eben derselben Gegend, und das Dorf Königshofen nicht weit von Idstein. Auch ist nahe bey Wißbaden, wie bereits oben berichtet ist, eine merckwürdige Feld-Gegend vorhanden, welche von alten Zeiten her der Königstul genennet wird. Ob nun etwan ein und der andere Nahme dieser Oerter und Gegend, und der Nahme des oft-gemeldten Gaues einerley Ursprung miteinander gehabt? oder, ob vielleicht der eine Theil zu des anderen Theiles Benennung eine Veranlassung gegeben habe? das wird andern zur weiteren Untersuchung überlassen. Noch ist hierbey mit wenigem zu gedencken, daß man vormals grosse und kleine Gauen gehabt hat, und die letztere unter den ersten sind begriffen gewesen. Daher man sichs also nicht darf irren lassen, wenn man in den Urkunden der damaligen Zeit, z. E. in des Schannats Fuldischen Vermächtnüssen etc. einige andere Gau-Nahmen, als der vorbenennte ist, von unsern nahen Gegenden antrift;
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[139/0175] hat; der Nahme mag nun seinen Ursprung genommen haben, woher er will. Es ist hierbey nur noch dieses, als was bedenckliches, anzumercken, daß in dem Bezirck dieses ehemaligen Gaues Königssunder einige Oerter befindlich sind, welche von dem Wort König ihre Benennung haben, nemlich das ehemalige Berg-Schloß Altkünig ohnweit Cronberg an der Höhe, das Städtlein Königstein in eben derselben Gegend, und das Dorf Königshofen nicht weit von Idstein. Auch ist nahe bey Wißbaden, wie bereits oben berichtet ist, eine merckwürdige Feld-Gegend vorhanden, welche von alten Zeiten her der Königstul genennet wird. Ob nun etwan ein und der andere Nahme dieser Oerter und Gegend, und der Nahme des oft-gemeldten Gaues einerley Ursprung miteinander gehabt? oder, ob vielleicht der eine Theil zu des anderen Theiles Benennung eine Veranlassung gegeben habe? das wird andern zur weiteren Untersuchung überlassen. Noch ist hierbey mit wenigem zu gedencken, daß man vormals grosse und kleine Gauen gehabt hat, und die letztere unter den ersten sind begriffen gewesen. Daher man sichs also nicht darf irren lassen, wenn man in den Urkunden der damaligen Zeit, z. E. in des Schannats Fuldischen Vermächtnüssen etc. einige andere Gau-Nahmen, als der vorbenennte ist, von unsern nahen Gegenden antrift;

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-24T12:08:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-24T12:08:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Wird ein Wort durch Seitenumbruch getrennt, so wird es vollständig auf die nächste Seite übernommen.
  • ß, das wegen einer Zeilentrennung zu ss wurde, wurde innerhalb der Zeile wieder zu ß transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/175
Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/175>, abgerufen am 11.12.2024.