Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

unseres Wißbads (davor ihn auch Winckelmann in seinen Hessischen Chron. P. 1. c. XI. p. 74 hält) gewesen ist, bisher aus hinlänglichen Gründen, hoffentlich überzeugend, ist dargethan worden, mit einigen mehrerern allgemeinen Zeugnüssen der Gelehrten bestärcket, und gegen verschiedene darwider erregte Zweifel (die jedoch der Wahrheit dieser Sache wenig Eintrag thun) verteidiget finden in des Verfassers Merckw. der Stadt Wißb. P. 1. p. 44. P. 2. p. 29. Der Haupt-Einwurf, den man hierbey vornemlich geäusert hat, bestehet darin, daß man vorgegeben: wenn vormals ein solch ansehnlich Gebäude, als dieser Saal gewesen seyn soll, auf der Stelle unserer Wißbadischen Saal-Gegend gestanden hätte, so müsten die Rudera oder überbliebene Fundament-Mauern davon, die man zu unsern Zeiten in der Erde daselbst gefunden, viel stattlicher und ansehnlicher gewesen seyn, als sie würcklich gewesen sind. Allein wer da weiß, was die Zeit vor grosse Veränderungen bey dergleichen bejahrten Gebäuden, auch selbst bis in ihre tiefste Fundamente und Grund-Mauern hinein, durch allerley Schicksale anrichten könne, und würcklich überall anrichte, der wird Bedencken tragen, sich über diesen Einwurf im geringsten aufzuhalten. Es werden die Fundament-Mauern dieses Wißbadischen Saals, gantz vermuthlich, schon mehr als einmal, zumalen als man

unseres Wißbads (davor ihn auch Winckelmann in seinen Hessischen Chron. P. 1. c. XI. p. 74 hält) gewesen ist, bisher aus hinlänglichen Gründen, hoffentlich überzeugend, ist dargethan worden, mit einigen mehrerern allgemeinen Zeugnüssen der Gelehrten bestärcket, und gegen verschiedene darwider erregte Zweifel (die jedoch der Wahrheit dieser Sache wenig Eintrag thun) verteidiget finden in des Verfassers Merckw. der Stadt Wißb. P. 1. p. 44. P. 2. p. 29. Der Haupt-Einwurf, den man hierbey vornemlich geäusert hat, bestehet darin, daß man vorgegeben: wenn vormals ein solch ansehnlich Gebäude, als dieser Saal gewesen seyn soll, auf der Stelle unserer Wißbadischen Saal-Gegend gestanden hätte, so müsten die Rudera oder überbliebene Fundament-Mauern davon, die man zu unsern Zeiten in der Erde daselbst gefunden, viel stattlicher und ansehnlicher gewesen seyn, als sie würcklich gewesen sind. Allein wer da weiß, was die Zeit vor grosse Veränderungen bey dergleichen bejahrten Gebäuden, auch selbst bis in ihre tiefste Fundamente und Grund-Mauern hinein, durch allerley Schicksale anrichten könne, und würcklich überall anrichte, der wird Bedencken tragen, sich über diesen Einwurf im geringsten aufzuhalten. Es werden die Fundament-Mauern dieses Wißbadischen Saals, gantz vermuthlich, schon mehr als einmal, zumalen als man

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0194" n="158"/>
unseres Wißbads (davor ihn auch Winckelmann in seinen Hessischen Chron. <hi rendition="#aq">P. 1. c. XI. p. 74</hi> hält) gewesen ist, bisher aus hinlänglichen Gründen, hoffentlich überzeugend, ist dargethan worden, mit einigen mehrerern allgemeinen Zeugnüssen der Gelehrten bestärcket, und gegen verschiedene darwider erregte Zweifel (die jedoch der Wahrheit dieser Sache wenig Eintrag thun) verteidiget finden in des Verfassers Merckw. der Stadt Wißb. <hi rendition="#aq">P. 1. p. 44. P. 2. p. 29.</hi> Der Haupt-Einwurf, den man hierbey vornemlich geäusert hat, bestehet darin, daß man vorgegeben: wenn vormals ein solch ansehnlich Gebäude, als dieser Saal gewesen seyn soll, auf der Stelle unserer Wißbadischen Saal-Gegend gestanden hätte, so müsten die <hi rendition="#aq">Rudera</hi> oder überbliebene Fundament-Mauern davon, die man zu unsern Zeiten in der Erde daselbst gefunden, viel stattlicher und ansehnlicher gewesen seyn, als sie würcklich gewesen sind. Allein wer da weiß, was die Zeit vor grosse Veränderungen bey dergleichen bejahrten Gebäuden, auch selbst bis in ihre tiefste Fundamente und Grund-Mauern hinein, durch allerley Schicksale anrichten könne, und würcklich überall anrichte, der wird Bedencken tragen, sich über diesen Einwurf im geringsten aufzuhalten. Es werden die Fundament-Mauern dieses Wißbadischen Saals, gantz vermuthlich, schon mehr als einmal, zumalen als man
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[158/0194] unseres Wißbads (davor ihn auch Winckelmann in seinen Hessischen Chron. P. 1. c. XI. p. 74 hält) gewesen ist, bisher aus hinlänglichen Gründen, hoffentlich überzeugend, ist dargethan worden, mit einigen mehrerern allgemeinen Zeugnüssen der Gelehrten bestärcket, und gegen verschiedene darwider erregte Zweifel (die jedoch der Wahrheit dieser Sache wenig Eintrag thun) verteidiget finden in des Verfassers Merckw. der Stadt Wißb. P. 1. p. 44. P. 2. p. 29. Der Haupt-Einwurf, den man hierbey vornemlich geäusert hat, bestehet darin, daß man vorgegeben: wenn vormals ein solch ansehnlich Gebäude, als dieser Saal gewesen seyn soll, auf der Stelle unserer Wißbadischen Saal-Gegend gestanden hätte, so müsten die Rudera oder überbliebene Fundament-Mauern davon, die man zu unsern Zeiten in der Erde daselbst gefunden, viel stattlicher und ansehnlicher gewesen seyn, als sie würcklich gewesen sind. Allein wer da weiß, was die Zeit vor grosse Veränderungen bey dergleichen bejahrten Gebäuden, auch selbst bis in ihre tiefste Fundamente und Grund-Mauern hinein, durch allerley Schicksale anrichten könne, und würcklich überall anrichte, der wird Bedencken tragen, sich über diesen Einwurf im geringsten aufzuhalten. Es werden die Fundament-Mauern dieses Wißbadischen Saals, gantz vermuthlich, schon mehr als einmal, zumalen als man

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-24T12:08:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-24T12:08:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Wird ein Wort durch Seitenumbruch getrennt, so wird es vollständig auf die nächste Seite übernommen.
  • ß, das wegen einer Zeilentrennung zu ss wurde, wurde innerhalb der Zeile wieder zu ß transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/194
Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/194>, abgerufen am 11.12.2024.