Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.General Böningshausen in Stadt und Herrschaft Wißbaden sehr übel gehauset, und bey ihren Einfällen in die Stadt die Einwohner derselben, wiederholter Weise, in den Jahren 1634 und 35 geplündert, und dabey noch mit besonderen grossen Geld-Summen gebrandschatzet, auch die zwey silberne starck verguldete Altar-Kelche aus der Kirche geraubet. Ja es haben die Croaten so gar ihre Wuth gegen den grossen warmen Brunnen der Stadt geäusert, und denselben (wie nachmals alte Leute, die damals gelebet, erzehlet haben) auf allerley Art und Weise zu verderben gesuchet, auch einsmals mit Steinen und anderem Unrath angefüllet, welches dann, hernachmals wieder heraus zu schaffen, viele Mühe gekostet hat. In dem October des gemeldten 1634 Jahres traffen die Schwedische Reuter aus Maintz eine Parthey Kayserlicher Völcker, 80 Mann starck, nahe bey Wißbaden an, da sie denn die 40 Spanier, welche sich darunter befanden, niedergemacht, die Teutschen aber, denen sie Quartier gegeben, gefangen nach Maintz geführet haben. Im Jahr 1635 ließ der Kayser Ferdinand II durch eine eigene Commißion die Stadt und Herrschaft Wißbaden dem bisherigen ordentlichen Landes-Herren, unter der Beschuldigung eines mit den Schweden gehabten guten Verständnüsses, völlig entziehen, da denn die Stadt durch die Kayserliche und Bayerische Völcker, General Böningshausen in Stadt und Herrschaft Wißbaden sehr übel gehauset, und bey ihren Einfällen in die Stadt die Einwohner derselben, wiederholter Weise, in den Jahren 1634 und 35 geplündert, und dabey noch mit besonderen grossen Geld-Summen gebrandschatzet, auch die zwey silberne starck verguldete Altar-Kelche aus der Kirche geraubet. Ja es haben die Croaten so gar ihre Wuth gegen den grossen warmen Brunnen der Stadt geäusert, und denselben (wie nachmals alte Leute, die damals gelebet, erzehlet haben) auf allerley Art und Weise zu verderben gesuchet, auch einsmals mit Steinen und anderem Unrath angefüllet, welches dann, hernachmals wieder heraus zu schaffen, viele Mühe gekostet hat. In dem October des gemeldten 1634 Jahres traffen die Schwedische Reuter aus Maintz eine Parthey Kayserlicher Völcker, 80 Mann starck, nahe bey Wißbaden an, da sie denn die 40 Spanier, welche sich darunter befanden, niedergemacht, die Teutschen aber, denen sie Quartier gegeben, gefangen nach Maintz geführet haben. Im Jahr 1635 ließ der Kayser Ferdinand II durch eine eigene Commißion die Stadt und Herrschaft Wißbaden dem bisherigen ordentlichen Landes-Herren, unter der Beschuldigung eines mit den Schweden gehabten guten Verständnüsses, völlig entziehen, da denn die Stadt durch die Kayserliche und Bayerische Völcker, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0320" n="284"/> General Böningshausen in Stadt und Herrschaft Wißbaden sehr übel gehauset, und bey ihren Einfällen in die Stadt die Einwohner derselben, wiederholter Weise, in den Jahren 1634 und 35 geplündert, und dabey noch mit besonderen grossen Geld-Summen gebrandschatzet, auch die zwey silberne starck verguldete Altar-Kelche aus der Kirche geraubet. Ja es haben die Croaten so gar ihre Wuth gegen den grossen warmen Brunnen der Stadt geäusert, und denselben (wie nachmals alte Leute, die damals gelebet, erzehlet haben) auf allerley Art und Weise zu verderben gesuchet, auch einsmals mit Steinen und anderem Unrath angefüllet, welches dann, hernachmals wieder heraus zu schaffen, viele Mühe gekostet hat. In dem October des gemeldten 1634 Jahres traffen die Schwedische Reuter aus Maintz eine Parthey Kayserlicher Völcker, 80 Mann starck, nahe bey Wißbaden an, da sie denn die 40 Spanier, welche sich darunter befanden, niedergemacht, die Teutschen aber, denen sie Quartier gegeben, gefangen nach Maintz geführet haben. Im Jahr 1635 ließ der Kayser Ferdinand II durch eine eigene Commißion die Stadt und Herrschaft Wißbaden dem bisherigen ordentlichen Landes-Herren, unter der Beschuldigung eines mit den Schweden gehabten guten Verständnüsses, völlig entziehen, da denn die Stadt durch die Kayserliche und Bayerische Völcker, </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [284/0320]
General Böningshausen in Stadt und Herrschaft Wißbaden sehr übel gehauset, und bey ihren Einfällen in die Stadt die Einwohner derselben, wiederholter Weise, in den Jahren 1634 und 35 geplündert, und dabey noch mit besonderen grossen Geld-Summen gebrandschatzet, auch die zwey silberne starck verguldete Altar-Kelche aus der Kirche geraubet. Ja es haben die Croaten so gar ihre Wuth gegen den grossen warmen Brunnen der Stadt geäusert, und denselben (wie nachmals alte Leute, die damals gelebet, erzehlet haben) auf allerley Art und Weise zu verderben gesuchet, auch einsmals mit Steinen und anderem Unrath angefüllet, welches dann, hernachmals wieder heraus zu schaffen, viele Mühe gekostet hat. In dem October des gemeldten 1634 Jahres traffen die Schwedische Reuter aus Maintz eine Parthey Kayserlicher Völcker, 80 Mann starck, nahe bey Wißbaden an, da sie denn die 40 Spanier, welche sich darunter befanden, niedergemacht, die Teutschen aber, denen sie Quartier gegeben, gefangen nach Maintz geführet haben. Im Jahr 1635 ließ der Kayser Ferdinand II durch eine eigene Commißion die Stadt und Herrschaft Wißbaden dem bisherigen ordentlichen Landes-Herren, unter der Beschuldigung eines mit den Schweden gehabten guten Verständnüsses, völlig entziehen, da denn die Stadt durch die Kayserliche und Bayerische Völcker,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |