Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.haben. Es werden auch diese Zeugnüsse durch die mancherley in Wißbaden gefundene, mit Römischen Aufschriften versehene Steine, welche unten sollen beschrieben werden, nachdrücklich bestätiget. Denn diese geben klärlich genug zu erkennen, daß Römische Kriegs-Leute, von welchen diese Steine ursprünglich herrühren, ehemals zur Besatzung in Wißbaden gelegen, und also dieser Ort den Römern damals würcklich zugehöret habe. Wie denn auch durch die übrige alte Römische Denckmahle in und bey Wißbaden, welche unten ausführlich werden benennet werden, dieses alles annoch weiter überflüßig bestärcket wird. Dessen nicht zu gedencken, daß diese Römer selbst eine eigene Stadt und Festung, wie bald soll gezeiget werden, dicht an das alte Teutsche Wißbad angebauet haben, und sie also, ganz ohnstreitig, würckliche Beherrscher des damaligen Wißbads gewesen sind. Wie es aber damals mit der Herrschaft der Römer in Teutschland überhaupt so beschaffen war, daß dieselbe von keiner beständigen Dauer gewesen, und sie gar manchmal von den aufrührisch-gewordenen Teutschen wieder sind ausgejaget, und über den Rhein zurück getrieben worden; so ist gar leicht zu vermuthen, daß sie dergleichen auch von den damaligen Teutschen Einwohnern des Ortes und der Gegend Wißbaden manchmal werden erfahren haben müssen. Ja es meldet Tacitus haben. Es werden auch diese Zeugnüsse durch die mancherley in Wißbaden gefundene, mit Römischen Aufschriften versehene Steine, welche unten sollen beschrieben werden, nachdrücklich bestätiget. Denn diese geben klärlich genug zu erkennen, daß Römische Kriegs-Leute, von welchen diese Steine ursprünglich herrühren, ehemals zur Besatzung in Wißbaden gelegen, und also dieser Ort den Römern damals würcklich zugehöret habe. Wie denn auch durch die übrige alte Römische Denckmahle in und bey Wißbaden, welche unten ausführlich werden benennet werden, dieses alles annoch weiter überflüßig bestärcket wird. Dessen nicht zu gedencken, daß diese Römer selbst eine eigene Stadt und Festung, wie bald soll gezeiget werden, dicht an das alte Teutsche Wißbad angebauet haben, und sie also, ganz ohnstreitig, würckliche Beherrscher des damaligen Wißbads gewesen sind. Wie es aber damals mit der Herrschaft der Römer in Teutschland überhaupt so beschaffen war, daß dieselbe von keiner beständigen Dauer gewesen, und sie gar manchmal von den aufrührisch-gewordenen Teutschen wieder sind ausgejaget, und über den Rhein zurück getrieben worden; so ist gar leicht zu vermuthen, daß sie dergleichen auch von den damaligen Teutschen Einwohnern des Ortes und der Gegend Wißbaden manchmal werden erfahren haben müssen. Ja es meldet Tacitus <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0042" n="6"/> haben. Es werden auch diese Zeugnüsse durch die mancherley in Wißbaden gefundene, mit Römischen Aufschriften versehene Steine, welche unten sollen beschrieben werden, nachdrücklich bestätiget. Denn diese geben klärlich genug zu erkennen, daß Römische Kriegs-Leute, von welchen diese Steine ursprünglich herrühren, ehemals zur Besatzung in Wißbaden gelegen, und also dieser Ort den Römern damals würcklich zugehöret habe. Wie denn auch durch die übrige alte Römische Denckmahle in und bey Wißbaden, welche unten ausführlich werden benennet werden, dieses alles annoch weiter überflüßig bestärcket wird. Dessen nicht zu gedencken, daß diese Römer selbst eine eigene Stadt und Festung, wie bald soll gezeiget werden, dicht an das alte Teutsche Wißbad angebauet haben, und sie also, ganz ohnstreitig, würckliche Beherrscher des damaligen Wißbads gewesen sind. Wie es aber damals mit der Herrschaft der Römer in Teutschland überhaupt so beschaffen war, daß dieselbe von keiner beständigen Dauer gewesen, und sie gar manchmal von den aufrührisch-gewordenen Teutschen wieder sind ausgejaget, und über den Rhein zurück getrieben worden; so ist gar leicht zu vermuthen, daß sie dergleichen auch von den damaligen Teutschen Einwohnern des Ortes und der Gegend Wißbaden manchmal werden erfahren haben müssen. Ja es meldet Tacitus </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [6/0042]
haben. Es werden auch diese Zeugnüsse durch die mancherley in Wißbaden gefundene, mit Römischen Aufschriften versehene Steine, welche unten sollen beschrieben werden, nachdrücklich bestätiget. Denn diese geben klärlich genug zu erkennen, daß Römische Kriegs-Leute, von welchen diese Steine ursprünglich herrühren, ehemals zur Besatzung in Wißbaden gelegen, und also dieser Ort den Römern damals würcklich zugehöret habe. Wie denn auch durch die übrige alte Römische Denckmahle in und bey Wißbaden, welche unten ausführlich werden benennet werden, dieses alles annoch weiter überflüßig bestärcket wird. Dessen nicht zu gedencken, daß diese Römer selbst eine eigene Stadt und Festung, wie bald soll gezeiget werden, dicht an das alte Teutsche Wißbad angebauet haben, und sie also, ganz ohnstreitig, würckliche Beherrscher des damaligen Wißbads gewesen sind. Wie es aber damals mit der Herrschaft der Römer in Teutschland überhaupt so beschaffen war, daß dieselbe von keiner beständigen Dauer gewesen, und sie gar manchmal von den aufrührisch-gewordenen Teutschen wieder sind ausgejaget, und über den Rhein zurück getrieben worden; so ist gar leicht zu vermuthen, daß sie dergleichen auch von den damaligen Teutschen Einwohnern des Ortes und der Gegend Wißbaden manchmal werden erfahren haben müssen. Ja es meldet Tacitus
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |