Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.Von innen, dient es abzuführen, Und macht das Eingeweide rein, Es säubert Blase, Darm und Nieren, Und treibt den Grieß und Lenden-Stein. Es öffnet die verstopfften Gänge In Leber, Miltz, Netz und Gekröß, Und kein Canal ist ihm zu enge, Es dringt durch jegliches Gefäß. Doch kan das äusserliche Baden Fast grössern Nutzen nach sich ziehn, Es heilet manchen alten Schaden, Der aller Kunst unheilbar schien. Den Aussatz, Ausschlag, Krätz und Beulen, Und was man sonst Scorbut benennt, Ist diesem feuchten Artzt zu heilen, Durch Güte der Natur, vergönnt. Wer lahm ist, wen der Schlag getroffen, Wen Gicht und Podagra befällt, Der kan hier auf Genesung hoffen, Und wird offt glücklich hergestellt. Ein schmertzhafft Foltern in dem Rücken, Ein Pfriemen-gleiches Lenden-Weh Läßt sich hier leichtlich unterdrücken. Durch diese nasse Panacee.* Wenn Jungfern keine Rosen blühen, Und Weiber noch nicht Mütter seyn, Wird beyden offt das Glück verliehen, Daß sie sich ihres Wunsches freun. * Panacee heist ein allgemeines Mittel vor allerley Kranckheiten.
Von innen, dient es abzuführen, Und macht das Eingeweide rein, Es säubert Blase, Darm und Nieren, Und treibt den Grieß und Lenden-Stein. Es öffnet die verstopfften Gänge In Leber, Miltz, Netz und Gekröß, Und kein Canal ist ihm zu enge, Es dringt durch jegliches Gefäß. Doch kan das äusserliche Baden Fast grössern Nutzen nach sich ziehn, Es heilet manchen alten Schaden, Der aller Kunst unheilbar schien. Den Aussatz, Ausschlag, Krätz und Beulen, Und was man sonst Scorbut benennt, Ist diesem feuchten Artzt zu heilen, Durch Güte der Natur, vergönnt. Wer lahm ist, wen der Schlag getroffen, Wen Gicht und Podagra befällt, Der kan hier auf Genesung hoffen, Und wird offt glücklich hergestellt. Ein schmertzhafft Foltern in dem Rücken, Ein Pfriemen-gleiches Lenden-Weh Läßt sich hier leichtlich unterdrücken. Durch diese nasse Panacee.* Wenn Jungfern keine Rosen blühen, Und Weiber noch nicht Mütter seyn, Wird beyden offt das Glück verliehen, Daß sie sich ihres Wunsches freun. * Panacee heist ein allgemeines Mittel vor allerley Kranckheiten.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0514" n="478"/> <l>Von innen, dient es abzuführen,</l><lb/> <l>Und macht das Eingeweide rein,</l><lb/> <l>Es säubert Blase, Darm und Nieren,</l><lb/> <l>Und treibt den Grieß und Lenden-Stein.</l><lb/> <l>Es öffnet die verstopfften Gänge</l><lb/> <l>In Leber, Miltz, Netz und Gekröß,</l><lb/> <l>Und kein Canal ist ihm zu enge,</l><lb/> <l>Es dringt durch jegliches Gefäß.</l><lb/> <space dim="vertical"/> <l>Doch kan das äusserliche Baden</l><lb/> <l>Fast grössern Nutzen nach sich ziehn,</l><lb/> <l>Es heilet manchen alten Schaden,</l><lb/> <l>Der aller Kunst unheilbar schien.</l><lb/> <l>Den Aussatz, Ausschlag, Krätz und Beulen,</l><lb/> <l>Und was man sonst Scorbut benennt,</l><lb/> <l>Ist diesem feuchten Artzt zu heilen,</l><lb/> <l>Durch Güte der Natur, vergönnt.</l><lb/> <l>Wer lahm ist, wen der Schlag getroffen,</l><lb/> <l>Wen Gicht und Podagra befällt,</l><lb/> <l>Der kan hier auf Genesung hoffen,</l><lb/> <l>Und wird offt glücklich hergestellt.</l><lb/> <l>Ein schmertzhafft Foltern in dem Rücken,</l><lb/> <l>Ein Pfriemen-gleiches Lenden-Weh</l><lb/> <l>Läßt sich hier leichtlich unterdrücken.</l><lb/> <l>Durch diese nasse Panacee.<note place="foot" n="*">Panacee heist ein allgemeines Mittel vor allerley Kranckheiten.</note></l><lb/> <l>Wenn Jungfern keine Rosen blühen,</l><lb/> <l>Und Weiber noch nicht Mütter seyn,</l><lb/> <l>Wird beyden offt das Glück verliehen,</l><lb/> <l>Daß sie sich ihres Wunsches freun.</l><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [478/0514]
Von innen, dient es abzuführen,
Und macht das Eingeweide rein,
Es säubert Blase, Darm und Nieren,
Und treibt den Grieß und Lenden-Stein.
Es öffnet die verstopfften Gänge
In Leber, Miltz, Netz und Gekröß,
Und kein Canal ist ihm zu enge,
Es dringt durch jegliches Gefäß.
Doch kan das äusserliche Baden
Fast grössern Nutzen nach sich ziehn,
Es heilet manchen alten Schaden,
Der aller Kunst unheilbar schien.
Den Aussatz, Ausschlag, Krätz und Beulen,
Und was man sonst Scorbut benennt,
Ist diesem feuchten Artzt zu heilen,
Durch Güte der Natur, vergönnt.
Wer lahm ist, wen der Schlag getroffen,
Wen Gicht und Podagra befällt,
Der kan hier auf Genesung hoffen,
Und wird offt glücklich hergestellt.
Ein schmertzhafft Foltern in dem Rücken,
Ein Pfriemen-gleiches Lenden-Weh
Läßt sich hier leichtlich unterdrücken.
Durch diese nasse Panacee. *
Wenn Jungfern keine Rosen blühen,
Und Weiber noch nicht Mütter seyn,
Wird beyden offt das Glück verliehen,
Daß sie sich ihres Wunsches freun.
* Panacee heist ein allgemeines Mittel vor allerley Kranckheiten.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |